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Onkologische Pflege: Was ist darunter zu verstehen?

Gesundheit

Was versteht man unter onkologischer Pflege?

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    Oft geht es um Leben und Tod: Die onkologische Pflege befasst sich mit Krebspatienten.
    Oft geht es um Leben und Tod: Die onkologische Pflege befasst sich mit Krebspatienten. Foto: Jörg Carstensen, dpa (Symbolbild)

    Vor allem der demografische Wandel in Deutschland macht es nötig, die Pflege-Branche in den Fokus zu rücken. Denn es gilt auch angesichts der zunehmenden Lebenserwartung, die Voraussetzungen für ein Altern in Würde zu schaffen.

    Dabei gibt es die Optionen der stationären oder der häuslichen Pflege. Pflegeheime gelten als besonders begehrt, es mangelt jedoch an Personal und Kapazitäten. Außerdem werden mancherorts sogenannte Pflege-WGs angeboten. Entscheiden sich Angehörige – ob freiwillig oder mangels Alternativen –, die Pflege selbst in die Hand zu nehmen, können sie diverse Zuschüsse wie das Pflegegeld beantragen. Denn häusliche Pflege verschlingt einiges an Kosten.

    Nicht immer hängt die Pflegebedürftigkeit, die in Deutschland in fünf Stufen unterteilt wird, mit dem Alter zusammen. Denn schwere und lebensbedrohliche Krankheiten oder Verletzungen können jederzeit Teil des Lebens werden. Ein Beispiel ist die onkologische Pflege, die Thema dieses Textes ist.

    Onkologie: Was ist darunter zu verstehen?

    Das Gesundheitsmagazin der Helios Kliniken betont, die Onkologie umfasst den Bereich der Medizin, der sich mit allen gut- und bösartigen Tumorarten sowie Krebserkrankungen befasst. Entsprechend sind Kliniken für Onkologie zumeist internistische Fachabteilungen, die sich auf Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Patienten mit Tumorerkrankungen spezialisieren.

    Die Prävention soll dazu beitragen, das Auftreten von Tumorerkrankungen zu vermeiden oder die Ausbreitung im Körper zu unterdrücken. Als Schlüssel zur Diagnostik von Krankheiten gilt die Anamnese, in dem Gespräch geht es um die Krankheitsvorgeschichte des Patienten, zudem sammeln Ärzte durch gezielte Fragen wichtige zusätzliche Hinweise und Informationen.

    Im Falle einer entdeckten Krebserkrankung soll im Zuge der Therapie das gesamte Tumorgewebe entfernt oder zerstört werden. Ist dies nicht mehr möglich, wird versucht, die Erkrankung einzugrenzen. Dies geschieht etwa ebenso über Strahlen- oder Chemotherapie.

    Nach dem Abschluss der Krebsbehandlung wird eine medizinische Nachsorge empfohlen. Die kann viele Jahre dauern und wird in der Regel so lange fortgeführt, bis das Risiko eines Rückfalls deutlich gesunken ist. Auch mögliche Folgeschäden der durchgeführten Tumortherapien werden dabei erkannt und behandelt.

    Onkologische Pflege: Was ist darunter zu verstehen?

    Unter der onkologischen Pflege wird die Pflege von Krebspatienten verstanden. Hierfür sind speziell geschulte Fachkräfte vorgesehen. „Pflegekräfte können sich dafür qualifizieren, indem sie erfolgreich eine zweijährige onkologische Fachweiterbildung absolvieren“, erklärt Kerstin Paradies, Pflegeexpertin und Sprecherin der Konferenz Onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege (KOK) in der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) in einer Broschüre der DKG.

    Sie erwähnt zudem ein besonderes Nebenwirkungsmanagement bei Krebstherapien sowie speziell lindernde Maßnahmen, wenn die Erkrankung nicht mehr heilbar ist. Zu bedenken sei auch, dass es sich um psychische Ausnahmesituationen von Krebspatienten handele.

    Laut Paradies gibt es im Jahr 500.000 neue Krebsfälle. Sie betont: „Die Behandlungsstrategien sind komplexer als noch vor wenigen Jahren und erfordern mehr Fachlichkeit und Expertise, auch von der Pflege. Gerade ältere Krebspatienten weisen oft zahlreiche Begleiterkrankungen auf.“

    Detailliert geht die München Klinik auf die Aufgaben der onkologischen Pflege ein. Es handele sich um „ein außergewöhnlich breites Versorgungsspektrum mit einem hohen Anteil an anspruchsvoller Behandlungspflege“. Die onkologische Pflege wird in drei Bereiche unterteilt: Koordination, Therapie und Beratung.

    Zur Koordination zählen:

    • Koordination von Terminen für Diagnostik und Therapie
    • Teilnahme an komplexen, interdisziplinären Fallbesprechungen
    • Mitwirkung beim onkologischen und palliativen Konsildienst
    • aktive (Weiter-)Entwicklung von Pflegestandards und Konzepten zur onkologischen Pflege

    Die Therapie umfasst:

    • Verabreichung der Chemotherapie
    • Beobachtung und Beratung der Patienten rund um Nebenwirkungen der Therapie
    • Unterstützung zum Beispiel durch Aromapflege
    • Überwachung des Schmerzmanagements und Absprache mit Onkologen und Palliativmedizinern

    Zur Beratung gehören:

    • Begleitung und Beratung zu allen für die Patienten relevanten Fragen und Unsicherheiten im kompletten Behandlungsverlauf
    • intensive Gespräche, Hilfe zur Selbsthilfe, Entspannungstechniken
    • Unterstützung und Beratung Angehöriger
    • Durchführung von onkologischen Konsilen, Pflegevisiten und Fallbesprechungen

    Die Berliner Charité informiert hinsichtlich ihres onkologischen Pflegekonzepts, am Aufnahmetag des Patienten stehe „ein standardisiertes Assessment zur Ermittlung des Pflege- und Unterstützungsbedarfs“ an. Dazu könnten unterstützende Angebote von Sozialdienst, Psychoonkologie, Physiotherapie, Palliativdienst oder Seelsorge kommen.

    Es geht dabei etwa um eine ambulante Weiterversorgung nach der Entlassung oder die Empfehlung sowie auch Organisierung eines spezialisierten onkologischen Pflegedienstes. Hinzugezogen werden können auch der Palliativ-Konsildienst der Charité oder andere Ansprechpartner.

    Während der stationären onkologischen Pflege erfolgt regelmäßig eine Pflegevisite, um notwendige Maßnahmen einzuleiten oder bestehende Interventionen anzupassen. Im Falle von ambulanten und tagesklinischen Versorgungen umfasst das Behandlungsangebot „Diagnostik, Therapie, Verlaufskontrollen und Nachsorgen und ergänzende Unterstützungsangebote für Betroffene und Bezugspersonen“.

    Weiter heißt es: „In den zugehörigen Therapieeinheiten wird das gesamte Spektrum ambulanter und tagesklinisch durchführbarer medikamentöser Therapien, Transfusion von Blutkomponenten und Plasmaderivaten angeboten sowie kleinere diagnostische und therapeutische Eingriffe durchgeführt.“

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