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  4. Würzburg: Deutschlands Kolonialverbrechen: Claudia Roth wirbt beim Africa Festival in Würzburg für Erweiterung der Erinnerungskultur

Würzburg
03.06.2024

Deutschlands Kolonialverbrechen: Claudia Roth wirbt beim Africa Festival in Würzburg für Erweiterung der Erinnerungskultur

"Ich mache mir extreme Sorgen." Claudia Roth bei ihrem Auftritt im Universitätszelt des Africa Festivals zum Thema junge Rechtswähler.
2 Bilder
"Ich mache mir extreme Sorgen." Claudia Roth bei ihrem Auftritt im Universitätszelt des Africa Festivals zum Thema junge Rechtswähler.
Foto: Silvia Gralla

Die Kulturstaatsministerin kam, um über die Aufarbeitung kolonialer Verbrechen Deutschlands zu diskutieren. Warum auch dieses Thema von der Tagespolitik überschattet wird.

Als Anfang April ein Konzeptentwurf von Kulturstaatsministerin Claudia Roth für eine Modernisierung der deutschen Erinnerungskultur bekannt wurde, gab es harsche Kritik. Unter anderem der Vorschlag, die Verbrechen der Kolonialzeit mit einzubeziehen, stieß auf Skepsis. Gegen diese Erweiterung offiziellen Gedenkens war niemand, es müsse aber über die Finanzierbarkeit geredet werden, so die Vertreter der bestehenden Gedenkstätten in einer Stellungnahme. 

Als die Grünen-Politikerin Roth nun am Freitag ins Universitätszelt beim Würzburger Africa Festival kam, um mit Studierenden der Fächer Museologie und Politologie zu diskutieren, widmete sie ihre erste Wortmeldung dieser Debatte: Die Basis deutscher Erinnerungskultur blieben der NS-Terror und die Shoah. "Aber die Erinnerung muss eine Erweiterung erfahren, das relativiert das andere Gedenken nicht, sondern macht es nur stärker."

Das eigentliche Thema lautete "Maßnahmen der Bundesregierung zur Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialvergangenheit". Oder, wie es Moderatorin Sarah Bergh formulierte: "Wofür steht die Bundesregierung bei der Aufarbeitung?" - "Das frage ich mich auch bisweilen", murmelte die Kulturstaatsministerin. Würzburg sei da schon vor 35 Jahren beispielhaft vorangeschritten. Innerhalb der Städtepartnerschaft mit Mwanza in Tansania "begibt man sich intensiv auf koloniale Spuren".

Deutschland stehe ganz am Anfang der kolonialen Aufarbeitung. In den Schulen sei darüber nichts zu erfahren, so Roth. Hartnäckig halte sich die Annahme, dass nur Länder wie Belgien, Frankreich, Spanien oder die Niederlande sich schuldig gemacht hätten. "Viele Leute denken: 'Sollen die doch aufarbeiten, wir haben ja Gutes getan!' - Stimmt nicht!", rief Roth.

Bundesregierung plant einen Lern- und Erinnerungsort Kolonialismus

Die Bearbeitung der Kolonialgeschichte sei Voraussetzung für ein neues Verhältnis zu Afrika, "diesem wunderbaren Kontinent". Die Debatte dürfe deshalb nicht nur von Experten geführt werden, sondern gehöre in die Zivilgesellschaft. Dazu gelte es, "blinde Flecken" zu bearbeiten und diese Erkenntnisse dann auch zu vermitteln.

Dabei müsse auch die Frage geklärt werden, "wie vermittle ich Geschichte in einer diversen Gesellschaft". In ihrer Heimatstadt Augsburg hätten 70 Prozent der jungen Leute eine Migrationsgeschichte, so die Ministerin. "Was haben die mitgebracht?"

Für die Gestaltung eines Lern- und Erinnerungsorts Kolonialismus, den die Bundesregierung plant, sei man deshalb offen für Vorschläge. Bis dahin, so die Antwort auf die Frage einer Studentin, soll eine Studie über bereits bestehende Überlegungen in Auftrag gegeben werden, weitere über denkbare Veranstaltungen, Jugendarbeit und mögliche Orte.

Im Kulturprogramm zur EM geht es um Antirassismus und Antidiskriminierung

Auch die Rückgabe der Benin-Bronzen durch Deutschland an Nigeria wurde angesprochen. Die Restitution, so ein Student, sei ja nachträglich in die Kritik geraten, weil der abgewählte Präsident Nigerias die Eigentumsrechte an den Kunstwerken per Erlass an den Oba, also König, von Benin in Privatbesitz übertragen hatte. "Das kann der gar nicht", antwortete Roth. Die Übertragung sei ein Akt des Trotzes gewesen, tatsächlich liege die Verfügungsgewalt über die Bronzen bei einer unabhängigen Kommission.

Die zentrale Frage, von der letztlich jegliche Entscheidung über Erinnerungskultur und Aufarbeitung kolonialer Vergangenheit abhängen wird, stellte ein Student der Politologie: "Wenn 22 Prozent der Jugend vorhat, AfD zu wählen, erreicht die Vermittlungsarbeit überhaupt unsere Generation? Ist sie nicht gescheitert?"

"Ich würde nicht 'gescheitert' sagen", so Roth, "aber ich mache mir extreme Sorgen." Der Wert von Demokratie und Grundgesetz sei "viel zu wenig vermittelt" worden. Außerdem sei die Gefahr von Rechts lange unterschätzt, die Entwicklung auf TikTok, dem Kanal, auf dem die AfD besonders punktet, verschlafen worden. Besser will man es nun bei der EM machen, so der "gnadenlose Fußballfan" Claudia Roth. "Wir haben dazu das Kulturprogramm gemacht. Darin geht es ganz viel um Antirassismus und Antidiskriminierung."

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