Wann haben Sie sich das letzte Mal gelangweilt? Ist wahrscheinlich eine Ewigkeit her. Was man eigentlich nur noch aus den verregneten Tagen der Kindheit kennt, ist in Zeiten der Corona-Krise wieder präsent. Denn irgendwann hat man auch das Surfen durchs Internet satt und auch keine Lust mehr, die x-te Serie auf einem Streaming-Portal anzusehen. Hier sind unsere zehn ultimativen Tipps gegen Langeweile zuhause.
Ein echter Klassiker. Und irgendwo müssen sie doch noch sein, die guten alten Brettspiele. Gerade im Familienkreis eine tolle Möglichkeit, wieder den Gemeinschaftssinn zu stärken. Wobei – Vorsicht: Mensch ärgere dich nicht, Monopoly und Co. bieten auch Konfliktpotenzial. Doch selbst das hat seine positiven Seiten. Denn dann gehen sich die, die sich während der häuslichen Isolation eh schon auf die Nerven gehen, für eine gewisse Zeit mal aus dem Weg. Auch gut: Kartenspiele. Vielleicht ist jetzt die ideale Möglichkeit, dem Nachwuchs Klassiker wie Schafkopf oder Ähnliches beizubringen.
Egal, ob es sie schon gibt oder sie noch erstellt werden müssen: Fotoalben machen glücklich. Entweder beim Durchblättern in Erinnerungen schwelgen oder beim Neuanlegen die jüngsten Eindrücke nochmal durchleben. Und mal ganz ehrlich: Wer hat zuletzt die Unmengen an Fotos auf seinem Smartphone oder Rechner sortiert und ausgemistet? Allein damit kann man wohl mehrere Tage verbringen. Fotobuch, Collage oder ein tolles Poster mit dem schönsten Bild des letzten Urlaubs – Möglichkeiten gibt es genug. Diese Beschäftigung ist übrigens nicht nur alleine ein großer Spaß, sondern natürlich auch im Kreise der Familie.
Dieser Tipp lässt sich auf so einiges anwenden. Kleiderschrank, Kellerabteil, Vorratskammer oder Schreibtisch. Ganz getreu den Mottos: „Ordnung muss sein!“ oder „Brauche ich das wirklich noch?“. Wer die Teile aussortiert, die er schon längst nicht mehr trägt, kann beispielsweise Gutes tun. Sammelcontainer für – Achtung: wichtig! – gut erhaltene Kleidung findet man quasi an jeder Ecke. Auch der Keller kann von einer lieblosen Rumpelkammer zu einem nützlichen Abstellraum avancieren, an dem sich Dinge auch tatsächlich wieder finden lassen. Beim Durchforsten der Vorräte in der Küche entdeckt man sicherlich einiges, was man lieber nicht mehr aufgehoben hätte. Oder brauchen Sie die 2005 abgelaufenen Kartoffelrösti aus der Dose wirklich noch? Beim Ausmisten des Schreibtisches sei Vorsicht geboten. Denn hier könnten Rechnungen auftauchen, die man schon längst bezahlt wähnte.
Alles neu macht Corona – oder so ähnlich. Warum nicht frischen Schwung in die eigenen vier Wände bringen? Dabei muss man gar kein Geld ausgeben. Denn die vorhandenen Möbel sind doch noch gut genug, oder? Deswegen: Einfach alles umstellen und so Routinen aufbrechen. Denn: Mit der Zeit gewöhnen wir uns an unsere Umgebung, wir nehmen sie kaum noch wahr. Sie wird zur Erinnerung und damit langweilig. Möbelrücken hilft, denn die Position der Einrichtungsgegenstände bestimmt maßgeblich Ihre Gemütslage. Probieren Sie’s doch einfach mal aus.
Klingt einfach? Ist es auch! Denn Lesen geht immer – ob auf Couch, Terrasse oder Balkon. Doch wenn möglich mit einem echten Buch. Denn gerade in der jetzigen Zeit verbringen wir doch schon genügend Zeit am Bildschirm. Also wieder den alten Schmöker rausziehen und neu erleben. Oder das Buch zur Hand nehmen, das man schon seit Ewigkeiten lesen wollte. Und sollte man wirklich keines zu Hause haben, lässt man sich einfach eines vom Nachbarn vor die Türe legen. Und: Bei vielen lokalen Buchhändlern kann man telefonisch oder im Internet Nachschub bestellen, der dann nach Hause geliefert wird. Achja, eine ausführliche Lektüre der Zeitung bietet sich natürlich auch an.
Restaurants haben geschlossen und gelieferte Speisen sind einfach nicht dasselbe. Warum also nicht einfach selbst kochen? Oft fehlt einem dafür die Zeit, jetzt hat man fast zu viel davon. Also am besten einen Wochenplan mit den Gerichten erstellen, die man schon lange nicht mehr gegessen hat oder mit denen, die man schon längst ausprobieren wollte. So vermeidet man auch, öfter als nötig in den Supermarkt zu müssen. Dieser Tipp ist freilich für jeden gedacht: Ob geübter Hobbykoch oder Neuling: Spaß macht’s bestimmt. Und das ein oder andere Talent kommt hier sicherlich zum Vorschein.
#Istayhomefor, #oldpicture oder #nurheute – zahlreiche Challenges erobern gerade das Netz und dort vor allem Instagram. Ob Klopapier-jonglierende Hobby-Fußballer oder Babyfotos von Influencern, derzeit jagt eine Social-Media-Challenge die nächste. Macht jeder, mach ich auch? Muss nicht sein. Wer kreativ gegen Langeweile angehen möchte, überlegt sich einfach seine eigene Challenge. Dazu Freunde einladen und auf die Beiträge warten. Spaß dürfte garantiert sein.
Klar, mit Familie und engen Freunde ist man auch aktuell im Kontakt. Doch wie ist es mit Leuten, die einem am Herzen liegen, zu denen der Draht aber im Alltagsstress irgendwie gerissen ist? Der Patenonkel, die Großmutter im Altenheim, der beste Freund aus Kindheitstagen oder die Mitbewohner aus der alten Studenten-WG. Gesprächsthemen gibt es genug – und wenn es nur die aktuelle Lage in Zeiten von Corona ist. Handy oder Telefon zur Hand, Nummer gewählt und Kontakte gepflegt – so einfach ist das.
In der Schule war man so stolz. Italienisch als Leistungskurs, nach dem Abitur gefühlt ein halber Italiener. Und dann: Die Sprache höchstens noch im Urlaub gesprochen und festgestellt, wie schnell der Sprachschatz verloren geht. Deshalb: Ran an die Unterlagen, die man für alle Fälle auf dem Dachboden verstaut hat und Vokabeln pauken. Ob Sprache, Instrument oder Häkeltechnik – vieles, was man einst konnte, darf jetzt wieder auf den Prüfstand. Die Lust, Altes aufzufrischen, hält geistig fit. Wer schon etwas kann, sollte sich an Neuem ausprobieren. Denn warum soll man neben Italienisch nicht auch noch Spanisch sprechen?
Zu guter Letzt ein Tipp, der einfacher nicht sein könnte: Die Langeweile zulassen. In unserer schnelllebigen Zeit tut ein wenig Entschleunigung sicher nicht schlecht. Smartphone und Tablet aus, Entspannungsmusik an. Dabei entweder an gar nichts oder die wirklich wichtigen Dinge denken. Tut gut und kostet nichts. Das darf ja auch mal sein.
Unsere 10 Tipps gegen den Corona Blues in Kürze:
- Brettspiele neu entdecken - Fotoalben durchblättern oder neu kreieren - Das große Ausmisten - Möbel umstellen - Endlich mal wieder lesen - Selbst kochen - Eine Challenge starten - In Vergessenheit geratene Kontakte pflegen - Altes auffrischen oder Neues erlernen - Einfach mal nichts tun
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