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Familie: Unerfüllter Kinderwunsch kann viele Ursachen haben

Familie

Unerfüllter Kinderwunsch kann viele Ursachen haben

Unerfüllter Kinderwunsch kann viele Ursachen haben
Unerfüllter Kinderwunsch kann viele Ursachen haben

Ein Kind wird von vielen Paaren als Krönung ihres gemeinsamen Glücks gesehen. Doch nicht bei allen klappt es mit dem schwanger werden so einfach. Der Grund ist nicht zwingend die Sterilität eines oder beider Partner, oft liegt lediglich eine "Subfertilität" vor - eine verminderte Fruchtbarkeit. Ihre Ursachen sind meist physischer Natur, aber auch der Lebenswandel der Betroffenen, ihr Alter und die Psyche können eine Rolle spielen.

Wer über eine längere Zeit hinweg vergeblich an seinem Kinderwunsch arbeitet, sollte einen Facharzt konsultieren. "Oft lassen sich schon durch eine gute Anamnese Rückschlüsse darauf ziehen, warum es nicht klappt", erklärt Reinhard Hannen, Gründer des Kinderwunschzentrums Berlin. Abgefragt werden relevante Vorerkrankungen oder Operationen sowie verräterische Symptome, wie starke Unregelmäßigkeiten im Zyklus.

Zur differenzierten Diagnose müssen beide Partner untersucht werden. Unter anderem werden dabei die Spermienqualität des Mannes und die Durchgängigkeit des weiblichen Eileiters geprüft. Ist der Grund für das Ausbleiben einer Schwangerschaft tatsächlich physischer Natur, gibt es heute etliche Therapiemöglichkeiten, um den Kinderwunsch der Betroffenen dennoch zu erfüllen: etwa eine Hormonbehandlung bei Zyklusstörungen oder eine In-Vitro-Befruchtung, wenn die Spermien zu langsam sind.

Manche der körperlichen Subfertilitätsgründe sind Folgen einer Erkrankung oder Veranlagung, andere sind selbst verursacht und somit beeinflussbar. So etwa das Gewicht - ist jemand stark über- oder untergewichtig, habe das Folgen, erklärt Almut Dorn, Psychotherapeutin mit dem Fachgebiet gynäkologische Psychosomatik in Hamburg. Zu viele Pfunde könnten bei beiden Geschlechtern den Hormonhaushalt stören, zu wenige verursachten oft Zyklusstörungen beziehungsweise eine reduzierte Spermienzahl.

Neben organischen Ursachen oder einem ungünstigen Lebensstil, kommen bei einem unerfüllten Kinderwunsch zwei weitere Störfaktoren ins Spiel: das Alter und die Psyche. Während ersteres unbestreitbar eine Rolle spielt - etwa weil Frauen mit zunehmendem Alter immer weniger Eisprünge pro Jahr haben und die Qualität des Spermas immer geringer wird - ist nicht eindeutig geklärt, ob die Psyche über eine Schwangerschaft entscheiden kann.

Wenn körperlich kein Hindernis für eine Schwangerschaft gefunden wurde, ist es naheliegend, ein psychisches Problem zu vermuten. Insbesondere weil es Einzelfälle gibt, in denen die Psyche eine Rolle gespielt zu haben scheint: Etwa wenn es mit der Schwangerschaft klappt, nachdem ein Paar Abstand von seinem Kinderwunsch genommen hat.

"Solche Fälle, wie das Eintreten der ersehnten Schwangerschaft nach einer Adoption, sind eindrucksvoll", erklärt Vivian Pramaratoff, Leiterin eines Medizinischen Versorgungszentrums für Gynäkologie und Psychotherapie in München. Da sie jedoch äußerst selten sind, seien sie kein Beweis.

Darüber hinaus kann psychischer Stress die "Mission Kinderwunsch" indirekt sabotieren. "Stress und Anspannung stören zuerst die Paarbeziehung und als Folge auch das Schwangerwerden", erläutert Pramaratoff. Die Paare schlafen seltener miteinander und damit sinken die Chancen auf eine Schwangerschaft. Das Gegenmittel heißt Entspannung - und Zeit für harmonische Stunden zu zweit.

Information:

Professionelle Hilfe und Beratung finden Paare mit unerfülltem Kinderwunsch bei Schwangerschaftsberatungsstellen, Kinderwunschzentren und -kliniken, sowie Gynäkologen und Psychotherapeuten mit dementsprechendem Fokus. Bundesweite Adresslisten, die bei der Suche helfen, gibt es online auf planbaby.blog und familienplanung.de. (dpa)

Infos zum Thema "ungewollt kinderlos"

Portal zur Kinderlosigkeit

Webseite des Projektteams "BabyCare" der Berliner Charité

Infos zu Anlaufstellen

Beratungsstellensuche nach PLZ

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