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Gründungsförderung: Wie Universität und Hochschule Augsburg die Wirtschaft formen

Gründungsförderung

Wie Universität und Hochschule Augsburg die Wirtschaft formen

Sowohl an der Universität Augsburg als auch an der Technischen Hochschule Augsburg werden Gründungsinteressierte, Gründerinnen und Gründer gefördert.
Sowohl an der Universität Augsburg als auch an der Technischen Hochschule Augsburg werden Gründungsinteressierte, Gründerinnen und Gründer gefördert. Foto: Bernd Hohlen

Die Wirtschaft von morgen wird von den Gründerinnen und Gründern von heute bestimmt. Ihre Visionen sind keine Zukunftsmusik, sondern der Motor für eine innovative Geschäftswelt – und damit für eine wettbewerbsfähige Region. Doch zur Umsetzung bedarf es mehr als der Ideen.

Wirtschaftliches Grundwissen ist hilfreich – und das vermitteln sowohl die Universität Augsburg als auch die Technischen Hochschule Augsburg. Im Bachelor gibt es Studiengänge wie

  • Betriebswirtschaftslehre
  • Volkswirtschaftslehre
  • Internationales Management
  • Global Business Management
  • Wirtschaftspsychologie.
Auch an der Technischen Hochschule Augsburg gibt es betriebswirtschaftliche Studiengänge.
Auch an der Technischen Hochschule Augsburg gibt es betriebswirtschaftliche Studiengänge. Foto: Technische Hochschule Augsburg

Im Master bieten die Fakultäten ein ähnliches Portfolio an. In interdisziplinären Studiengängen wie Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik oder -ingenieurswesen sind sie ebenfalls beteiligt. Es sind allerdings nicht nur diese Fachrichtungen, die das Gründen eines Unternehmens thematisieren. Es gibt kaum einen Studiengang, in dem die jungen Talente nicht damit in Berührung kommen.

Gründungsförderung in Augsburg

Doch viel wichtiger: Es braucht eine unterstützende und fördernde Umgebung, die Raum für Experimente schafft. Und ein engagiertes Umfeld, das den Weg von der Theorie in die Praxis begleitet. Im Raum Augsburg wird dieser Gedanke gefördert und gelebt. Die Universität Augsburg und die Technische Hochschule Augsburg unterstützen Gründerinnen und Gründer, ihre kreativen Einfälle in erfolgreiche Unternehmen zu verwandeln.

Entscheidend dabei sind Entrepreneurial Skills, also Fähigkeiten wie kritisches Denken, Problemlösung und Prototyping. Diese Kompetenzen sind nicht nur für künftige Unternehmerinnen und Unternehmer, sondern auch für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wichtig. Vermittelt werden sie an der Universität Augsburg im StartHub, an der Technischen Hochschule in der Gründerschmiede Funkenwerk.

Der Starthub der Universität Augsburg

Start-up mit dem StartHub heißt es an der Universität Augsburg. Das Innovations- und Gründungszentrum unterstützt gründungsinteressierte Studierende, Forschende und Alumni aller Fachbereiche dabei, ihre Ideen in Projekte umzuwandeln. „Wir wollen die Gründungskultur an der Universität Augsburg stärken und unterstützen deshalb unternehmerische Vorhaben, zum einen durch den StartHub – unser Innovations- und Gründungszentrum, zum anderen durch den MakeHub für die Protoypenentwicklung“, erklärt Prof. Dr. Erik E. Lehmann, Professor für Unternehmensführung und Organisation.

Um Gründungsinteressierte auf ihrem Weg zu begleiten, gibt es im StartHub eine Gründungsberatung, Seminare und Events zur inner- sowie außeruniversitären Vernetzung mit der Gründungsszene sowie Expertinnen und Experten. Das Seminar Start-up-Challenge bereitet zum Beispiel darauf vor, Chancen zu erkennen und wirtschaftlich zu handeln. Beim Planspielseminar lernen Studierende aus Fachrichtungen abseits der Betriebswirtschaftslehre ökonomische Grundlagen spielerisch und praxisnah kennen.

An der Universität Augsburg werden Gründerinnen, Gründer und Interessierte im StartHub und im MakeHub unterstützt. Im StartHub werden beispielsweise Situationen wie ein Pitch geübt.
An der Universität Augsburg werden Gründerinnen, Gründer und Interessierte im StartHub und im MakeHub unterstützt. Im StartHub werden beispielsweise Situationen wie ein Pitch geübt. Foto: Universität Augsburg

Gründungen, die der StartHub begleitet hat, sind Zambam Sports – ein Unternehmen, das Schienbeinschoner aus nachwachsenden Rohstoffen herstellt – und die Weguide GmbH, die eine App mit Audio- und Video-Guides für Städte entwickelte. Teams, die sich auf EXIST-Förderprogramme des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, beispielsweise das Gründungsstipendium und den Forschungstransfer, bewerben möchten, werden ebenfalls vom StartHub unterstützt. Beispiele sind die Recoro UG, Pawsthesis oder die Alitiq GmbH.

Lucia Plobner, Dozentin und Start-up Consultant im StartHub, hat während ihres Masterstudiums eigene Gründungserfahrung gesammelt und sich wissenschaftlich mit den Erfolgsfaktoren von Gründungszentren an deutschen Hochschulen auseinandergesetzt. Den StartHub hat sie von Beginn an mit aufgebaut. Für sie gibt es nichts Inspirierenderes, als motivierte Menschen verschiedenster Fachrichtungen bei ihren Gründungsvorhaben zu unterstützen. „Man lernt nie aus – von Tiefsttemperaturkühlung über zerstörungsfreie Materialcharakterisierung mit Künstlicher Intelligenz über Vertical Farming und Suppen für Hunde ist aktuell alles bei uns in der Beratung“, verrät Plobner.

Die Gründerschmiede Funkenwerk der Technischen Hochschule Augsburg

Die Technische Hochschule Augsburg (THA) bringt Studierenden das Thema Gründung mit der Gründerschmiede Funkenwerk näher – und das mit Erfolg: Beim Gründungsradar 2022 ist sie die führende der mittelgroßen Hochschulen. Zu dem Ergebnis ist der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gekommen, als er zum sechsten Mal verglichen hat, wie Hochschulen Gründende fördern. Punkten konnte das Funkenwerk mit dem Herzblut seines fünfköpfigen Teams und dessen vielfältigen Maßnahmen.

Seit 2017 ist die Gründerschmiede eine Anlaufstelle für interessierte Studierende, die so von den Ressourcen und dem Know-how der THA profitieren. „Als Hochschule sehen wir unsere Aufgabe darin, unsere Studierenden für die Themen Gründung und Innovationen zu sensibilisieren und sie bestmöglich zu unterstützen“, erklärt Hochschulpräsident Prof. Dr. Gordon Thomas Rohrmair.

Die Gründerschmiede begleitet dabei durch alle Phasen. Es beginnt mit Workshops und Sprechstunden zur Ideenfindung. Anschließend werden die Studierenden Teil des starken, interdisziplinären Netzwerks der THA. Intern hat das Funkenwerk in jeder Fakultät eine Gründungsbotschafterin oder einen Gründungsbotschafter. Dazu gibt es regelmäßige Community-Meetups. Auch mit der Augsburger Start-up-Szene kommen Interessierte bei Veranstaltungen in Kontakt. Nicht zuletzt unterstützt das Team der Gründerschmiede dabei, den Weg von der Ausgründung in die Selbstständigkeit zu beschreiten.

An der Technischen Hochschule Augsburg sind gründungswillige Studierende in der Gründerschmiede Funkenwerk gut augehoben. Bei den Community-Meetups kommen bis zu 80 Gründungsinteressierte zusammen.
An der Technischen Hochschule Augsburg sind gründungswillige Studierende in der Gründerschmiede Funkenwerk gut augehoben. Bei den Community-Meetups kommen bis zu 80 Gründungsinteressierte zusammen. Foto: Technische Hochschule Augsburg

In den vergangenen Jahren sind einige erfolgreiche Start-ups aus der THA hervorgegangen, darunter die Conntac GmbH, die mit einer Self-Service-Lösung den Kundenservice entlastet. Oder die Credium GmbH, die aus Daten mithilfe von Künstlicher Intelligenz digitale 3D-Zwillinge für Gebäude entwickelt. Ein weiteres Beispiel ist die FarmAct GmbH, mit deren App Themen wie Agrar und Transport digital organisiert werden können.

Neben dem Know-how und Ansprechpartnern kennt Prof. Dr. Christoph Buck, Gründungsbeauftragter der THA und wissenschaftlicher Leiter des Funkenwerks, einen weiteren Erfolgsfaktor der Gründerschmiede: „Das Engagement und Herzblut aller Beteiligten sind einzigartig – und das kommt unseren Gründunginteressierten, Gründerinnen und Gründern zugute.“ Ausruhen möchte man sich auf dem Erfolg des Gründungsradars allerdings nicht, wie Buck verrät: „Unser Gründergeist hat noch vieles vor.“

Dieser Artikel stammt aus einer Sonderbeilage der Augsburger Allgemeinen. Weitere spannende Themen finden Sie in unserem Magazin „Made in Bayerisch-Schwaben“.

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