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Bistum Augsburg: Was Bischof Bertrams Insignien über ihn aussagen

Bistum Augsburg

Was Bischof Bertrams Insignien über ihn aussagen

Beim Pressetermin mit Redakteur Alois Knoller (rechts) erklärte Bischof Bertram die Bedeutung seiner Insignien.
Beim Pressetermin mit Redakteur Alois Knoller (rechts) erklärte Bischof Bertram die Bedeutung seiner Insignien. Foto: Ulrich Wagner

Stab, Ring, Brustkreuz, Mitra - ohne diese Insignien wäre ein Bischof unvollständig. Doch sie drücken nicht nur wesentliche Funktionen seines hohen Amtes aus, sondern sagen einiges über die Persönlichkeit des Trägers aus.

Der Stab von Bertram Meier

Wenn Augsburgs neuer Bischof Bertram Meier drei Lechkiesel an seinem Stab zeigt, dann bekennt er sich in deutlicher Weise zu seiner Heimat und seiner Diözese. An drei verschiedenen Stellen des Lechfelds wurden die Steine entnommen: bei Füssen, wo der Lech als Gebirgsfluss aus Tirol ins bayerische Land austritt; bei Kaufering, wo Bischof Bertram aufgewachsen ist; in der Wolfzahnau, wo Lech und Wertach in Augsburg zusammenfließen.

Die verschiedenfarbigen Kieselsteine stehen auch für die drei Bistumspatrone Ulrich, Afra und Simpert, die in ihrem Leben alle einen engen Bezug zum Lech aufweisen. Ulrich schlug 955 gegen die Ungarn die Schlacht auf dem Lechfeld, Afra starb 304 im Feuer auf einer Lechkiesbank, Simpert bewegte in der Lechau einen Wolf, ein geraubtes Kind wieder seiner Mutter zu bringen. Der gediegen schlichte Hirtenstab aus Nussbaum läuft in eine schlanke Krümme aus vergoldetem Silber aus.

Augsburgs Bischof trägt einen besonderen Ring

Als Zeichen der Treue, mit der sich der Bischof an die Kirche bindet, empfängt der künftige Oberhirte bei seiner Weihe einen kostbaren Ring. Bertram Meier ließ unter einen Bergkristall die Buchstaben IHS eingravieren, die als „Jesum Habemus Socium“ (Wir haben Jesus zum Gefährten) gelesen werden. Damit verweist der Ring auf die römische Studienzeit an der von den Jesuiten geführten Gregoriana-Universität - und auf die jahrhundertelange jesuitische Wirksamkeit in der diözesanen Priesterausbildung am Seminar in Dillingen an der Donau.

Das Brustkreuz von Bischof Bertram

Für das Brustkreuz wurde das alte Ulrichskreuz als Einleger nachgebildet.
Für das Brustkreuz wurde das alte Ulrichskreuz als Einleger nachgebildet. Foto: Ulrich Wagner

Das Brustkreuz kennzeichnet am deutlichsten einen Bischof. Es ist Ausdruck des Bekenntnisses und Vertrauens zu Jesus Christus als dem gekreuzigten Erlöser. Bischof Bertram ließ das alte Ulrichskreuz aus dem 14. Jahrhundert als Einleger seines „Pectorale“ nachbilden. Es zeigt die Kreuzigung Christi und rückseitig die Inschrift „Crux victorialis sancti Udalrici epi aug“ (siegreiches Kreuz des heiligen Ulrich, Bischof von Augsburg).

Alle drei Preziosen hat nach Vorstellungen des Bischofs der Goldschmied David Wöhrl geschaffen. An der Augsburger Meisterwerkstätte von Ulrich Dochtermann arbeitet er in sechster Generation als Goldschmied und wird heuer seine Gesellenprüfung ablegen.

Die Mitra komplettiert die bischöflichen Insignien

Als Kopfbedeckung komplettiert schließlich die Mitra die bischöflichen Insignien. In der Frauenabtei Thyrnau ließ sie Bischof Bertram passend fertigen zu seinem Primizgewand, das vor 35 Jahren die Dillinger Franziskanerinnen schneiderten, und zu dem Messgewand, das ihm die Augsburger Sternschwestern zum Silbernen Priesterjubiläum schenkten. In filigraner Stickerei sind auf der halbhohen Mitra vorne die Heiligen Ulrich und Afra und hinten Simpert und Crescentia von Kaufbeuren dargestellt. Briefpapier und Tinte deuten auf ihre weitreichende Seelsorge-Korrespondenz hin und auf Bertram Meiers Primizspruch: „Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi.“

Möchten Sie mehr über Bischof Bertram erfahren? Hier stellen wir Ihnen Augsburgs neuen Bischof vor.

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