Wegen der Proteste in Nordafrika gegen ein anti-islamisches Video ändern einige Anbieter von Kreuzfahrten auf dem Mittelmeer ihre Routen. Die Reedereien Aida Cruises und Cunard Line haben Häfen in Ägypten und Tunesien aus ihrem Programm gestrichen. Ursprünglich hätte die "Aida Diva" am Montag (17. September) in Port Said festmachen sollen, sagte eine Sprecherin des Konzerns in Rostock. Stattdessen legte das Kreuzfahrtschiff einen Seetag ein, der zuerst für Dienstag geplant war, und steuerte statt Ägypten das griechische Santorin an.
Die Routenänderung habe das Unternehmen bereits am Samstag beschlossen, als deutlich wurde, dass die seit Tagen andauernden Proteste gegen ein islamfeindliches Video in der arabischen Welt nicht abnehmen. Auch Tunesien wolle das Unternehmen vorerst meiden, kündigte Aida Cruises am Montag an. Planmäßig sollten die Passagiere der "Aida Bella" am Mittwoch in Tunesien an Land gehen. Stattdessen werde das Schiff Kurs auf das spanische Barcelona nehmen.
Die "Queen Elisabeth" aus der Reederei Cunard Line hatte am Samstag nicht wie geplant Alexandria in Ägypten angelaufen, sondern stattdessen sicherheitshalber vor Rhodos festgemacht. "Die Sicherheit der Passagiere steht an erster Stelle", sagte ein Sprecher der Reederei in Hamburg am Montag.
Tui Cruises hat nach eigenen Angaben bislang noch keine Routen geändert, da derzeit kein Schiff der Reederei in betroffenen Gebieten unterwegs sei. Am Sonntag soll ein Tui-Schiff einen Hafen in Tunesien anlaufen. Ob die Route noch geändert wird, werde das Unternehmen in den nächsten Tagen entscheiden, sagte eine Sprecherin. "Wir werden die Situation sehr genau beobachten." (dpa)