Nach dem Baden in der Nord- oder Ostsee können sich kleine Wunden und offene Hautstellen entzünden. Betroffene sollten die Stellen dann umgehend ärztlich untersuchen lassen. Das rät das Centrum für Reisemedizin (CRM). Insbesondere wenn zusätzlich starke Schmerzen auftreten, sollten Betroffene zum Arzt.
Denn dann kann es sich um eine Infektion mit Nicht-Cholera-Vibrionen handeln. Diese Bakterien leben im salzhaltigen Wasser. Bei warmen Wassertemperaturen über 20 Grad sowie einem Salzgehalt von etwa 0,5 bis 2,5 Prozent vermehren sie sich rasant. Über kaum sichtbare Wunden oder im Wasser entstandene Verletzungen können sie in den Körper eindringen.
Risikogruppe und Symptome
Gesunde, junge Menschen erkranken laut CRM in der Regel selten. Die Infektion mit Nicht-Cholera-Vibrionen verlaufe bei ihnen auch meist mild. Dennoch sollten Betroffene Schmerzen und Hautentzündungen nach dem Baden ernst nehmen.
Denn im weiteren Verlauf können Fieber und Schüttelfrost auftreten. Auch eine Blutvergiftung kann die Folge sein. Wird die Infektion nicht richtig behandelt, kann bei schweren Verläufen Gewebe absterben, dazu können Hautgeschwüre entstehen – im schlimmsten Fall müssen Gliedmaßen amputiert werden.
Infektion mit Nicht-Cholera-Vibrionen
Für Risikopatienten kann eine Infektion mit Nicht-Cholera-Vibrionen sogar tödlich enden. Dazu zählen etwa ältere, immungeschwächte Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus sowie Leber-, Herz- oder Krebserkrankungen.
Rechtzeitig erkannt und schnell darauf reagiert, ist die Behandlung laut CRM auch bei Risikopatienten in der Regel erfolgreich. In warmen Sommern liegt der Salzgehalt an der Ostsee bei etwa 0,8 Prozent, erläutert Professor Tomas Jelinek vom CRM. Der Salzgehalt der Nordsee liege zwar höher – doch an Flussmündungen gibt es auch hier ideale Bedingungen für die Bakterien. tmn