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Doppelpack: Zweimal ausverkauft, dreimal Rot

Doppelpack

Zweimal ausverkauft, dreimal Rot

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    Zweimal ausverkauft, dreimal Rot
    Zweimal ausverkauft, dreimal Rot Foto: Anne Wall

    Das erste Spiel im Unterhaus nach so langer Zeit fand an einem Montagabend statt. Flutlicht. Live-Übertragung bei DSF. Volles Stadion. Und zu Gast war ein Verein mit großem Namen: der 1. FC Köln.

    Die Domstädter waren wenige Wochen zuvor als Vorletzter aus der Bundesliga abgestiegen und reisten als haushoher Favorit in die Fuggerstadt. Im Mannschaftsbus saßen unter anderem Patrick Helmes, der einige Monate später sein Debüt in der Nationalmannschaft feiern sollte, Thomas Broich und Torhüter Stefan Wessels. Der dreimalige deutsche Meister und viermalige Pokalsieger ging als klarer Aufstiegsfavorit in die Spielzeit.

    FCA-Anhänger, die ihrem Verein schon etwas länger die Treue hielten, rieben sich verwundert die Augen: Den Neustart in der 2. Liga wollten 28 000 Zuschauer sehen, das Rosenaustadion war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Einige Monate zuvor waren es beim Heimspiel gegen den VfR Aalen geraden einmal gut 3000 gewesen, die sich im Oval verloren hatten.

    Der FCA zeigt Charakter

    Es sollte nicht lange dauern, bis die erwartungsfrohen Augsburger Anhänger den ersten Schock verkraften mussten. Bereits in der zweiten Spielminute nutzte Patrick Helmes eine Unkonzentriertheit in der Augsburger Abwehr aus und überwand den heutigen Torwarttrainer Zdenko Miletic zum 1:0. Doch der von Rainer Hörgl trainierte FCA zeigte Charakter, kam immer besser ins Spiel und bot den Kölnern die Stirn. Letztendlich aber endete die Partie trotz guter Leistung mit einer Enttäuschung: In der 83. Minute köpfte der eingewechselte Matthias Scherz zum entscheidenden 2:0 für den 1. FC ein. FCA–Idol Helmut Haller fasste zusammen: „Ich finde die Atmosphäre im Stadion wundervoll. Der FCA gehört mit dieser Leistung absolut ins Mittelfeld der zweiten Bundesliga. So muss er vor keiner Mannschaft Angst haben.“ So kam es dann auch: Die Rot-Grün-Weißen beendeten die Saison auf dem siebten Platz, die Kölner verpassten ihr Ziel „Wiederaufstieg“ deutlich und wurden nur Neunter.

    Einige Jahr später, im DFB-Pokal 2010/11, bekam der FCA die Möglichkeit, Revanche zu nehmen. Die Rheinländer waren inzwischen in die Bundesliga zurückgekehrt, die Augsburger spielten eine gute Rolle im Unterhaus und begrüßten den Traditionsverein als Tabellenzweiter. Es sollte ein erinnerungswürdiges Spiel werden. Erstmals war die neue Augsburger Arena bis auf den letzten Platz gefüllt und die Augsburger legten im Viertelfinale gegen den Favoriten wie die Feuerwehr los und wurde bereits in der dritten Minute für ihren Eifer belohnt, als Michael Thurk zur Führung traf. In der Folge gab es zahlreiche Torszenen hüben wie drüben, drei Platzverweise für die Kölner – unter anderem wurde der eingewechselte Lukas Podolski nach nur acht Minuten wieder vom Feld geschickt – sowie eine späte Entscheidung, die Nando Rafael besorgte. Der FCA stand zum ersten und bisher einzigen Mal im Halbfinale des Pokals.

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