Bewerbung: Internet und Social Media vor der Bewerbung überprüfen
Bewerbung
Internet und Social Media vor der Bewerbung überprüfen
Soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram sowie Google-Einträge können Grund für eine Zusage oder Absage bei einer Bewerbung sein. Was man beachten sollte...
Bei der Bewerbung hat man an alles gedacht: Stunden vergingen, bis das aussagekräftige Anschreiben fertig war. Der Lebenslauf hat keine Lücken, dafür aber alle nötigen Details. Und sogar beim Fotografen war man, um professionelle Bewerbungsfotos im Business-Outfit machen zu lassen. Die Einladung zum Vorstellungsgespräch kann kommen. Dabei vergessen Bewerber aber oft einen wichtigen Teil im Prozess – das Internet.
Personaler sind nicht von gestern und suchen nach ihren Bewerbern mithilfe von Suchmaschinen ebenso wie auf sozialen Netzwerken. Die Profile zu überprüfen gehört inzwischen genauso dazu wie das Lesen der Bewerbungsunterlagen. Man könnte den Account in sozialen Netzwerken quasi als Lebenslauf des Privatlebens bezeichnen. Außerdem wird er meist auch in den bekannten Suchmaschinen schnell gefunden.
Privatsphäre bei Social Media
Dementsprechend beeinflusst der digitale Auftritt die zukünftige Karriere – entweder, weil das Profil der Grund für eine Absage ist, oder, weil man gerade dadurch positiv auffällt. Grundsätzlich sollte eine strikte Grenze das Private vom Beruflichen trennen. Dazu helfen in sozialen Netzwerken die Privatsphäre-Einstellungen. Je nach Branche, an die sich die Bewerbung richtet, ist es manchmal jedoch sinnvoll, das Profil absichtlich öffentlich zu halten. So beeinflusst der Bewerber seine Außendarstellung aktiv und hat die Möglichkeit, zum Beispiel auf einen eigenen Blog aufmerksam zu machen. Gerade in der Medienbranche kann das durchaus sinnvoll sein.
Ob man den Account letztendlich öffentlich haben möchte oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Was hingegen immer zu überprüfen ist: das Profilbild. Jeder kann es sehen – egal, welche Einstellungen bezüglich der Privatsphäre getroffen sind. Deshalb empfiehlt es sich, hierfür ein Foto zu wählen, das den Bewerber nicht angreifbar macht. Bikini- oder Party-Bilder sind definitiv ungeeignet.
Profilbild, Markierungen & Co.
Das Profilbild ist nicht das einzige Foto, das in sozialen Netzwerken vor einer Bewerbung nochmals zu kontrollieren ist. Alle Bilder, die dem Unternehmen einen schlechten Eindruck vermitteln, sollten gelöscht oder für Personaler nicht sichtbar gemacht werden. Posieren mit Zigaretten und Alkohol sowie protzige Gesten sind ein Tabu. Dabei gilt es auch, auf die Beiträge zu achten, auf denen Freunde einen verlinkt haben.
Ist Unangebrachtes dabei, lässt sich die Verlinkung entweder entfernen oder der Betroffene bittet einfach die entsprechende Person, das Bild endgültig zu löschen. Funktioniert beides aus irgendeinem Grund nicht, haben Bewerber noch eine letzte Möglichkeit: Alternativ bieten soziale Netzwerke manchmal die Chance, sich an verantwortliche Seitenmanager zu wenden und das Bild zu melden. Ob und wie schnell das funktioniert, hängt von der entsprechenden Plattform ab. Einen Versuch ist es jedoch wert.
Fotos aus dem Internet löschen
Manchmal schafft man es nicht, alles Unvorteilhafte aus dem Internet zu verbannen. Dann bleibt die Möglichkeit, das Negative durch Positives auszugleichen. So haben die unpassenden Bilder weniger Gewicht. Sich dabei als Musterbewerber zu präsentieren ist jedoch falsch. Es wirkt schnell unglaubwürdig und nicht mehr authentisch.
Je nach angestrebtem Berufszweig müssen nicht alle Fotos, die auf den ersten Blick unpassend erscheinen, gelöscht werden. Möchte man zum Beispiel als Tätowierer arbeiten, dann dürfen sehr wohl Beiträge von einer Tattoo-Messe online stehen. Strebt der Bewerber jedoch den Weg einer Bank- oder Versicherungskarriere an, sind derartige Bilder fehl am Platz.
Neben Bildern und Beiträgen können auch „Gefällt-mir“-Angaben Unternehmen abschrecken. Hat man beispielsweise viele sogenannte Likes an Alkoholmarken verteilt, erweckt das keinen guten Eindruck.
Egosurfing: Was es ist und wie es funktioniert
Fast jeder hat es schon einmal getan: Den eigenen Namen in einer Suchmaschine wie Google oder Bing eingeben und sich bei den Ergebnissen einmal neugierig durchklicken. Wie viele wohl wirklich zur eigenen Person passen? Und vor allem: Was denken andere, wenn sie nach einem suchen? Dieses Verhalten nennt sich „Egosurfing“ und empfiehlt sich auch kurz vor einer Bewerbung. Die Suche nach der eigenen Person verrät nämlich, welche „Leichen“ von einem Bewerber im Netz schlummern. Personaler werden sie ebenso suchen – und eventuell finden. Dabei geht „Egosurfing“ so einfach. Man muss nur den Namen in das Suchfeld eingeben. Sollten zu viele, nicht relevante oder keine passenden Beiträge das Ergebnis sein, lässt sich die Recherche durch Wohnort oder Geburtsdatum optimieren. Das kann vor allem bei häufigen Nachnamen wie Müller, Huber, Maier oder Schmidt äußerst hilfreich sein.
Wichtig Bewerber sollten auch die Bildersuche überprüfen. Hier lauern manchmal Fotos aus sozialen Netzwerken, die eigentlich schon lange gelöscht wurden.