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Umweltschutz neu gedacht: Kleines Teil mit großer Wirkung

Umweltschutz neu gedacht

Kleines Teil mit großer Wirkung

Leonie Prillwitz aus Friedberg trat bei "das Ding des Jahres" auf.
Leonie Prillwitz aus Friedberg trat bei "das Ding des Jahres" auf. Foto: © ProSieben/Willi Weber

Immer nur zuschauen und die anderen machen lassen? Das ist nicht Leonie Prillwitz’ Ding. Die Schülerin aus Friedberg wusste schon früh, welches Thema ihr am Herzen liegt: der Naturschutz. Deshalb hat sie der Mikroplastik den Kampf angesagt und ein Sieb für die Waschmaschine erfunden. Damit gewann sie nicht nur bei „Jugend forscht“, sondern trat auch im Fernsehen bei der Sendung „Das Ding des Jahres“ auf, erzählte sie Nicola Kübler im Gespräch.

Leonie, bei dir dreht sich alles um das Thema Mikroplastik. Wie kam es dazu?

Leonie Prillwitz: Richtig bewusst ist mir die Problematik von Mikroplastik vor vier Jahren geworden. Mitschülerinnen von mir hatten Sandproben von Stränden rund um die Welt auf Mikroplastik untersucht und dabei auch synthetische Mikrofasern gefunden. Als ich diesen Fasern dann bei anlandigem Wind am Meer wieder begegnete, hat es wirklich Klick gemacht. Schon vorher hatte ich mich gefragt, woher diese Kunststofffasern kommen und ob ich am Ende selbst an deren Eintrag in die Umwelt schuld bin. Aber als ich die Fasern wirklich mit eigenen Augen gesehen und gleichzeitig gewusst habe, dass es theoretisch Überreste der eigenen Kuschelsocke sein könnten, habe ich gemerkt: Ich muss da jetzt einfach was machen.

Wie versuchst du, gegen Mikroplastik vorzugehen?

Leonie: Ich habe einen Mikrofaserfilter für die Waschmaschine und einen für den Wäschetrockner entwickelt. Damit kann ich die Kunststofffasern, die sich beim Tragen, Waschen und Trocknen von der Kleidung lösen und sonst über Abwasser und Abluft in die Umwelt gelangen, zurückhalten und so den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt reduzieren. Außerdem soll die manuelle Reinigung der Filter dem Verbraucher ein Umweltschutzerlebnis verschaffen und für die Problematik von Mikroplastik in unserem Alltag sensibilisieren.

Was kann man persönlich tun, um die Gewässer zu schützen?

Leonie: Es gibt mindestens vier Dinge, die jeder tun kann: Sich vor dem Kaufen überlegen „Brauche ich das wirklich?“ Das gilt speziell für Kleidung. Und sollte es dringend nötig sein, am besten zweimal auf das Etikett schauen und sich möglichst an Naturfasern halten. Gerne auch Second Hand, da ist gerade die Qualität der älteren Stücke oft sehr gut. Beim Trockner: Fasern aus den Flusensieben nicht in der Toilette herunterspülen und das zusätzliche Flusenvlies keinesfalls in der Waschmaschine waschen. Beim Kauf von Kosmetikartikeln und Pflegeprodukten Mikroplastik in Form von Glitzer- oder Peelingpartikeln vermeiden. Dabei hilft zum Beispiel die App „Codecheck“. Was auch hilft, ist, Müll an Gewässerufern einsammeln. Dabei kann man nicht nur den eigenen mitnehmen, sondern auch den, den vielleicht andere zurückgelassen haben. So wird er bei Hochwasser zum Beispiel nicht in die Gewässer geschwemmt und damit als Eintragsquelle von Mikroplastik eliminiert.

Wie geht es mit deinen Projekten voran?

Leonie: Aktuell arbeite ich noch an den Alarmsystemen der Filter und den neuen Prototypen.

Du bist Schülerin des Maria-Ward-Gymnasiums und stehst kurz vor deinem Abschluss. Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Leonie: Genau weiß ich das noch nicht, weil ich sehr vielseitig interessiert bin. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es in die naturwissenschaftliche Richtung geht.

Weitere Artikel aus der Verlagsbeilage "Unsere Region, unsere Heimat" gibt es hier.

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