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Mobilität & Zukunft: "Bewegt Augsburg": So mobil wird die Region

Mobilität & Zukunft

"Bewegt Augsburg": So mobil wird die Region

So soll die unterirdische Straßenbahnhaltestelle am Augsburger Hauptbahnhof einmal aussehen. Nach swa-Angaben liegt man mit den Rohbauarbeiten im Zeitplan.
So soll die unterirdische Straßenbahnhaltestelle am Augsburger Hauptbahnhof einmal aussehen. Nach swa-Angaben liegt man mit den Rohbauarbeiten im Zeitplan. Foto: swa, Team m&m

Mobilität ist einer der Megatrends unserer Zeit und eines der wichtigsten Zukunftsthemen in Städten. Damit Augsburg in verkehrlicher und städtebaulicher Hinsicht wettbewerbsfähig bleibt, haben die swa gemeinsam mit der Stadt Augsburg das Projekt „Bewegt Augsburg“ initiiert. Welche Vision steckt dahinter?

Dr. Walter Casazza: Mobilität noch flexibler nutzbar, nachhaltig und überall verfügbar machen, das sind die großen Ziele hinter dem Gesamtprojekt „Bewegt Augsburg“. Unsere Vision ist es, Augsburg noch stärker als Mobilitätsdrehscheibe für die ganze Region zu etablieren. Dafür gilt es einerseits, Regional- und Fernverkehr perfekt zu vernetzen, beispielsweise durch den Ausbau des Hauptbahnhofs mit unterirdischer Straßenbahnhaltestelle. Darüber hinaus bieten wir mit unseren Angeboten wie unserem Ridesharing-Dienst swaxi oder swa Carsharing die flexiblen Ergänzungen zu Bus und Tram, die es jeder und jedem möglich machen, auch ohne eigenes Auto bestmöglich mobil zu sein. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern unter dem Strich auch deutlich günstiger als das eigene Auto vor der Haustür, das im Durchschnitt 23 Stunden am Tag steht und nicht fährt.

Dr. Walter Casazza, Geschäftsführer der swa.
Dr. Walter Casazza, Geschäftsführer der swa. Foto: Thomas Hosemann

Der Augsburger Hauptbahnhof ist also Teil von „Bewegt Augsburg“. Welche Projekte gehören noch dazu?

Dietmar Orwat: Insgesamt sind es sechs Einzelprojekte, von denen drei bereits abgeschlossen sind: Die Verlängerung der Linie 3 nach Königsbrunn, die seit Dezember 2021 in Betrieb ist, der neue Königsplatz, der 2013 eröffnet wurde, und die Verlängerung der Linie 6 nach Friedberg. Der Ausbau des Hauptbahnhofs ist in vollem Gange, der erste Planungsabschnitt für die Verlängerung der Linie 5 Richtung Uniklinikum ist bereits bei der Regierung von Schwaben zur Genehmigung eingereicht. Langfristig ist auch die Verlängerung der Linie 1 nach Hochzoll geplant.

Projekt "Bewegt Augsburg": swa investiert über eine halbe Milliarde Euro

So ein Großprojekt erfordert nicht nur die richtige Idee und Umsetzung, sondern auch die entsprechende Finanzkraft. Von welchen Summen sprechen wir und wie wird das finanziert?

Dr. Casazza: Insgesamt investieren wir mehr als eine halbe Milliarde Euro in das Projekt „Bewegt Augsburg“ und damit auch in den Klimaschutz. Ein Großteil der Kosten für das Gesamtprojekt wird durch den Bund und den Freistaat Bayern gefördert. Für den Hauptbahnhof sind es über 80 Prozent der förderfähigen Kosten, also rund 130 bis 150 Millionen Euro. Bei der Verlängerung der Linie 3 waren es sogar 90 Prozent. Diese hohen Förderungen bekommen wir, weil der Nachweis erbracht wurde, dass das Gesamtprojekt den ÖPNV nachweislich verbessern wird und wirtschaftlich sinnvoll ist.

Die Untertunnelung des Augsburger Hauptbahnhofes ist sicherlich das Puzzleteil des Projekts, das die größte Aufmerksamkeit auf sich zieht. Warum ist dieser Leuchtturm von „Bewegt Augsburg“ so wichtig?

Dr. Casazza: Am Augsburger Hauptbahnhof treffen Fern- und Nahverkehr unmittelbar aufeinander. Somit ist er buchstäblich der Dreh- und Angelpunkt der Mobilitätsdrehscheibe. Der barrierefreie Ausbau über drei Ebenen schafft durch die unterirdische Straßenbahnhaltestelle eine direkte Verknüpfung zwischen Zug und Tram. Die neue Zwischenebene mit dem Fußgänger-Portal West in der Rosenaustraße bietet eine schnelle Verbindung zwischen dem Westen und Osten der Innenstadt. Der Hauptbahnhof ist nicht nur Startpunkt für Augsburgerinnen und Augsburger, um von Augsburg die Welt zu bereisen. Auch für Reisende, die Augsburg besuchen, genauso wie für Pendlerinnen und Pendler, die hier arbeiten, ist er der Ausgangspunkt. Handel, Tourismus und Unternehmen profitieren alle gleichermaßen vom Ausbau.

Mobilitätsdrehscheibe Augsburg: Am Hauptbahnhof läuft alles nach Plan

Wie ist denn der aktuelle Stand beim Bau des Hauptbahnhofs mit der unterirdischen Straßenbahnhaltestelle?

Orwat: Der Rohbau läuft nach Plan. Ende 2021 haben wir mit dem Gleisbau im westlichen Tunnelabschnitt, also von der Rosenaustraße aus kommend, begonnen. Im März wird der Gleisbau im Tunnel West mit Wendeschleife bereits fertig sein. Laut Plan werden die gesamen Rohbauarbeiten im Juni abgeschlossen sein. Weitere Meilensteine dieses Jahr sind die Wiederherstellung der Empfangshalle, die ab April beginnt, und der Start des Gleisbaus in der unterirdischen Haltestelle und dem Tunnel Ost.

Unser Thema lautet „Gute Aussichten“: Bezogen auf Ihr Großprojekt und dem Megatrend Mobilität – wie sind die Aussichten für die Bürgerinnen und Bürger im Großraum Augsburg?

Dr. Casazza: Die Aussichten sind flexibel und nachhaltig. Unser Nahverkehr ist schon seit Jahren komplett klimaneutral, die Straßenbahnen fahren mit 100 Prozent Ökostrom, unsere Busse mit Biogas. In Zukunft erweitern wir nicht nur unsere Flotte, sondern auch unser Netz. Durch die noch engere Verzahnung mit Regional- und Fernverkehr werden Augsburg und die Region sowohl als Wohnort als auch als Wirtschaftsstandort noch attraktiver. Wir denken Mobilität in Regionen. Das heißt, dass wir gemeinsam mit Partnern wie der Stadt und dem Landkreis Augsburg oder auch unseren Nachbarstädten nachhaltig und überregional Mobilität anbieten wollen – und das, wie wir beispielsweise mit der Linie 3 nach Königsbrunn oder Carsharing-Standorten in Günzburg oder Meitingen bereits tun.

Kommen wir zum Untertitel unsere Beilage „Mit Mut in die Zukunft“: Was macht Ihnen persönlich Mut, dass Ihre Ziele im Hinblick auf eine neue und bessere Augsburger Mobilität erreicht werden können?

Dr. Casazza: Mir macht Mut, dass bei immer mehr Menschen ein Umdenken stattfindet. Weg vom motorisierten Individualverkehr hin zu umweltfreundlicher Mobilität. Gleichzeitig wollen die Menschen schnell, flexibel und kostengünstig mobil bleiben. Unser Angebot richten wir danach aus und bieten immer neue Möglichkeiten, um die Nutzung noch einfacher zu machen, wie die kostenlose City Zone, die Mobil-Flat, den Ridesharing-Dienst swaxi, unsere Bestpreis-Ticketapp BiBo oder die swa Mobil-App. So schaffen wir es, auch in Zukunft gemeinsam nachhaltig unterwegs zu sein.

Der Artikel erschien in unserer Sonderbeilage "Gute Aussichten - Mit Mut in die Zukunft". Hier finden Sie weitere Themen, unter anderem:

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