In der Regionalliga Süd unterlag der BC Augsburg am 6. Mai 1964 mit 1:5 gegen die Bayern. Im Team der Münchener standen unter anderem der junge Torhüter Sepp Maier und Werner Olk, der später einmal den FC Augsburg trainieren sollte. Spiele gegen die Bayern waren bis dahin so normal wie Schnee im Winter, doch das sollte sich bald ändern.
Nach der Saison verabschiedeten sich die Bayern in Richtung der noch jungen Bundesliga, der BCA wurde einige Jahre später zum FCA, einmal noch – im Oktober 1983 – traf man im Pokal aufeinander. Doch bis man sich wieder in einer Liga begegnete, dauerte es bis zum Bundesligaaufstieg des FCA im Jahr 2011. Seitdem standen sich die beiden Teams in der Liga 24-mal gegenüber – und einiges ist dabei passiert.
Ende einer Serie: FC Augsburg obsiegt dem FC Bayern München
53 Spiele in Folge hatten die Bayern nicht mehr verloren, 56-mal hintereinander konnte man immer mindestens ein Tor erzielen – und die Meisterschaft hatte man sich bereits zwei Wochen zuvor geholt, als es am 29. Spieltag der Saison 2013/14 für die Roten ins benachbarte Augsburg ging. Zugegebenermaßen hatte FCB-Coach Pep Guardiola nicht seine beste Elf auf den Platz geschickt, aber immerhin trugen acht aktuelle Nationalspieler das Bayern-Trikot.
Sascha Mölders war es, der die Bayern „vernichtete“, wie es eine spanische Zeitung schrieb. In der 31. Minute eroberte Daniel Baier den Ball, steckte ihn auf Mölders durch, der mit einem schnörkellosen Schuss Manuel Neuer überwand. Der FCA konnte die knappe Führung bis zum Abpfiff halten und das erste Mal seit dem Auftaktspiel der Oberliga Süd 1961/62 – damals steuerte ein gewisser Helmut Haller zwei Tore zum 3:1-Erfolg bei – einen Sieg über die Bayern bejubeln. Und für den FCB gingen zwei historische Serien auf einmal zu Ende.
Eigentor-Rekord: Das schnellste (Eigen)Tor der Bundesligageschichte
Jetzt würde man ja Folgendes vermuten: Wenn es um das bayerische Duell und das schnellste Eigentor der Bundesligageschichte geht, dann hat es doch wohl ein Augsburger erzielt. Aber nein, den unrühmlichen Rekord haben sich die Bayern geholt.
Am 15. Februar 2019, einem Freitagabend, gastierte der FCB beim FCA. Anstoß Augsburg, kurz darauf flankt Philipp Max in den Strafraum von Manuel Neuer, Leon Goretzka bugsiert den Ball ins eigene Tor. Es sind garade einmal 12 Sekunden gespielt. Blöd nur: Das schnellste Tor der Augsburger in der Bundesligageschichte hat damit ein Münchener erzielt.
Auch ziemlich schnell: FC Augsburg holt den zweitschnellsten Treffer der Bundesliga
Verwunderlich: Auch der zweitschnellste Treffer fiel gegen die Bayern – und diesmal schoss ihn ein Augsburger, und zwar gleich im nächsten Aufeinandertreffen. Am 8. Spieltag der folgenden Saison 2019/20 waren wiederum die Augsburger Gastgeber, als Marco Richter nach 27 Sekunden eine Kopfballvorlage von Rani Khedira per Volleyabnahme am Bayern-Keeper vorbei lenkte. Am Ende stand es 2:2 – es war eines der raren Unentschieden im bayerisch-schwäbischen Derby.