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Veitshöchheim: "Aktenzeichen XY": Ermittler haben 60 neue Hinweise zum Mord an Eveline Höbler in Veitshöchheim

Veitshöchheim

"Aktenzeichen XY": Ermittler haben 60 neue Hinweise zum Mord an Eveline Höbler in Veitshöchheim

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    Der Mord an Eveline Höbler aus Veitshöchheim wurde von Rudi Cerne in Aktenzeichen XY vorgestellt. Führt nach 37 Jahren ein Hinweis der Zuschauer zum Mörder?
    Der Mord an Eveline Höbler aus Veitshöchheim wurde von Rudi Cerne in Aktenzeichen XY vorgestellt. Führt nach 37 Jahren ein Hinweis der Zuschauer zum Mörder? Foto: Polizei/ZDF

    Seit Mittwochabend könnte der Mörder von Eveline Höbler aus Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) etwas unruhiger schlafen. 37 Jahre sind vergangen, seit ein Unbekannter die 24-Jährige nachts aus ihrer Wohnung lockte, vergewaltigte und tötete.

    Am Mittwochabend war der Fall Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst". Sie zeigte als den ungeklärten Mord an Eveline Höbler aus Unterfranken und bat die Zuschauer um Hinweise auf ihren Mörder.   

    Kripo geht nach Ausstrahlung von "Aktenzeichen XY" 60 neuen Hinweisen nach 

    Dieser Aufruf von Mordermittlerin Susanne Gehrig und "Aktenzeichen"-Moderator Rudi Cerne verhallte nicht ungehört. Bilanz nach der Sendung: 60 Hinweise, sagte Pressesprecher Martin Kuhn vom Polizeipräsidium Unterfranken am Donnerstagmorgen.

    Einige bezogen sich auf ein Asthma-Spray, das neben einem Kugelschreiber aus dem Bauer-Verlag am Fundort der Leiche gefunden worden war. Andere wiesen auf ähnliche Fälle hin.

    Holt sich ein Zeuge die 10.000 Euro Belohnung zum Mordfall Höbler?

    Die Würzburger Kripo hofft auf noch mehr Hinweise, notfalls auch anonym, wie Kuhn betonte. Dafür sitzen Kripobeamte weiter an den Hinweistelefonen und warten auf Tipps von Menschen aus dem Umfeld von Täter und Opfer, die nicht länger schweigen wollen - oder sich die ausgeschriebenen 10.000 Euro Belohnung verdienen wollen.

    Eveline Höbler – damals 24 Jahre alt – ging am 23. Januar 1986 nach der Arbeit mit einer Freundin ins Kino. Anschließend nahm sie den Bus gegen 20.40 Uhr vom Bahnhof Würzburg nach Hause. Danach wurde sie nicht mehr lebend gesehen.

    Einen Tag später war die Leiche von einem Spaziergänger nahe dem rückwärtigen Zaun der Balthasar-Neumann-Kaserne am Ortsrand von Veitshöchheim entdeckt worden. Allerdings fehlte ein rotes Mäppchen, in dem Höbler ihren Wohnungsschlüssel aufbewahrte.

    Nach bisherigem Ermittlungsstand hielt sich die junge Frau nach dem Kinobesuch zu Hause auf, verließ allerdings am Abend noch einmal ihre Wohnung in Veitshöchheim.

    Sowohl die Wohnung der Toten als auch ihr Arbeitsplatz, eine Schokoladenfabrik, lagen nur wenige Autominuten vom Fundort der Leiche entfernt. 

    Der Joker der Ermittler: Eine entschlüsselte DNA des Täters von Veitshöchheim

    Anders als 1986 hat die Polizei inzwischen einen Joker, falls sie einen Verdächtigen findet: "Wir haben auch eine vorhandene DNA-Spur des möglichen Täters mit den heutigen Methoden ausgewertet", erklärten die Ermittler der Würzburger Kripo. Die konnten sie mit Verdächtigen vergleichen. "Eine Vielzahl an Personen aus dem Umfeld der Getöteten konnte so bereits überprüft und ausgeschlossen werden", sagte Polizeisprecher Kuhn.

    Im ZDF bei "Aktenzeichen XY" sprach Ermittlerin Susanne Gehrig weitere Personenkreise konkret an: "Wir möchten an alle Personen appellieren, die etwas mitbekommen haben und die vielleicht jetzt, aufgrund veränderter Lebensumstände, bereit sind, mit uns zu sprechen." Dies gelte auch für Angehörige der Bundeswehr in Veitshöchheim oder anderer Streitkräfte, die Eveline Höbler gekannt haben.

    "Es geht darum, den Mord an einer jungen Frau zu klären. Ihr Tod war für viele Menschen ein traumatisches Ereignis, das bei ihren Angehörigen, Freunden und Arbeitskollegen bis heute teils tiefe Wunden und natürlich viele Fragen hinterlassen hat", sagte Oberkommissarin Gehrig. "Bitte melden Sie sich!"

    Die Sendung ist in der ZDF-Mediathek weiterhin zu sehen. Zeugen können sich weiter kostenlos über die Telefonnummer 0800/7733744 an die Würzburger Kriminalpolizei wenden – oder persönlich an jede Polizeidienststelle in Bayern.

    Fragen der Kriminalpolizei

     Wem sind Wesens- oder Verhaltensveränderungen (z.B. sozialer Rückzug) bei Personen unmittelbar nach der Tat aufgefallen? Möglicherweise ist der Täter nach der Tat umgezogen.  

    Wer kennt Personen mit Bezügen nach Würzburg-Veitshöchheim, die Mitte der 80er-Jahre ein Aerosolspray benutzten?  

    Ist jemandem zum damaligen Zeitpunkt ein größeres Messer bei einer Person verdächtig vorgekommen oder wurde ein solches aufgefunden, vielleicht auch in der Nähe des Fundortes der Leiche?  

    Wer hat sich nach der Tat besonders für die Berichterstattung und die polizeilichen Ermittlungen interessiert?  

    Hat jemand ein rotes Schlüsselmäppchen oder den Wohnungsschlüssel unter anderem mit Aufdruck "YGH 407 30" nach der Tat gefunden oder gesehen?  

    Wer hat sich nach der Tat in abfälliger Weise über das Opfer geäußert?

    Wer hatte persönliches Interesse an dem Opfer?   

    Wer kannte eine Person, die zum Tatzeitpunkt ein intimes Verhältnis mit dem Opfer hatte oder an einem solchen interessiert war?  

    Hat jemand Erkenntnisse darüber, dass Eveline Höbler nach Würzburg umziehen wollte?    

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