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Gesundheit: Lakritze, Milch und Alkohol verändern die Wirkung von Medikamenten

Gesundheit

Lakritze, Milch und Alkohol verändern die Wirkung von Medikamenten

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    Lakritze, Milch und Alkohol verändern die Wirkung von Medikamenten
    Lakritze, Milch und Alkohol verändern die Wirkung von Medikamenten

    Schon eine kleine Menge Milch kann die Wirkung mancher Medikamente beeinträchtigen oder verhindern. Vorsichtshalber sollte der Patient nach der Einnahme bestimmter Antibiotika oder von Mitteln gegen Knochenschwund daher erst zwei Stunden später zum Beispiel eine Tasse Kaffee mit Milch trinken.

    Darauf hat kürzlich die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hingewiesen. Grund für die Wechselwirkung sei, dass das Kalzium aus der Milch im Magen-Darm-Trakt mit bestimmten Arzneimitteln schwer lösliche Verbindungen eingeht, die das Blut nicht aufnehmen kann.

    Wer Blutgerinnungshemmer nimmt, sollte keine Gojibeeren essen

    Immerhin: Mehr als die Hälfte der Bundesbürger hat nach Angaben der ABDA schon einmal von dieser Wechselwirkung gehört. Doch auch andere Lebensmittel können die Wirkung von Medikamenten verändern, und diese Effekte sind weniger bekannt: So sollten Menschen, die zum Beispiel Blutgerinnungshemmer, auch Vitamin-K-Antagonisten genannt, nehmen, auf Gojibeeren verzichten.

    Denn die Mittel wirken dadurch stärker, es kann laut ABDA zu Blutungen kommen. Unklar sei bislang, welcher Mechanismus dahintersteckt. Diese Wechselwirkung ist nur wenigen bekannt.

    Etwas bekannter ist die Wirkung von Lakritze: Sie kann den Effekt von Blutdrucksenkern vermindern, weil sie Stoffe enthält, die den Blutdruck erhöhen. Zusätzlich kurbeln sie die Ausscheidung des Minerals Kalium über die Nieren an, was zu Muskelschwäche führen kann. Wer hohen Blutdruck hat, isst daher besser wenig oder gar keine Lakritze.

    Grapefruit wirkt sich ungünstig auf den Abbau von bestimmten Medikamenten aus

    Und Grapefruits oder Pomelos (Kreuzungen aus Pampelmuse und Grapefruit) schließlich sollten nicht bei Menschen auf dem Speiseplan stehen, die beispielsweise Medikamente gegen erhöhte Blutfettwerte oder zur Unterdrückung des Immunsystems nehmen.

    Denn die Inhaltsstoffe der Früchte wirken sich ungünstig auf den Abbau der Medikamente und den Transport von deren Wirkstoffen im Körper aus. Das kann sich verstärkend und vermindernd auf die Wirkung des Arzneimittels auswirken. Über 40 Prozent der Bundesbürger haben schon einmal von solchen Grapefruit-Wirkungen gehört.

    Raucher brauchen bei manchen Arzneien eine höhere Dosis

    Sehr bekannt ist des Weiteren, dass Alkohol Arzneimittelwirkungen beeinflussen kann. Fast 90 Prozent der Bürger wissen etwas davon. Aber nicht nur Lebensmittel oder Alkohol, auch das Rauchen macht sich in dieser Hinsicht bemerkbar. Rauchen steigert den Abbau von einigen Medikamenten in der Leber, teilt die ABDA mit. Deshalb bräuchten Raucher bei einigen Arzneien möglicherweise eine höhere Dosis als Nichtraucher.

    Wenn das Rauchen aufgegeben wird, können bei gewohnter Dosis verstärkte Wirkungen und Nebenwirkungen auftreten. Fatal ist zudem die Kombination von Antibabypille und Rauchen: Raucherinnen, die so verhüten, haben ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnselbildungen – und damit auch für Herzinfarkt und Schlaganfall. dpa/shs

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