Nürnberg (dpa) - Die Deutschen misstrauen Banken und Versicherungen - zu ihrem eigenen Anbieter haben sie aber wesentlich mehr Vertrauen. Zu diesem paradoxen Ergebnis kommt eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).
Nur 17 Prozent der Befragten äußern darin volles Vertrauen in die Banken, gar nur 13 Prozent in die Versicherungen. Dabei gilt: Je älter die Kunden sind, desto skeptischer werden sie. Das allgemeine Misstrauen wird jedoch nicht auf den konkreten Anbieter übertragen. 60 Prozent vertrauen ihrer eigenen Bank, immerhin noch 40 Prozent ihrer Versicherung. Auch das Vertrauen in den persönlichen Berater liegt mit 34 Prozent deutlich über den Branchenwerten, teilt die GfK in Nürnberg mit. "Dabei spielt sicher auch ein gewisser Selbstschutz eine Rolle", sagt Markus Schmidt von der GfK-Marktforschung.
Allerdings glauben fast 60 Prozent der Kunden, dass ihnen ihr Berater in der Bank oder bei der Versicherung auch Produkte verkauft, die sie gar nicht brauchen. Nur die Hälfte findet, dass die Berater auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen und die Produkte verständlich erklären. "Durch die Finanzkrise ist eine Grundskepsis gegenüber dem Banken- und Versicherungswesen entstanden", sagte Schmidt.
Zum Vergleich: Volles Vertrauen in das Bundesverfassungsgericht äußerten 58 Prozent der Bürger, die Europäische Zentralbank kam auf 31 Prozent. Für die repräsentative Studie wurden rund 1000 Verbraucher befragt.
Gesellschaft für Konsumforschung (GfK): www.gfk.de