Das sagte Peter Silbernagel vom Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen auf der Bildungsmesse Didacta in Köln (16. bis 20. März). "Das sagt überhaupt nichts darüber aus, ob der Schüler für diese Schulform geeignet ist oder nicht."
Denn Kinder müssten zunächst mit vielen Veränderungen klarkommen: neue Fächer und Lehrer, andere Unterrichtsmethoden und neue Mitschüler. "Diese Umstellung fällt fast jedem schwer", sagte Silbernagel. Vor diesem Hintergrund sollten Eltern die Schulleistungen bewerten.
Silbernagel warnte vor übertriebenen Reaktionen: "Man sollte zum Beispiel nicht überstürzt zur Nachhilfe greifen." Denn sie verursache nur zusätzlichen Stress für das Kind. Stattdessen machen Eltern ihrem Kind besser Mut und versuchen, Gelassenheit auszustrahlen.
Um eine realistische Vorstellung von den Leistungen des Schülers zu bekommen, sei es wichtig, mit mehreren Lehrern zu sprechen. "Lassen Sie nicht zu, dass ein Lehrer nach wenigen Monaten eine umfassende Aussage macht, ob das Kind in der Schulform richtig ist", riet der Verbandsvorsitzende. Kinder verhielten sich je nach Fach unterschiedlich. Entsprechend verschieden könnten die Einschätzungen ausfallen. Selbst wenn Kinder in der fünften und sechsten Klasse Probleme in der Schule haben, sage das nichts über ihre Abschlusschancen aus. Es komme durchaus vor, dass sie in der siebten und achten Klasse einen großen Entwicklungssprung machen und später ihr Abitur schaffen.