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Sicherheits-Systeme: Allgäu: Geldautomaten gesprengt - Wie sich Banken gegen Sprengungen sichern

Sicherheits-Systeme

Allgäu: Geldautomaten gesprengt - Wie sich Banken gegen Sprengungen sichern

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    Der Eingangsbereich eines Supermarktes in Memmingen wurde durch eine Geldautomaten-Sprengung im Februar 2022 verwüstet.
    Der Eingangsbereich eines Supermarktes in Memmingen wurde durch eine Geldautomaten-Sprengung im Februar 2022 verwüstet. Foto: Maike Scholz (Archivbild)

    Mit teils heftigen Sprengungen sind in den vergangenen Jahren immer wieder Geldautomaten auch im Allgäu geöffnet worden. Schaden entstand dabei nicht nur dadurch, dass die Täter das Geld aus den Geräten holten, die Detonationen beschädigten teilweise auch die Gebäude stark. Als zum Beispiel eine Bankfiliale in Woringen (Kreis Unterallgäu) im Mai 2022 Ziel einer Automaten-Sprengung wurde, entstand am Gebäude ein Schaden von 1,3 Millionen Euro.

    Wie haben sich die Banken unserer Region mittlerweile auf solche Taten vorbereitet? Darüber sprachen wir mit einigen Geldinstituten.

    Geldautomaten nachts oft nicht mehr zugänglich

    Öffnungszeiten: In vielen Banken im Allgäu kann mittlerweile nachts kein Geld mehr abgehoben werden. Der Zugang zum Automaten ist gesperrt. „Aus unserer Sicht ist die Verfügbarkeit zwischen 5 und 23 Uhr völlig ausreichend und wird von den Kundinnen und Kunden mitgetragen, da diese Maßnahme die Sicherheit erhöht“, heißt es etwa bei der Sparkasse Allgäu. André Holländer von der Sparkasse Schwaben-Bodensee sagt: „Negative oder kritische Rückmeldungen von Kundenseite liegen uns hierzu nicht vor. Dies liegt aus unserer Sicht auch daran, dass wir die individuellen Schließ- und Öffnungszeiten pro Standort aufeinander abgestimmt haben.“ Dadurch würden die Nutzer der Geldautomaten kaum eingeschränkt.

    "Eingefärbte Geldscheine sind völlig wertlos"

    Farbe: Viele Geldautomaten im Allgäu sind mittlerweile mit einem Einfärbesystem ausgestattet. Bei einer gewaltsamen Öffnung oder Sprengung des Gerätes wird das Bargeld im Automaten gefärbt. Diese Technik wird auch Banknoten-Neutralisationssystem genannt. „Die damit eingefärbten Geldscheine sind völlig wertlos und können weder am Schalter noch am Automaten eingezahlt werden. Die Farbe ist nicht auswaschbar“, sagt André Holländer. Die Täter können mit dem Geld also nichts anfangen.

    Täter sollen die Orientierung verlieren

    Nebel: An vielen Geldautomaten gibt es neben der Einfärbung der Banknoten ein weiteres System, das es Tätern schwer machen soll. Sobald es merkt, dass sich jemand an dem Gerät zu schaffen macht, strömt künstlicher Nebel aus. Er ist so dicht, dass die Täter den Ausgang nicht mehr sehen können und die Orientierung verlieren sollen. So kann die Polizei Zeit gewinnen. Die Chance, die Täter zu schnappen, wächst.

    Es geht auch um die Sicherheit der Kunden und Anwohner

    Sicherheit: Den Banken, mit denen wir gesprochen haben, gehe es nicht nur um das Risiko der Sachschäden - etwa durch den Verlust von Geld und dem Schaden an einem Gebäude, der durch eine Sprengung verursacht wird. „Für uns steht der Schutz von Menschenleben an oberster Stelle“, sagt etwa Klaus Lochbronner, Pressesprecher der VR-Bank Augsburg-Ostallgäu. André Holländer von der Sparkasse Schwaben-Bodensee ergänzt: „Anlieger oder Vermieter zeigen sich erleichtert und unterstützen die nächtlichen Schließungen.“ Damit ist das Thema für die Banken aber nicht abgehakt: „Das Thema Sicherung unserer Geldausgabeautomaten spielt für uns schon eine sehr wichtige Rolle und ist permanent im Fokus unserer Betrachtungen und Überlegungen. Es gibt hier nicht nur hausintern einen regelmäßigen Austausch, sondern auch mit den Geräteherstellern, den Sicherheitsbehörden und unseren Versicherern“, sagt Heinrich Beerenwinkel, Vorstandssprecher der Raiffeisenbank Kempten-Oberallgäu.

    Plötzlich wurden es weniger Sprengungen

    Haben solche Vorkehrungen Erfolg? Das lassen zumindest die Zahlen vermuten: 2022 wurden im Allgäu sieben Geldautomaten gesprengt, 2023 waren es zwei, in diesem Jahr bisher ebenfalls zwei, sagt Polizeisprecherin Magdalena Buchmiller. Woran es liegt, dass es 2023 weniger Fälle gab, könne nicht genau gesagt werden. Doch die Sicherheitsmaßnahmen der Banken hätten sicher dazu beigetragen. Ebenso, dass die Einsatzkräfte der Polizei nach den ersten Fällen noch schneller auf solche Sprengungen reagieren könnten. In Deutschland jedenfalls blieb die Zahl insgesamt auch 2023 noch hoch.

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