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Überstunden bei AGCO/Fendt: Arbeiter bei Fendt in Marktoberdorf legen Sonderschichten ein

Überstunden bei AGCO/Fendt

Arbeiter bei Fendt in Marktoberdorf legen Sonderschichten ein

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    Eine vierstellige Zahl an Traktoren konnte AGCO/Fendt wegen instabiler Lieferketten und damit verbundenen Materialengpässen nicht komplett zu Ende bauen. Die unfertigen Schlepper wurden unter anderem bei der Spedition Ansorge in Altdorf zwischengeparkt (unser Foto). In den Fendt-Betriebsferien werden diesen Monat viele Schlepper nachgerüstet.
    Eine vierstellige Zahl an Traktoren konnte AGCO/Fendt wegen instabiler Lieferketten und damit verbundenen Materialengpässen nicht komplett zu Ende bauen. Die unfertigen Schlepper wurden unter anderem bei der Spedition Ansorge in Altdorf zwischengeparkt (unser Foto). In den Fendt-Betriebsferien werden diesen Monat viele Schlepper nachgerüstet. Foto: Harald Langer

    Es ist ein Ferienprogramm, auf das sie bei Fendt wohl gerne verzichten würden. Wie bereits im vergangenen August, nutzt der Marktoberdorfer Landmaschinenhersteller AGCO/

    Fendt nennt keine genauen Zahlen bei den Traktoren

    Der Mangel an Rohstoffen wie Stahl, Eisen oder Kunststoffgranulaten sorgen bereits seit etwa zwei Jahren für instabile Lieferketten. Hinzu kommt die Mikrochip-Krise. Viele produzierende Unternehmen leiden derzeit unter dieser Situation. In der Konsequenz führt das für Fendt dazu, dass aufgrund des Materialmangels Traktoren zwar hergestellt, aber nicht komplett zu Ende gebaut werden können. Sie müssen später nachbestückt werden. Bis dahin stehen die

    Was in Marktoberdorf mit den Schleppern passiert

    Ein ganzer Schwung davon soll jetzt fertig gebaut und mit Mikrochips, Rädern und Felgen und diversen Elektronikbauteilen nachgerüstet werden. Für diese Aktion haben sich etliche Fendt-Mitarbeitende freiwillig gemeldet. Die Mitarbeiter rüsten die Traktoren bei Fendt auf dem Werksgelände in Marktoberdorf nach sowie in den Werkstätten der sogenannten „Alten Landtechnik“ gegenüber dem Fendt-Forum. Je nach Bauteil dauert das Nachrüsten pro Fahrzeug zwischen einer halben Stunde und einem halben Tag. Alle Schlepper werden laut Fendt-Pressesprecherin Manja Morawitz vor der Auslieferung noch einmal final geprüft. Das heißt, es wird nicht nur der Reparaturumfang kontrolliert, sondern der gesamte Traktor. Bei Bedarf gehen diese Schlepper nochmals über die notwendigen Prüfstände. „Das ist zwar ein sehr großer Aufwand, entspricht aber dem Qualitätsanspruch von Fendt“, sagt Morawitz.

    Zunächst per Lkw gehen die Traktoren dann an die Fendt-Kunden in Europa und Übersee. Der Traktorenhersteller unternehme massive Anstrengungen, um den Bestand an unfertigen Maschinen bis Jahresende abzubauen und die Schlepper auszuliefern, hatte Fendt-Sprecherin Morawitz erst kürzlich betont. „Wir werden trotz aller Umstände weiter mit Hochdruck daran arbeiten, dass jeder Kunde seine bestellte Maschine schnellstmöglich erhält“, sagt Morawitz. Schließlich geht es auch für die Kunden um das Geschäft: Sie warten auf eine Maschine, mit der sie arbeiten wollen. Ein bestellter Traktor ist dann zum Beispiel für die Ernte fest eingeplant. Eine pünktliche Auslieferung hat deshalb im Schlepperverkauf noch einmal eine ganze andere Relevanz als etwa in der Autobranche, heißt es von Fendt.

    Welche Lehren Fendt für die Produktion der Traktoren aus der Krise zieht

    Solange die Lieferengpässe andauern, müsse man lernen, damit zu leben, hatte Fendt-Chef Christoph Gröblinghoff im Frühjahr im Interview mit unserer Redaktion gesagt. Fendt habe seine Lehren gezogen und sich noch besser organisiert und den auch den Einkauf neu aufgestellt.

    Dennoch trifft es das Unternehmen heuer besonders hart. Eigentlich könnten in Marktoberdorf deutlich mehr Traktoren vom Band rollen. Doch nicht nur behindert der stetige Materialmangel die Produktion. Im Mai wurde Fendt, wie berichtet, auch noch Opfer eines massiven Hacker-Angriffs. Nach der Attacke am 5. Mai standen die Bänder in allen Fendt-Werken still. Erst nach elf Tagen lief die Produktion in Marktoberdorf wieder an. Etwa 800 Traktoren konnten wegen des durch die Hacker verschuldeten Produktionsstopps nicht gebaut werden. Und das alles in einer Phase, in der die weltweite Nachfrage nach Landtechnik weiterhin extrem hoch ist und bei Fendt für volle Auftragsbücher sorgt.

    Und dann war da noch der Angriff der Hacker auf Fendt

    Detailliert eingehen auf die Lieferketten-Probleme der Landtechnikbranche wird Fendt-Chef Gröblinghoff am Freitag bei der internationalen Fendt Pressekonferenz auf dem Hofgut Wadenbrunn (Franken). Und möglicherweise wird dann schon klarer, ob Fendt seine selbst gesteckten Ziele in diesem Jahr erreichen wird. Positives gibt es dort auf jeden Fall: Fendt präsentiert vor geladenem Fachpublikum eine Reihe neuer Modelle.

    Lesen Sie auch: Fendt produziert nach "erpresserischem" Hacker-Angriff mit Vollgas

    Warum Fendt in Marktoberdorf mehr Platz braucht und seine Parkplatzpläne umstritten sind

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