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Blauzungen-Krankheit im Oberallgäu - Erster Fall: Veterinäramt rät zu Schutzmaßnahmen

Impfung dringend empfohlen

Erster Blauzungen-Fall im Oberallgäu - Veterinäramt rät dringend zu Schutzmaßnahmen

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    Im Oberallgäu ist erstmals eine Infektion mit der Blauzungenkrankheit nachgewiesen worden. Das Veterinäramt rät dringend zur Impfung.
    Im Oberallgäu ist erstmals eine Infektion mit der Blauzungenkrankheit nachgewiesen worden. Das Veterinäramt rät dringend zur Impfung. Foto: Lars Penning, dpa (Symbolbild)

    In einer Gemeinde im nördlichen Oberallgäu ist der erste Fall einer Blauzungen-Krankheit (BTV-3) nachgewiesen worden. In dem Zuge rät das Veterinäramt nun Haltern von Schafen und Rindern dringend zum Einsatz von Repellentien (Mittel, das Mücken abschreckt) und zur Impfung der Tiere. Die Immunisierung schütze die Tiere vor schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen, teilt das Landratsamt Oberallgäu mit.

    Die Blauzungenkrankheit wird durch ein Virus hervorgerufen, das durch infizierte Stechmücken (Gnitzen) übertragen wird. Betroffen sind davon alle Wiederkäuer, insbesondere Schafe und Rinder, aber auch Ziegen und Kameliden. Das Virus wird nicht von Tier zu Tier übertragen. Für den Menschen ist es laut Landratsamt ungefährlich. Fleisch und Milch sowie andere aus einem infizierten Tier hergestellten Erzeugnisse können bedenkenlos verzehrt werden.

    Blauzungenkrankheit im Oberallgäu nachgewiesen - Schwere Krankheitsverläufe möglich

    Infizierte Tiere leiden unter schmerzhaften Haut- und Schleimhautentzündungen am Kopf, den Geschlechtsorganen, den Zitzen und am Kronsaum der Klauen. Eine tatsächliche Blaufärbung der Zunge ist nur gelegentlich bei Schafen zu beobachten. Bei Schafen zeigen sich auch am häufigsten schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle. Bei Rindern ist vor allem ein starker Abfall der Milchleistung festzustellen.

    Sperrzone vor fünf Jahren über dem Allgäu verhängt - mit Folgen für die Landwirte

    Schon vor fünf Jahren wurde über den Landkreis wegen der Tierseuche eine Sperrzone verhängt - mit gravierenden Auswirkungen für die Tierzüchter. Anfang 2019 war bei Rindern in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland die Infektion mit dem Virus der Blauzungenkrankheit im Blut nachgewiesen worden. Obwohl es im Oberallgäu damals keinen Fall gab, wurde über den Landkreis wie über das gesamte Allgäu eine Sperrzone verhängt, die zwei Jahre Bestand hatte.

    Betroffen waren alle Betriebe mit Wiederkäuern, also Rinder, Schafe und Ziegen - insgesamt 3300 Betriebe im Oberallgäu. Die Beschränkungen betrafen den Transport in Gebiete außerhalb der Sperrzone. So durften nur noch geimpfte Kühe und deren Kälber aus der Sperrzone heraus verkauft werden. Die Folge: Die Kälberpreise rauschten in den Keller und die Viehzüchter hatten damals enorme Einbußen.

    Das Oberallgäuer Veterinäramt geht von einem schlimmeren Verlauf des neuen Serotyps 3 der Blauzungenkrankheit (BTV-3) aus als vor fünf Jahren. So werden zudem massive Probleme in der Fruchtbarkeit von männlichen und weiblichen Rindern erwartet. Bei Schafen verursache das neue BTV-3 sogar eine erhebliche Sterblichkeit. Von Infektionen betroffen seien daneben Ziegen, Lamas und Alpakas.

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