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Jubiläum in Thierhaupten: 160 Jahre Geschichte des Musikvereins in Thierhaupten

Jubiläum in Thierhaupten

160 Jahre Geschichte des Musikvereins in Thierhaupten

Der Musikverein Thierhaupten verzeichnet 146 aktive Musikantinnen und Musikanten, die sich für dieses Foto alle für einen Gruß im Kloster versammelt haben. Vom 10. bis 15. August 2023 haben sie gleich sechs Tage lang Grund zu feiern – und zwar den Geburtstag ihres Vereins, der auf 160 Jahre Bestehen zurückblicken kann.
Der Musikverein Thierhaupten verzeichnet 146 aktive Musikantinnen und Musikanten, die sich für dieses Foto alle für einen Gruß im Kloster versammelt haben. Vom 10. bis 15. August 2023 haben sie gleich sechs Tage lang Grund zu feiern – und zwar den Geburtstag ihres Vereins, der auf 160 Jahre Bestehen zurückblicken kann. Foto: Claus Braun

Musik wurde in Thierhaupten schon seit einigen hundert Jahren gepflegt. Im Jahre 1863 kam es dann zur Gründung des noch heute bestehenden Musikvereins. Die damals führenden Mitglieder des neu zu gründenden Vereins Georg Koch (Vorstand), Georg Krius (Direktor). Hieronymus Gisser und Michael Hölzl richteten ein Schreiben am 9. August 1863 an das königliche Bezirksamt Aichach. In dem Schreiben wird darum gebeten, dem sich in Thierhaupten gebildeten Verein „... zum Zwecke der Erweckung, Vervollkommnung und Pflege der Musik behufs geselliger Unterhaltung“ das weitere Bestehen zu bewilligen. Mit Erlaubnis des königlichen Bezirksamtes in Aichach war die Gründung des Musikvereins besiegelt.

Die musikinteressierte Jugend wurde von Musikmeister Pengwitz ausgebildet und es entstand um 1921 eine junge Blaskapelle, die 1923 bei einer Fahnenweihe in Ostendorf aufspielte. Erwähnenswert ist, dass der Lohn für jeden Musikanten aus einigen Zentnern Weizen oder anderen Naturalien bestand, da zu dieser Zeit die Inflation herrschte.

Von Musik in Thierhaupten zur Festwoche

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam das musikalische Leben in Thierhaupten zum Stillstand. Der Krieg hatte beachtliche Lücken in die Reihen der Musikanten gerissen. Als Josef Klaus 1946 aus französischer Gefangenschaft heimkam, wurde der Neubeginn mit den verbliebenen Musikanten aufgenommen. Im Jahr 1951 übergab Josef Klaus den Dirigentenstab an seinen Sohn Sepp Klaus, der damit im Alter von nur 18 Jahren Verantwortung für den Musikverein trug. Nach internen Querelen und Trennungen war das Vereinsleben fast erloschen.

Erst zum Blütenfest im Jahr 1965 formte Josef Klaus jun. eine neue Blaskapelle. Von diesem Zeitpunkt an ging es stetig vorwärts und im Jahr 1967 wurde durch den Musikverein der Grundstein für die Thierhauptener Festwoche gelegt. Die Blasmusiker gaben sich 1968 den Namen „Original D‘Lechtaler Musikanten“. Im selben Jahr wurde Werner Schneider zum Ersten Vorstand gewählt und sollte dieses Amt bis 1987 innehaben.

Die Festkapelle „Original D‘ Lechtaler Musikanten“ spielt zum Geburtstag des Musikvereins Thierhaupten groß auf.
Die Festkapelle „Original D‘ Lechtaler Musikanten“ spielt zum Geburtstag des Musikvereins Thierhaupten groß auf. Foto: Claus Braun

Der Musikverein bekommt ein Vereinsheim in Thierhaupten

Als großes Anliegen von Schneider galt die Verwirklichung des Wunsches nach einem eigenen Vereinsheim. Nach vielen Bemühungen war es im Sommer 1990 dann unter Leitung des Ersten Vorsitzenden Josef Herb so weit. Im ehemaligen Hühnerstall des Klosters Thierhaupten wurde das Musikheim eingeweiht und ein neuer Abschnitt in der wechselvollen Geschichte dieses historischen Gemäuers hat dank des Musikvereins begonnen.

Der Musikverein Thierhaupten heute

Im Jubiläumsjahr 2023 leben allein beim Musikverein Thierhaupten 146 Aktive ihre Leidenschaft für Musik. „Der Verein hat es geschafft, dem gemeinschaftlichen Musizieren im Ort einen bedeutenden Stellenwert einzuräumen. Blasmusik lässt sich nicht nur auf ein bestimmtes, enges Repertoire reduzieren, gerade in Thierhaupten zeigt sich musikalische Vielfalt in besonderer Weise“, schwärmt förmlich Bezirksvorsitzende Angela Ehinger über „ihre“ Thierhauptener.

Angela Ehinger ist die Vorsitzende des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes für den Bezirk 15.
Angela Ehinger ist die Vorsitzende des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes für den Bezirk 15. Foto: Claus Braun

Über die Hälfte der Musikanten sind jünger als 27 Jahre, die größten Gruppen sind die Jungbläser und die Jugendkapelle. Weiterhin bekannt sind die „Original D‘Lechtaler Musikanten“. Außergewöhnliche Ensembles wie „Überzwerch“, die „Combonisten“, die „Turmbläser“ und die Gruppe „Gschmackla“ begeistern mit ihren speziellen Genres und Stilen über die Grenzen Thierhauptens hinaus das Publikum. Im Gesamtorchester finden die Musikerinnen und Musiker zusammen und erarbeiten unter der Leitung von Andreas Glatzmaier fantastische Konzerte.

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