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Augsburger A-Capella-Chor: "Greg is back" ist Bayerns bester Chor für Populäre Chormusik

Augsburger A-Capella-Chor

"Greg is back" ist Bayerns bester Chor für Populäre Chormusik

Besonders beliebt sind beim Publikum die Weihnachtskonzerte von "Greg is back" in der Evangelischen Heilig-Kreuz-Kirche in Augsburg.
Besonders beliebt sind beim Publikum die Weihnachtskonzerte von "Greg is back" in der Evangelischen Heilig-Kreuz-Kirche in Augsburg. Foto: Brigitte Fregin

„Wir können gar nicht mehr aufhören!“, posteten die Aktiven des A-cappella-Chors „Greg is back“ im November 2022 und zeigten Video-Sequenzen, in denen sie glücklich singend im Regionalzug aus München nach Augsburg sitzen.

Bayerns bester Chor in der Kategorie "Populäre Chormusik"

Kein Wunder, dass die Euphorie so groß war, hatten die Sängerinnen und Sänger in der Landeshauptstadt doch gerade erfolgreich den Titel als Bayerns bester Chor in der Kategorie „Populäre Chormusik“ verteidigt und das bereits zum dritten Mal in Folge. Alle vier Jahre wird dieser Wettbewerb ausgetragen, durch Corona musste er diesmal ein Jahr verschoben werden. Seit seiner Gründung im Jahr 2011 hat der Chor diesen Wettbewerb also immer gewonnen.

Da gab es Grund zum Strahlen: Im November 2022 wurde „Greg is back“ zum dritten Mal in Folge Sieger beim Bayerischen chorwettbewerb in der Kategorie „Populäre Chormusik“.
Da gab es Grund zum Strahlen: Im November 2022 wurde „Greg is back“ zum dritten Mal in Folge Sieger beim Bayerischen chorwettbewerb in der Kategorie „Populäre Chormusik“. Foto: Matthias Balk, Bayerischer Musikrat

„Neben der Top-Platzierung haben wir uns damit gleichzeitig ein Ticket für den Deutschen Chorwettbewerb vom 7. bis 10. Juni 2023 in Hannover gesichert“, erklärt Chorleiter Martin Seiler freudig. Beim Bundeswettbewerb war „Greg is back“ ebenfalls bereits zweimal in Folge Zweiter. Auch bei anderen Wettbewerben, etwa mit einem ersten Platz beim Internationalen Chorwettbewerb Budapest, wusste die Gruppe zu überzeugen.

Konzerte von "Greg is back" oft ausverkauft

Von Anfang an war das deutschlandweit einzigartige Ensemble erfolgreich. In der Region begeistert es regelmäßig Tausende mit seinen spritzigen, auflockernd moderierten Konzerten – etwa 15 pro Jahr. Meist sind sie schnell ausverkauft. Das Repertoire ist sehr breit. „Wir singen alles, was Spaß macht!“, heißt es auf der Homepage des Chors. Fast alle Arrangements sind von Seiler speziell für „Greg is back“ geschrieben. Den Schwerpunkt bilden Popsongs. Jazz, Rock, Swing und Soul sind ebenfalls zu hören. Und auch mal Klassisches, etwa bei den beliebten Weihnachtskonzerten, von denen es traditionell im Advent mehrere gibt. 2022 waren es gleich sechs. „Das war ein ganz schöner Marathon“, gibt Seiler zu. In Augsburg sind diese in der Evangelischen Heilig-Kreuz-Kirche. Sie ist sozusagen der Stammsitz des Ensembles.

Wöchentlich finden im dortigen Pfarrsaal am Donnerstagabend die Proben statt. Seiler nimmt die einzelnen Stimmgruppen vorher digital auf und die Mitglieder bekommen sie für zu Hause zum Einstudieren. Proben für einzelne Stimmlagen fallen dadurch weitestgehend weg. Gesungen wird gleich gemeinsam. Zweimal pro Jahr kommt man zudem zum intensiven Probenwochenende im Reiberhof in den Stauden zusammen.

Die Altersspanne des Augsburger A-Capella-Chors

Die Jüngsten sind 21, die Ältesten 71 – so hat „Greg is back“ eine große Altersspanne und zähle damit unter den Spitzenchören zu den diversesten, was die Altersstruktur angeht, so Seiler. „Eine Altersgrenze nach oben gibt es bei uns nicht.“ Dabei sind auch die verschiedensten Berufe im Chor vertreten. „Uns eint die Liebe zu hochwertiger Chormusik.“

Wer bei „Greg is back“ dabei sein will, muss vorsingen. Denn, um das Top-Niveau zu halten, ist der Anspruch an die Sängerinnen und Sänger hoch. Jeder und jede Einzelne singt ins Mikrofon. Im Grunde könnten auch alle als Solisten auftreten. Viele tun es bei den Konzerten auch. Trotzdem gelingt es ihnen, sich wieder in die Gemeinschaft einzureihen und einen präzisen, homogenen Klang zu bieten. Es sei außerdem ein recht zeitaufwendiges Hobby, ist sich der Chorleiter bewusst: „Das muss man wollen.“ Rund 35 bis 40 Frauen und Männer wollen das. Die Mehrzahl stammt aus Augsburg und der näheren Umgebung, aber auch aus München, Kempten und Ulm kommen sie. „Das Interesse ist groß, die Warteliste lang. Unsere Leute suchen bewusst die Herausforderung“, so Seiler.

Nachwuchs  für "Greg is back junior" gesucht

Anders sieht es beim Nachwuchschor „Greg is back junior“ aus, wo man ab 13 Jahren mitsingen kann. Dort habe Corona dazu geführt, dass man etwas ausgeblutet sei. „Wir sind da sehr offen für neue Bewerberinnen und Bewerber!“, lädt Seiler ein. Die Pandemie habe die Kulturlandschaft kräftig durcheinandergewürfelt, erklärt er. „Chöre, die eine stabile Gemeinschaft bilden, wie wir, konnten das wegstecken. Aber bei Jugendlichen ist immer ein gewisser Durchlauf da, dort klappt das weniger.“ Der Nachwuchs tritt bei großen Konzerten von „Greg is back“ oft als Vorgruppe auf. „Mir ist es wichtig, dass die jungen Leute schon mal das besondere Erlebnis haben können, vor großem Publikum aufzutreten“, beschreibt Seiler.

Chorleiter Martin Seiler schreibt Arrangements

Die Liebe zur Musik wurde ihm quasi schon in die Wiege gelegt. Seine Eltern haben sich im Kirchenchor von Stettenhofen kennengelernt. Seine Mutter war in diesem Ort sowie in Gablingen Chorleiterin und Organistin. Das Abitur machte er auf dem musischen Gymnasium St. Stefan in Augsburg. Bereits zu Schulzeiten hat er im Chor gesungen, war später Mitglied bei „Sixpäck“, und 17 Jahre bei der Gruppe „Cash-n-go“. Auch seine Frau Barbara hat er im Jugendchor seiner Heimatgemeinde Stettenhofen kennengelernt. Beruflich war er unter anderem zehn Jahre als Techniker beim Bayerischen Rundfunk tätig und arbeitete selbstständig in der Werbebranche für Lokalsender.

Martin Seiler, Chorleiter von "Greg is back" am heimischen Klavier, an dem er viele seiner Arrangements erarbeitet.
Martin Seiler, Chorleiter von "Greg is back" am heimischen Klavier, an dem er viele seiner Arrangements erarbeitet. Foto: Brigitte Fregin

Ein einschneidendes Erlebnis war für ihn ein Konzert von „Perpetuum Jazzile“ im slowenischen Ljubljana vor Tausenden Zuhörern. „Einen Chor, der so eine Breitenwirkung entfaltet, kannte ich hier nicht“, erinnert Seiler sich. Das wollte er ändern und fasste den Entschluss, selbst einen solchen Chor zu gründen.

Mit „Greg is back“ ist ihm das 2011 gelungen. Seine bisherigen beruflichen Tätigkeiten hängte er an den Nagel und war fortan Profimusiker. Der Chor besteht aus Laien. Als gemeinnütziger Verein eingetragen, ist er finanziell unabhängig. „Wir kriegen, außer ein wenig vom Chorverband Bayerisch-Schwaben, keine institutionelle Unterstützung“, bedauert Seiler. „Ein kleiner Zuschuss der Stadt Augsburg wäre schön“, wünscht er sich.

Martin Seiler produziert CDs von "Greg is back"

Vier CDs der Gruppe sind mittlerweile auf dem Markt. Allesamt von Seiler selbst produziert. Eine fünfte ist im Werden. „Objektiv haben wir fast alles erreicht“, ist sich der Musiker bewusst. „Das i-Tüpfelchen wäre ein erster Platz beim Bundeswettbewerb.“ Jetzt heißt es also Daumen drücken, damit es im Juni 2023 heißt: „The Winner is ,Greg is back‘!“.

Überblick über Konzerte von „Greg is back“ 2023

  • Freitag, 10. März 2023, Parktheater im Kurhaus Göggingen, Beginn: 19.30 Uhr (ausverkauft)
  • Freitag, 19. Mai 2023, Kaminwerk Memmingen, Beginn: 20 Uhr
  • Samstag, 20. Mai 2023, Stadthalle Gersthofen, Beginn: 19.30 Uhr
  • Sonntag, 2. Juli 2023, Gräfelfing, Open-Air, Beginn: 19.30 Uhr
  • Donnerstag, 27. Juli 2023, Botanischer Garten Augsburg, Beginn: 19.30 Uhr

Dieser Beitrag stammt aus unserer Verlagsbeilage "Regional genial".

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