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Toledo- Die Stadt der drei Kulturen

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Toledo- Die Stadt der drei Kulturen

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Toledo- Die Stadt der drei Kulturen

El Greco: Reisende, die nach Toledo kommen, wollen meist auf den Spuren dieses großen Malers wandeln. Als Domínikos Theotokopoulos um 1541 auf Kreta geboren, schuf er in der spanischen Provinzhauptstadt, die auf sieben Hügeln erbaut wurde, 37 Jahre lang herausragende Werke - bis zu seinem Tod 1614.

"El Greco ist bedeutend, aber man darf deshalb die anderen Sehenswürdigkeiten Toledos nicht vergessen", mahnt Pedro Pantoja, Historiker an der Universität Toledo. "Die Stadt hatte bereits im 13. Jahrhundert europäische Bedeutung als Zentrum von Wissenschaft, Philosophie und Dichtung." Hier entstanden bedeutende Übersetzungen aus dem Hebräischen und Arabischen ins Lateinische.

"Stadt der drei Kulturen" wird Toledo auch genannt. Denn hier begegneten sich im Mittelalter Christentum, Judentum und Islam in Toleranz und inspirierten sich. Als die Christen 1085 die muslimische Herrschaft nach mehr als 300 Jahren brachen, wollte Eroberer Alfons VI. die Hauptmoschee eigentlich nicht antasten. Andere Kräfte aber machten sie während seiner Abwesenheit zur christlichen Kirche. Ein islamischer Gelehrter akzeptierte den Schritt und verhinderte so eine Eskalation.

Mächtige Kathedrale

Auf dem Platz der einstigen Hauptmoschee erhebt sich heute die mächtige fünfschiffige Kathedrale mit ihrem 90 Meter hohem Turm. Sie entstand zwischen 1227 und 1493. Auch Werke El Grecos gehören zur Kathedrale. Mehr als 20 Werke, sind im ehemaligen Wohnhaus El Grecos im alten Judenviertel zu sehen - heute ein Museum.

Juden waren schon immer in Toledo zu Hause. Während der Herrschaft der Mauren aus Nordafrika waren sie Vermittler zwischen diesen und den Christen. Sie lebten ihren Glauben und bereicherten das intellektuelle und künstlerische Leben, von dem noch zwei erhaltene Synagogen aus dem Mittelalter zeugen: Santa María la Blanca - heute ein Museum - und die Sinagoga del Tránsito, die Teil des Sephardischen Museums ist, das die Geschichte des spanischen Judentums erzählt. Ende des 14. Jahrhunderts erschütterten Pogrome die Gemeinde. 100 Jahre später zerstörte das katholische Herrscherpaar Isabella und Ferdinand das Nebeneiander der Religionen vollends. Mit großer Brutalität verfolgten sie Juden und Muslime. Juden, die sich nicht taufen ließen, wurden aus Spanien vertrieben.

"Das alte Toledo muss man erwandern, dann erst offenbart sich der Charakter dieser einst imperialen Stadt", rät Historiker Pantoja. Sein Tipp: Den Spaziergang am Ufer des Tajo beginnen, der von der knapp 200 Meter langen Alcântara-Brücke überspannt wird. Sie gilt als das wichtigste erhaltene römische Brückenbauwerk.

Mehr Infos im Internet

www.spain.info

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