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Karlsruhe: Kammertheater in Karlsruhe vorübergehend geschlossen: Wie geht es weiter?

Karlsruhe

Kammertheater in Karlsruhe vorübergehend geschlossen: Wie geht es weiter?

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    Hauptspielstätte des Kammertheaters Karlsruhe
    Hauptspielstätte des Kammertheaters Karlsruhe Foto: Yannick Antritter

    "Lange haben wir nach der Corona-Pandemie versucht, die explodierenden Mehrkosten über eine Erhöhung der Eintrittspreise aufzufangen. Dass nun die Zuschüsse in unglaublicher Höhe gestrichen werden, zwingt uns zur ersten Schließung des Theaters in seiner knapp 70-jährigen Geschichte. Wir arbeiten sehr wirtschaftlich und haben durch unsere hohe Qualität eine hervorragende Auslastung - eine derartige Kürzung ist trotzdem nicht zu stemmen", so das Theater via Facebook.

     Insgesamt werden für das Jahr 2024 Zuschüsse in Höhe von 75.000 Euro gekürzt. Im Jahr 2025 sogar 100.000 Euro. Laut Kammertheater entspreche dies einer Reduzierung der Zuschüsse um 50 Prozent. Daraus resultiert, dass das Theater nur mit einem "eingestampften Spielplan" seinen Betrieb fortsetzen kann. Das bedeutet wiederum weniger Zuschauer und weniger Einnahmen für das Haus.

    Warum wird gekürzt? 

    Da sich Karlsruhe aktuell auf einen Schuldenberg in Milliardenhöhe zubewegt, wurden im November mehrere Sparmaßnahmen für den Doppelhaushalt 2024/25 beschlossen. Erst stand zur Debatte, generell bei Kulturinstitutionen die Zuschüsse um 1,5 Prozent zu kürzen. Die Folge: Proteste und ein offener Brief aus der Kulturszene.

    Gekürzt wurde bei manchen Häusern schlussendlich trotzdem. Neben dem Kammertheater muss zum Beispiel auch das Badische Staatstheater auf einen Teil der Zuschüsse verzichten. Dem Vorschlag stimmten damals nicht alle Stadträte zu.

    So machte die Fraktionsgemeinschaft Freie Wähler/ FÜR Karlsruhe in einer Pressemitteilung am 3. Mai deutlich, dass diese Sparmaßnahmen ungerecht seien. Weiter fordert die Fraktion darin den Gemeinderat auf, ihre Entscheidung zu überdenken.

    Wann und wie geht es im Kammertheater weiter? 

    Ende Juni soll das K1 wieder in Betrieb gehen, weitere Schließungen könnten jedoch folgen. "Die Theaternacht und unseren Stand auf der Fest-Kulturmeile mussten wir absagen. Alles Dinge, die uns sehr leidtun, aber uns wirtschaftlich weiterhelfen", führt das Theater im Facebook-Post weiter aus. Für das Jahr 2025 kann der Leiter des Kammertheaters, Bernd Gnann, schon eine erste Prognose stellen.

    "Wir werden nächstes Jahr definitiv weiter reduzieren müssen, da die Stadt noch mehr Zuschüsse streichen wird. Wir vermuten, dass wir kommendes Jahr 4 Monate das Haupthaus in der Herrenstraße zu haben werden. So könnte das K2 voll werden", so Gnann.

    Auf Nachfrage der Redaktion, ob die Gefahr einer dauerhaften Schließung bestehe, antwortet Gnann: "Dass das Theater ganz schließen muss, hoffen wir erstmal nicht. Wir werden sehen, was passiert. Es wird nicht in unserer Hand liegen. Sollten aber weiter Zuschüsse fehlen, wird das Haupthaus dauerhaft geschlossen bleiben."

    Eine gute Nachricht kann Gnann trotzdem verkünden: "Wir sehen jetzt schon, unsere Rechnung geht auf. Wir sind ab Juli wieder voll".

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