Angesichts der ersten tödlichen Badeunfälle in diesem Jahr erinnert die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) an grundlegende Verhaltensweisen im Wasser.
"Der erste Ratschlag ist an alle, die schlichten Baderegeln zu beherzigen", sagte DLRG-Sprecher Achim Wiese in Bad Nenndorf bei Hannover. So solle nicht geschwommen oder gebadet werden, wo Schiffsverkehr herrsche. Aus gutem Grund gelte auch die Regel, nicht unter Alkoholeinfluss baden zu gehen oder sich an heißen Tagen erst abzukühlen, bevor man ins Wasser springe.
Wiese erinnerte an den tragischen Unfall auf dem Rhein am Himmelfahrtstag, bei dem nach einem Schlauchbootunglück im Elsass ein kleines Mädchen aus Baden-Württemberg im Fluss vermisst wird. "Im gesamten Rhein herrscht Badeverbot", sagte Wiese. Schon ein Erwachsener habe erhebliche Probleme, im Rhein aus der Strömung herauszukommen. "Wie soll sich da ein vierjähriges Kind, das nicht mal schwimmen kann, überhaupt zu helfen wissen?"
Wer alkoholisiert schwimmen gehe, drohe die Orientierung zu verlieren. Wer bei heißem Wetter ohne Abkühlung direkt ins kalte Wasser springe, riskiere einen Kreislaufkollaps, sagte Wiese. Auch das Springen von Brücken oder von Stegen an der Küste sei gefährlich.
Vor allem junge Männer machten den Wasserrettern Sorgen. Fast 80 Prozent der Ertrunkenen seien Männer, und die seien vor allem jung, sagte Wiese. Sie würden ihre eigenen Fähigkeiten häufig über- und die Gefahren unterschätzen. Mindestens 504 Menschen seien 2018 in Deutschland bei Badeunfällen ums Leben gekommen, hatte die DLRG Ende Februar mitgeteilt. Das waren 100 mehr als im Vorjahr. Am Donnerstag stellt die Organisation ihren neuen Jahresbericht vor. (dpa)