Hummeln können sich und andere Hummeln am Fußgeruch erkennen. Das hilft ihnen bei der Suche nach Nahrung. Diese Entdeckung britischer Forscher zeigt einmal mehr, was für lernfähige und faszinierende Tiere die pelzigen Brummer sind.
Kann es sein, dass trotz des kühlen Wetters jetzt schon Hummeln herumfliegen?
Ja, das ist ganz typisch. Hummelköniginnen schwärmen früh im Jahr aus und können dabei Temperaturen von wenigen Grad Celsius und auch Nachtfröste überstehen. Sie erzeugen Wärme durch Vibrationen ihrer Brustmuskeln, sind also nicht so stark von der Sonne abhängig wie etwa Honigbienen. Die Königinnen machen sich dann daran, ein Nest anzulegen, in dem sie ein neues Volk heranziehen können. Die ersten Arbeiterinnen schlüpfen etwa einen Monat später.
Wo bauen sie denn ihre Nester?
Zum Beispiel in Steinspalten, Mauselöchern, in verlassenen Vogelnestern, hinter Hauswänden oder an Totholzhaufen. In einem Nest leben je nach Art einige Dutzend bis mehrere Hundert Hummeln. Die meisten von ihnen sind Arbeiterinnen, die Nahrung sammeln und zeitweise die Larven füttern. Die männlichen Hummeln werden Drohnen genannt, genau wie bei den Bienen. Ihre Aufgabe: Die Jungköniginnen zu befruchten.
Hummeln machen keine großen Mengen Honig. Sind sie für etwas anderes gut?
Hummeln gehören zu den wichtigsten Bestäubern unserer Kulturpflanzen. Und zu den besten: Sie sind sogenannte Vibrationssammler. Das heißt, dass sie sich in einer Blüte festbeißen, mit den Brustmuskeln vibrieren und den Pollen so regelrecht aus der Blüte schütteln. In ihrem dichten Pelz bleibt der gut hängen. Hummeln werden aus diesen Gründen auch in Gewächshäusern gezielt zur Bestäubung von Gemüsepflanzen eingesetzt, vor allem von Tomaten.
Was machen Hummeln im Winter?
Bei den europäischen Arten stirbt das Nest mit Beginn des Herbstes aus. Einzig die Königinnen überleben den Winter. Sie werden von den Drohnen befruchtet, dann gehen sie in Winterruhe. Dazu graben sie sich meist im Boden ein oder suchen sich ein anderes Versteck, etwa im Komposthaufen oder Maulwurfshügel.
Manchmal sieht man große Mengen toter Hummeln am Boden liegen - was ist mit ihnen passiert?
Da solche Ansammlungen häufig im Spätsommer unter bestimmten Lindenbäumen zu sehen sind, dachte man zunächst, der Baum bilde eine Substanz, die für die Hummeln tödlich ist. Stattdessen sind sie aber wohl einfach verhungert. Das liegt unter anderem daran, dass das sonstige Nahrungsangebot in dieser Jahreszeit schlecht und damit die Konkurrenz am Baum groß ist. Bereits geschwächten Tieren fehlt die Energie, eine andere Nahrungsquelle anzufliegen, wenn ein Baum sozusagen leergetrunken ist.
Hummeln können nicht stechen - oder doch?
Weibliche Hummeln haben einen Wehrstachel und stechen damit auch zu. Zuvor warnen sie etwaige Angreifer aber durch ziemlich lautes Surren. Menschen werden meist gestochen, wenn sie auf eine Hummel treten oder sie ein Tier aufheben. Für die meisten sind die Stiche und das eingespritzte Gift zwar schmerzhaft, aber harmlos.
Wie viele Arten gibt es in Deutschland?
Weltweit brummen hunderte Arten von Hummeln durch die Luft, in Deutschland sind es 36. Äußerlich können sie sich erheblich unterscheiden. Es gibt Hummeln, die der Laie als solche nicht erkennen würde. Die größte Gemeinsamkeit ist wohl ihr dichter Pelz.