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Leben + Arbeiten in Oberhausen: An allen Ecken wird gebaut

Leben + Arbeiten in Oberhausen

An allen Ecken wird gebaut

Wo einst das alte Rathaus stand, entsteht ein neuer Kindergarten samt Kreativwerkstatt.
Wo einst das alte Rathaus stand, entsteht ein neuer Kindergarten samt Kreativwerkstatt. Foto: amei

Mitte Juli 2021 scheint die Corona-Epidemie fast vorbei zu sein. Die Musiker in der Unterhausener alten Schule proben wieder und auf dem Sportgelände des TSV Ober-/Unterhausen trainiert die Fußballjugend nach der langen Pause. Man kann wieder Essen gehen zu mehreren, doch das Tragen von Masken scheint die neue Normalität zu werden. Der Abstand auch. Besuche im Gemeindeamt sind immer noch nur mit Anmeldung möglich und die Sitzungen sind weiterhin im Unterhausener Innovationszentrum, wo Abstand und Luftaustausch möglich ist. Auch im Oberhausener Kaffeehaus, das seit kurzem wieder geöffnet ist, müssen die Besucher noch registriert werden und die Tische desinfiziert. Im Waldbad verteilen ehrenamtliche Einlasskontrolleure gelbe Badeenten, damit Gelände und Becken nicht zu voll werden. Auch den Kioskbetrieb stemmt eine Gruppe ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Bürgermeister Fridolin Gößl hat viel zu tun, denn „jetzt kommt eine Flut von Versammlungen auf uns zu, die in den vergangenen Monaten nicht möglich waren. Der Terminkalender ist übervoll“.

Unbeeindruckt davon wird in der Gemeinde Oberhausen weiter fleißig gebaut. Hinderlich ist hier nicht mehr Corona, sondern die neue Materialknappheit. Holz, Dämm-Material und Stahl sind neuerdings knapp und bremsen die Häuslebauer am Baugebiet Hülläcker in Unterhausen. Zwei Mehrfamilien-Wohnhäuser sind gerade im Rohbauzustand, über zwei Drittel der Grundstücke sind schon bebaut oder in einem fortgeschrittenen Bauzustand. Die neuen Mitbürger erkunden interessiert die Umgebung.

Auf dem IVG-Gelände, das jetzt „Industriepark“ heißt, prangt schon unübersehbar ein Schild mit der Aufschrift „Sonax“, das an dem neuen Produktions- und Lagergebäude der Neuburger Weltfirma angebracht ist. Im Zentrum von Oberhausen sind die drei Wohngebäude samt Arztpraxis und Sparkassenfiliale fertiggestellt und bezogen. Nur die Geschäftsräume für einen möglichen Laden sind noch leer. Die Bemühungen um eine Nutzung – beispielsweise als Postservicestelle – laufen bereits.

Die Planungen für die Grundstücke auf der gegenüberliegenden Seite der Oberhausener Ortsdurchfahrt sind auf den Weg gebracht. Vor kurzem wurde die Aufstellung eines Bebauungsplanes beschlossen, um die künftige Bebauung festsetzen zu können. Wo das alte Rathaus und zwei weitere Häuser standen, ist jetzt eine große Baugrube. Hier kann man schon die Umrisse des neuen Kindergartens erahnen, die Fundamente für das Gebäude samt Kreativwerkstatt werden gerade betoniert.

Auch das Gebiet Plattenacker, auf dem die Stiftung St. Johannes eine Wohnanlage für Behinderte bauen will und zudem Gewerbeflächen entstehen sollen, wird weiterentwickelt. Nach dem 62:38-Ergebnis des Bürgerentscheids – es war der erste überhaupt in Oberhausen – kann jetzt weitergeplant werden auf dem Grundstück am südlichen Ortsrand von Oberhausen. In den nächsten Wochen wird die Änderung des Flächennutzungsplans dem Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen zur Genehmigung vorgelegt und die Erschließungsplanung erarbeitet.

Am östlichen Ortseingang von Oberhausen sind drei Mehrfamilienhäuser in Holzbauweise entstanden. Der Freistaat Bayern hat auf einem Gemeindegrundstück das Projekt „Wohnungspakt Bayern“ realisiert. Ein Drittel der 15 Wohnungen kann die Gemeinde belegen, in die anderen zwei Drittel werden ab 1. August anerkannte Flüchtlingsfamilien einziehen. Eine Familie mit vier Kindern, die schon seit längerem in Oberhausen wohnt, ist schon eingezogen, wobei einige Oberhausener kräftig mit angepackt haben. Die Wohnungen sind knapp geschnitten und sparsam ausgeführt, doch begehrt. „Es gibt schon eine längere Warteliste“, so die 2. Bürgermeisterin Mini Forster-Hüttlinger, die sich seit Jahren mit einem Kreis von Helfern um zwei Flüchtlingsfamilien kümmert, die bisher schon in Oberhausen gewohnt hatten. In den nächsten Wochen und Monaten beginnt die Integration der Bewohner der Wohnanlage in das Gemeindeleben. Gute Voraussetzungen sind hierfür geschaffen worden.

Unweit der B16-Abfahrt türmen sich derzeit die Abraumberge, die durch den Abbau von Kreide entstehen. Davon soll in zwei Jahren nichts mehr zu sehen sein, doch im Ortskern von Oberhausen wird es bis dahin einige Änderungen geben. An der Hauptstraße entsteht ein komplett neues Ortsbild.

Text: amei

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