Arbeitskampf im Pflege- und Gesundheitswesen: Verdi ruft für den kommenden Donnerstag zum Streik auf. Das geht aus einer Pressemitteilung der Gewerkschaft hervor. Zwischen Verdi und Bund und Kommunen läuft ein Tarifstreit, indem sich bislang keine Einigung anbahnt.
Dem Aufruf zufolge sollen Beschäftigte der Gesundheitseinrichtungen von Bund und Kommunen am Donnerstag bei einem Warnstreik die Arbeit niederlegen. Betroffen sind Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste.
Was bei den Streiks in Pflege und Gesundheit von Verdi gefordert wird
Verdi fordert acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr im Monat für die Angestellten sowie höhere Zuschläge etwa für Wochenend- oder Nachtdienste. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen zudem um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem soll es drei zusätzliche freie Tage in einer neuen Tarifeinigung geben.
Verdi-Vorstandsmitglied Sylvia Bühler Bühler fordert faire Löhne und bessere Bedingungen, um Fachkräfte zu halten. „Was die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in Psychiatrien und im Rettungsdienst jeden Tag für die Gesellschaft leisten, ist den meisten Menschen in diesem Land bewusst“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Doch die Arbeitgeber ließen diese Anerkennung vermissen, fügte sie hinzu.
Sie bezog dies darauf, dass die Arbeitgeber von Bund und Kommunen in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar kein Angebot vorgelegt hätten. „Das Ansinnen der Arbeitgeber, eine geringe bis gar keine Lohnerhöhung zu vereinbaren, und noch dazu bei einer überlangen Laufzeit von 36 Monaten, ist eine Provokation“, meinte die Gewerkschafterin. Vonseiten der Arbeitgeber heißt es, die Forderungen seien nicht finanzierbar. Einer Umfrage des Städtetags unter 100 Großstädten zufolge können 37 Prozent der Städte keinen ausgeglichenen Haushalt mehr vorlegen. Weitere 47 Prozent schafften einen ausgeglichenen Haushalt nur, indem sie auf finanzielle Rücklagen zurückgreifen. Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt. (mit dpa)
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