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Recyclingzentrum Augsburg: Der Neubau: autark, regenerativ und energieeffizient

Recyclingzentrum Augsburg

Der Neubau: autark, regenerativ und energieeffizient

Mit den Wärmeerträgen des Sonnenkollektors wird das Gebäude der Firma Kühl im Sommer gekühlt und im Winter geheizt.
Mit den Wärmeerträgen des Sonnenkollektors wird das Gebäude der Firma Kühl im Sommer gekühlt und im Winter geheizt. Foto: Rainer Pinno

Weil Nachhaltigkeit bei Kühl eine große Rolle spielt, sollte auch das neue Recyclingzentrum in Augsburg ökologisch entwickelt und mit modernster Technik ausgestattet werden. Deshalb standen bei der Energieversorgung des Gebäudekomplexes größtenteils autarke und regenerative Möglichkeiten sowie ein energieeffizienter Betrieb im Fokus.

Umgesetzt wurde das vom Planungsbüro EHS-Energietechnik GmbH aus Neusäß. Der Geschäftsführer, Dipl.-Ing. Stephan Eisenbeiß, sagt zu dieser außergewöhnlichen Planungsleistung: „Planung mit Weitblick bedeutet, Energielösungen zu entwickeln, die effizient, zukunftssicher und zugleich wirtschaftlich sind. Dabei geht es um einen effizienten Schulterschluss zwischen konventionellen und regenerativen Versorgungskonzepten, der durch Systemtechnik und Digitalisierung ermöglicht wird. Innovative Planung muss integrativ weiterdenken. Dies ist uns beim Neubau der Firma Kühl sehr gut gelungen.“

Strom und Energie durch Solartechnik, Photovoltaikanlagen und vom Blockheizkraftwerk

Durch den Einsatz von Solar-Strom und -Wärme, kombiniert mit einer Kraft-Wärme-Kopplung und intelligenter Regelungstechnik sollen jährlich Emissionen von über 42 Tonnen CO2 eingespart werden. Ebenso wird das Stromnetz entlastet, da der Großteil des benötigten Stroms direkt vor Ort selbst erzeugt wird. Möglich macht das die Kombination aus alternativer Energie und einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk, das in den Morgen- und Abendstunden in Betrieb ist. Über eine zentrale Regelungstechnik werden die verschiedenen Komponenten verknüpft, gesteuert und überwacht. Die erzeugte Energie kann so auch außerhalb der Betriebszeiten sinnvoll genutzt werden – zum Beispiel nachts, um die Fahrzeuge aufzuladen.

526 Meter Entwässerungsmulden sorgen dafür, dass das Oberflächenwasser direkt am Grundstück des neuen Recyclingzentrums versickern kann.
526 Meter Entwässerungsmulden sorgen dafür, dass das Oberflächenwasser direkt am Grundstück des neuen Recyclingzentrums versickern kann. Foto: Rainer Pinno

In den Sommermonaten versorgt die Photovoltaikanlage das gesamte Verwaltungsgebäude. Mittels Solarthermie wird dieses außerdem gekühlt. Die Klimatisierung funktioniert mit Adsorptionstechnik, also der Umwandlung von Wärme in Kälte. In der Übergangszeit fließen die Erträge dann in die Wärmeversorgung des Gebäudes ein. So wird der Energiebedarf des Standortes über mehrere Monate nahezu vollständig mit regenerativer Energie gedeckt. Im Winter werden zusätzlich benötigte Wärme- und Stromkapazitäten hocheffizient über das Blockheizkraftwerk versorgt.

Die gewählte Variante sieht, unter Berücksichtigung modernster Technologien, die Wärme- und Kälteabgabe mittels kombinierten Kühl- und Heizdecken vor. Im Gegensatz zu konventionellen Heizquellen realisieren diese nämlich einen hohen Strahlungsanteil, der die durchschnittlichen Raumtemperaturen senken kann.

Die Entwässerung: innovativ und ausgeklügelt direkt am Grundstück

Ein weiterer wichtiger Punkt für eine klimagerechte Ausrichtung des neuen Standorts ist die innovative Entwässerungslösung. Das gesamte Oberflächenwasser kann über ausgeklügelte Techniken direkt am Grundstück versickern. Das ist durch Revisionsschächte und Versickerungsmulden möglich. Das Abwasser von der Waschplatte für die Reinigung der Nutzfahrzeuge und Behältersysteme wird über einen Schlammfang und eine Koaleszenzabscheideranlage zusammen mit den Abwässern der Verwaltung über eine Hebeanlage dem öffentlichen Kanal zugeführt. Die Summe all dieser Maßnahmen ist wegweisend für eine klimaschonende Energiegewinnung unter Einsparung von Ressourcen.

Einen Artikel dazu, warum das neue Recyclingzentrum in Augsburg gebaut worden ist und welche Abfälle dort verwertet werden, finden Sie hier.

mit pm

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