Die Drahtbürstenfabrik Lessmann hat an ihrem Hauptsitz in Oettingen ihr neues Verwaltungsgebäude bezogen. Nach rund zwei Jahren sind die Bauarbeiten an dem modernen und architektonisch anspruchsvollen Komplex beendet. Im September 2021 konnten 61 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre neuen Büros beziehen.
Das bestehende Verwaltungsgebäude (Baujahr 1978) wurde aufgrund des Firmenwachstums zu klein. Bereits 2015 gab es erste Überlegungen, dieses Bürogebäude energetisch zu sanieren und aufzustocken, um mehr Flächen zu schaffen. Es stellte sich schnell heraus, dass Kosten und Nutzen nicht zusammen passten. Daher entschied sich die Geschäftsführung für den Bau eines neuen Gebäudes und damit für die größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte. Der Neubau wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Obel-Architekten GmbH aus Donauwörth, einem langjährigen Partner der Firma, realisiert und zum größten Teil mit Betrieben aus der Region umgesetzt.
Hell, modern und transparent
Die Planungen begannen 2017 mit einer grundsätzlichen Analyse, wo auf dem Firmengrundstück das neue Verwaltungsgebäude stehen sollte. Man entschied sich für die Ecke Fürfällmühlweg/Lucas-Schultes-Straße, an den Platz, an welchen bis zu diesem Zeitpunkt das erste Wohn- und Bürogebäude stand. Hell, modern und transparent, – so lauteten die Ansprüche an das Gebäude. So werden Besucherinnen und Besucher schon im Eingangsbereich mit einem offenen Raumkonzept erwartet. Der geschwungene Tresen, warme Holztöne und ein großzügiger Wartebereich sorgen für einen angenehmen Empfang. Im Erdgeschoss befindet sich zudem eine Cafeteria mit einer Ausgabeküche, die alles für eine entspannte und gelungene Pause bietet: Viel Platz, abwechslungsreiche Mahlzeiten und eine ruhige Atmosphäre. Zudem kann der Raum für Veranstaltungen für rund 140 Personen genutzt werden. Parallel dazu steht bald ein kleiner Außenbereich und die begrünte Dachterrasse mit Sitzgelegenheiten zur Verfügung.
Lichthof sorgt für tolle Optik
Die Büroflächen erhalten durch insgesamt 200 bodentiefe Fenster an der anthrazitfarbenen Außenfassade viel Tageslicht und schaffen ein Gefühl von Offenheit und Transparenz. Dies wird durch einen Lichthof im Zentrum des Gebäudes unterstrichen, der sich als Atrium mit einer Fläche von ca. 20 m² von der ersten bis zur dritten Etage durchzieht und mit einem verglasten Oberlicht endet. Durch Verglasungen und Glasgeländer entsteht eine zentrale Verbindung der Geschosse, welche die Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen fördert und die Stockwerke optisch verbindet. „Dadurch erhalten die drei Etagen eine ungewöhnliche Transparenz und viel natürliches Licht“, sagt Josef Lenz, Bauingenieur der Firma Obel Architekten. „Ein ungewöhnliches Konzept, das nicht nur Licht schafft, sondern auch Kommunikation ermöglicht“, sagt der kaufmännische Geschäftsführer Dieter Lessmann. Und weiter: „Wir haben ein Gebäude geschaffen, dass nach außen die Firma repräsentiert, vor allem aber innen funktionieren soll, d.h. hier begegnen sich Menschen, kommen in Interaktion und Kommunikation und im besten Fall in die Kreativität.“
Orte der Kommunikation
Tatsächlich hat das ganze Unternehmen an der Entstehung des neuen Verwaltungsgebäudes mitgewirkt. Die Raumaufteilung sowie die Ausstattung wurde in enger Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeiten, Fachplanern und Architekten erarbeitet. Es entstanden moderne Einzel- und Mehrpersonenbüros mit flexibler Raumgestaltung, Meetingräume mit modernster Medientechnik, Lounges und Etagenküchen. Viele Orte der Begegnung – für einen kurzen Austausch oder für große Konferenzen.
Alle Mitarbeiter erhielten neue Möbel nach den aktuellen ergonomischen Standards, d.h. höhenverstellbare Schreibtische oder dimmbare LED-Beleuchtung. Von der Lichtplanung, über den Schallschutz bis hin zur Haustechnik wurde auf höchste Standards zurückgegriffen. Das Gebäude verfügt über modernste Lüftungs- und Heizungstechnik nach der Energiespar-Norm „KfW 55“. Die Büroräume werden mit Heiz-Kühl-Decken sowohl geheizt als auch gekühlt. Die CO²-neutrale Wärmeversorgung kommt aus der eigenen Pelletheizung, die mit Holzabfällen aus der Bürstenproduktion nach neuester Luftreinhalte-Norm betrieben wird. Das Gebäude hat einen Aufzug und barrierefreie Ausstattungen.Weiterhin gibt es Sozialräume (Umkleiden, Duschen, WC’s), Besprechungsräume und Personalbüros. Im Kellergeschoss sind Technikräume, Lagerräume sowie die Lüftungszentrale untergebracht. Am Außengelände wird aktuell noch gearbeitet.
„Der Umzug in das neue Verwaltungsgebäude ist ein großer Meilenstein für uns, mit dem Lessmann seine Zukunft auf ein stabiles Fundament stellt“, sagt der technische Geschäftsführer Jürgen Lessmann. Im wahrsten Sinne des Wortes ist noch Luft nach oben: Das Fundament und die tragenden Elemente des 16 Meter hohen Gebäudes sind so ausgelegt, dass sich eine Aufstockung um weitere zwei Etagen ohne Probleme realisieren ließe. Das neue Gebäude spiegelt die Werte von Lessmann wieder: „Wir sind ein Unternehmen mit einer offenen und modernen Führungskultur, wir bleiben nicht stehen und wollen unser Unternehmen permanent weiterentwickeln“, sagt Jürgen Lessmann und unterstreicht, wie wichtig es ist, dass sich Mitarbeiter einbringen.
Gute Teamarbeit
Eine tolle Möglichkeit dazu hat er mit der Workshop-Methode „World Cafe“ (ein Format, das den Austausch von Wissen und Ideen bei einem gemeinschaftlichen Dialog ermöglicht) gefunden. Bei der letzten Jahreszielplanung hat Lessmann diese Methodik mit rund 30 Führungskräften durchgeführt. Zu insgesamt 20 Zielen/Themen konnte jeder seine Lösungen und Vorschläge abgeben. „In kürzester Zeit hatten wir eine riesige Schatztruhe voller Ideen“, äußerte sich Dieter Lessmann über die erfolgreiche Aktion und ist überzeugt, dass Fortschritt ein lebendiger Prozess ist, den man gemeinsam gestalten sollte. (dil)