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Fußball-Bundesliga: Geschichten von der grauen Maus

Fußball-Bundesliga

Geschichten von der grauen Maus

Im Januar 2011 verliert der FCA zwar sein Zweitliga-Heimspiel gegen Bochum, am Ende der Saison allerdings stehen die Augsburger auf Platz 2, der VfL wird Dritter.
Im Januar 2011 verliert der FCA zwar sein Zweitliga-Heimspiel gegen Bochum, am Ende der Saison allerdings stehen die Augsburger auf Platz 2, der VfL wird Dritter. Foto: Uli Wagner

Die Bundesliga-Saison 1971/72 hatte so einiges zu bieten: Bayern-Stürmer Gerd Müller schoss 40 Tore – ein Rekord, der erst 49 Jahre später von einem anderen Bayern-Stürmer gebrochen wurde –, die Roten aus München holten sich am letzten Spieltag in einem Endspiel gegen Schalke (die hatten nur einen Punkt weniger auf dem Konto) die Meisterschaft und spielten dabei erstmals im Olympiastadion. Und dann war da noch dieser Bundesliga-Neuling aus Bochum, der auf dem neunten Platz landete.

22 Jahre im Oberhaus

Der VfL hatte in den Jahren zuvor schon ein paarmal vehement an der Tür zum Oberhaus geklopft. 1969/70 durfte der VfL nur aufgrund eines schlechteren Torverhältnisses nicht an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga teilnehmen, ein Jahr später feierte der DFB-Pokalfinalist von 1968 die Meisterschaft in der Regionalliga West, holte aber in der Aufstiegsrunde nur den zweiten von fünf Plätzen und musste den Offenbacher Kickers den Vortritt lassen. 1971 aber war es dann soweit. Nach der abermaligen Meisterschaft setzten sich die Bochumer auch klar in der Aufstiegsrunde durch. In der Folge gehörte der VfL über zwei Jahrzehnte lang zum Stammpersonal der Bundesliga, ohne aber groß aufzufallen – daher auch der wenig rühmliche Spitzname „graue Maus“. In 22 Spielzeiten war der achte Platz das höchste der Gefühle, immer wieder rettete man sich vor dem Abstieg, der die Bochumer dann doch 1993 ereilte. Kurios: Seit 1990 spielte mit der SG Wattenscheid 09 ein zweiter Verein aus Bochum in der höchsten Liga Deutschlands. Das gelang sonst nur den deutlich größeren Städten Stuttgart, Köln, München, Hamburg und Berlin.

Als der VfL international spielte

Für den VfL Bochum begannen nach dem Abstieg Wanderjahre zwischen erster und zweiter Liga. 1994 wurde die Meisterschaft im Unterhaus gefeiert, dann ging es anschließend gleich wieder runter, es folgte ein weiterer Titel in der zweiten Liga und der fünfte Platz in der Bundesliga: Erstmals konnte sich Bochum für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren. Erst im Achtelfinale des UEFA-Pokals fanden die Bochumer in Ajax Amsterdam ihrer Meister.

Premiere gegen den FC Augsburg

Am Ende der Saison 2009/10 verabschiedeten sich die Bochumer für längere Zeit aus der Bundesliga. In der folgenden Zweitliga-Saison traf die Mannschaft des VfL dann auch erstmals auf den aufstrebenden FC Augsburg – und die Rot-Grün-Weißen waren es dann auch, die den Blau-Weißen den schon gewohnten direkten Wiederaufstieg vermasselten. Denn neben Hertha BSC schafften die Augsburger unter Trainer Jos Luhukay den Gang in die Bundesliga, die Bochumer scheiterten dagegen in der Relegation an Borussia Mönchengladbach. Es folgten elf lange Jahre im Unterhaus, ehe dem VfL 2021 mit dem ehemaligen FCA-Profi Thomas Reis als Trainer die Rückkehr in die Bundesliga gelang. Wohin der Weg des VfL in dieser Saison führt? Schwer zu sagen. Beim 0:5-Auftakt gegen Stuttgart präsentierte sich das Team von Thomas Letsch als nicht bundesligatauglich, um dann den favorisierten Dortmundern beim Ruhrpott-Derby einen Punkt abzutrotzen.

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