Ausgangsbeschränkung, Kontaktverbot, Schul- und Kindergartenschließungen sowie der allgegenwärtige Hashtag #stayhome – die Corona-Krise hat das öffentliche und private Leben derzeit auf ein Minimum beschränkt. Man soll möglichst zu Hause bleiben.
Dass aber die Isolation in den eigenen vier Wänden kein Zuckerschlecken ist, dürfte mittlerweile jedem klar geworden sein. Langeweile kommt auf, Streit entsteht, der Kreislauf kommt nicht so richtig in Schwung. Was also tun? Raus in die Natur!
Das darf man trotz Ausgangsbeschränkung
Die Ausgangsbeschränkung in Bayern erlaubt Spaziergänge und den Aufenthalt im Freien, Ministerpräsident Markus Söder hat sie sogar ausdrücklich empfohlen. Doch dabei sind einige Dinge zu beachten:
- Gruppenansammlungen sind verboten.
- Man muss einen Abstand von 1,5 Metern zu andern einhalten.
- Man sollte alleine oder mit den im selben Haushalt lebenden Familienmitgliedern spazieren gehen.
Körper und Geist durchpusten
Bewegung an der frischen Luft stärkt nicht nur die Abwehrkräfte, sondern regt auch den Geist an. Und wer Kinder hat, weiß: Je mehr sich die Kinder draußen auspowern können, desto weniger Energie haben sie für schlechte Laune und Streit mit ihren Geschwistern.
Wer einen eigenen Garten hat, ist klar im Vorteil. Wer aber in einer kleinen Stadtwohnung wohnt, muss sich schon was einfallen lassen. Doch was soll man machen, wenn alle Spielplätze und Ausflugsziele geschlossen haben? Kinder sind bekanntermaßen keine Fans von langen Spaziergängen. „Langweilig!“ dürfte das Urteil weitestgehend heißen.
6 Ideen gegen Langweile an der frischen Luft
Wir haben sechs Ideen zusammengetragen, die einen Spaziergang für Kinder zu einem spannenden Spiel machen – und auch für Erwachsene einen Lerneffekt haben.
1. Naturbingo
Für das Naturbingo braucht man einen Eierkarton. Auf den Karton klebt man eine Tabelle mit so vielen Feldern, wie der Eierkarton Vertiefungen hat (4, 6 oder 10). In die Felder schreibt oder (für Kinder, die noch nicht lesen können) malt man Dinge, die es danach zu finden gilt: Schneckenhaus, Stein, Zweig, Knospe, Blume, Rinde, Blatt, Nuss, Kastanie, Feder, Tannenzapfen, Moos, Geldmünzen, Tannennadeln, Müll – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Danach: warm anziehen und losziehen.
Extra-Tipp: Für ganz Eilige braucht es nicht einmal den Eierkarton, da tut es auch eine einfache Liste. Behältnis oder Tasche zum Sammeln nicht vergessen!
2. Drachen steigen lassen
Das Gute gleich vorab: Fürs Drachensteigen braucht man Platz, der Sicherheitsabstand dürfte also kein Problem sein. Eine Wiese ohne Überlandleitungen eignet sich ideal. Außerdem wichtig: Wind. Entgegen der Windrichtung rennen, Auftriebskräfte nützen und schon steigt der Drache. Die Kunst ist dann, ihn möglichst lange oben zu halten.
Extra-Tipp: Für jüngere Kinder ist Drachensteigen noch nicht unbedingt geeignet. Sie können mit Schwungbändern bunte Muster in die Luft zeichnen.
3. Forscher spielen
Ein Spaziergang kann auch schnell zur Forschungsreise werden. Mitnehmen kann man: Lupe oder Becherlupe – im Idealfall für jedes Kind eine eigene, eine Stofftasche für Fundstücke, einen Naturführer. Festes Schuhwerk, Outdoor-Klamotten, ein bisschen Fantasie und los geht’s. Was sucht man? Insekten, Tannenzapfen, Mäuselöcher, Biberspuren. Man kann versuchen, verschiedene Baumarten an der Rinde und ihren Blättern oder Vögel am Gesang erkennen, Eichhörnchen suchen, am Teich Wassertiere beobachten – die Möglichkeiten sind unbegrenzt.
Extra-Tipp: Forschen macht hungrig. Für ausreichend Proviant und Getränke sorgen.
4. Schnitzeljagd, Schatzsuche und Geocaching
Etwas in Vergessenheit geraten, aber deshalb trotzdem noch spannend ist das Geocaching. Diese moderne Form der Schnitzeljagd funktioniert über eine App und ist gut geeignet für Kinder ab sechs Jahren. Auch eine klassische Schnitzeljagd begeistert Kinder, genauso wie eine Schatzsuche.
Extra-Tipp: Statt einen ausgeklügelten Verlauf vorzubereiten, kann man einen Schatz (Süßigkeit, Gutschein, besonders hübscher Stein,…) auch in einem vorgegebenen Areal verstecken. Hinweise gibt es mündlich. Ganz einfach ist natürlich auch das Versteckspiel. Dafür sollten es aber mindestens zwei Kinder sein.
5. Sportlich, sportlich
Einen Spaziergang kann man auch ganz schön sportlich betreiben. Kinder finden es zum Beispiel lustig, wenn man sich abschnittsweise auf unterschiedliche Arten fortbewegt: Rückwärts laufen, hopsen, springen, Beine überkreuzen, Pinguin-Gang, auf den Zehenspitzen, auf einem Bein, in der Hocke – na, auch schon aus der Puste?!
Extra-Tipp: Nicht ganz so warm einpacken – man kommt schnell ins Schwitzen. Und zwischendurch ausreichend trinken!
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