Der Blick in die Bürste nach dem Kämmen offenbart, dass büschelweise kostbares Haupthaar in ihr hängt. Was manchmal angsteinflößend aussieht, ist in Wirklichkeit ganz normal. Der Mensch verliert Haare – viele, jeden Tag.
Der Haarzyklus
Der ganz natürliche Haarausfall ist eine Folge des Haarzyklus’. Zwischen drei und sieben Jahren verweilen Haare auf dem Kopf. Dann verabschiedet sich das Haar ganz freiwillig in die Fänge von Bürste oder Kamm. „Zwischen 100 und 200 Haare verlieren wir jeden Tag“, sagt Hautärztin Ute Siemann-Harms.
Infektion kann Haarausfall verursachen
Fallen plötzlich sehr viel mehr Haare aus als sonst, rät sie, kurz mal drei Monate zurückzudenken. Hatte man da eine Infektion? Oder wurde man operiert? „In solchen Situationen synchronisieren mehrere Haarwurzeln ihren Zyklus“, erklärt Siemann-Harms. Die Folge: Etwa drei Monate später fallen ganz viele Haare auf einmal aus.
Den Arzt oder die Ärztin aufsuchen bei plötzlichem Haarausfall
Findet man keinen solchen Grund für den plötzlichen Verlust, lohnt sich ein Besuch beim Arzt oder bei der Ärztin. Denn neben anlagebedingtem Haarausfall kann auch Eisenmangel oder eine Störung der Funktion der Schilddrüse hinter vermehrtem Haarausfall stecken. „In dem Fall muss entweder die Störung behandelt werden, oder Betroffene müssen ihre Ernährung etwas anpassen.“
Dass irgendeine bestimmte Ernährung den normalen Haarausfall beeinfluss kann, stimme dagegen nicht. Auch wie oft die Haare gewaschen werden und welche Bürste jemand benutzt, sei nebensächlich. Was man außer der generell empfohlenen ausgewogenen, gesunden Ernährung für die Haarpracht tun kann, bespricht man am besten auch mit seinem Friseur oder seiner Friseurin.