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Alte Posthalterei: Ein Haus voller Geschichte(n)

Alte Posthalterei

Ein Haus voller Geschichte(n)

Dieses historische Foto zeigt das Gasthaus der Alten Posthalterei in Zusmarshausen gegen Ende des 19. Jahrhunderts.
Dieses historische Foto zeigt das Gasthaus der Alten Posthalterei in Zusmarshausen gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Foto: Fotosammlung Max Trometer

Wenn die Mauern des imposanten Gebäudes in der Augsburger Straße reden könnten, sie hätten viel zu erzählen. Geschichten über Kaiser, Könige und Zaren, die im Laufe der vergangenen Jahrhunderte hier eine Rast einlegten, bei einem Schoppen Wein oder einem Glas Bier ihr Abendessen genossen und die Nacht verbrachten.

Bis ins Jahr 1648 reicht die Geschichte des Gasthauses zurück, damals wurde das Haus Posthalterei auf der Strecke von Wien nach Paris, eine der Hauptverkehrsadern in Europa. Täglich kamen mehrere Kutschen durch die Ortschaft, mitunter brachten sie prominente Mitfahrer nach Zusmarshausen.

War Napoleon in Zusmarshausen?

Etwa im Oktober 1805, als der französische Kaiser Napoleon hier einkehrte. Eine Bewohnerin berichtete später: „Eines Tages kam auch Napoleon, der große Feldherr und Staatenteiler, in die Post. Er blieb drei Tage lang... Die Generäle waren in glänzenden Uniformen, der Kaiser dagegen trug einen einfachen grauen Überrock und den Schiffhut, welchen er quer aufsetzte.“

Diese Aufnahme der Alten Posthalterei entstand ungefähr 1940.
Diese Aufnahme der Alten Posthalterei entstand ungefähr 1940. Foto: Fotosammlung Max Trometer

Der erste Bayernkönig Max I.

Eine andere Anekdote vom leutseligen ersten Bayernkönig Max I. erzählt das Buch „Zusmarshausen – Heimatbuch einer schwäbischen Gemeinde“. Als der König auf einer Reise nach Baden-Baden in der „Post“ abstieg, traf er auf die kleine Posthalterstochter Luise, die gerade strickend auf der Treppe saß. „Gelt, du strickst mir ein Paar Socken, bis ich wiederkomme“, scherzte Max I.

Zwar dachte man nicht, dass sich der Monarch bis zum nächsten Halt in Zusmarshausen noch daran erinnern könnte, doch vorsichtshalber wies der Posthalter seine älteste Tochter Barbara an, Socken aus weißer Wolle zu stricken. Als der König das nächste Mal kam, galt seine erste Frage den Socken. Mit großer Freude nahm er sie entgegen und belohnte jede der drei Posthaltertöchter mit einem Schal.

Gerichte in der Alten Posthalterei

Schon in früheren Zeiten wurde in der Posthalterei in Zusmarshausen reichlich aufgetischt. Darüber gibt ein altes Küchenbuch Auskunft. Serviert wurden zerschnittenes und in Brühe gesottenes Wildbret, Rebhühner, Fasanen und Schnepfen, Weinbergschnecken, Wurst, Fleisch mit verschiedenen Salaten, Eierspeisen, verschiedene Fischpasteten sowie Gebackenes mit Mandeln, Kastanien und Nüssen.

Heute ist die Alte Posthalterei in Zusmarshausen rundum erneuert und präsentiert sich in frischem Glanz als einer der ältesten Gastronomiebetriebe in der Region.
Heute ist die Alte Posthalterei in Zusmarshausen rundum erneuert und präsentiert sich in frischem Glanz als einer der ältesten Gastronomiebetriebe in der Region. Foto: Michael Richter /Mocean Mocies

Berühmte Gäste in der Alten Posthalterei:

• Fürst Metternich

• Kaiser Franz I. von Österreich

• Zar Nikolaus I.

• Zar Alexander II.

• Marie Antoinette, Gattin des französischen Königs Ludwig XVI.

• König Max I. von Bayern• König Wilhelm I. von Württemberg

• König Ludwig I. von Bayern

• König Carl Gustav von Schweden

Inzwischen ist die Alte Posthalterei in Zusmarshausen rundum erneuert. Es ist ein stilvolles Hotel entstanden, das eine besonders reizvolle Kombination aus ansprechend modernem Ambiente und einer jahrhundertealten Tradition bietet. Mehr über die Veränderungen und über die neuen Pächter erfahren Sie hier. Hier stellen wir Ihnen die Chefin in der Küche vor.

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