Startseite
Icon Pfeil nach unten
Ratgeber
Icon Pfeil nach unten
Gesundheit
Icon Pfeil nach unten

Ernährung: Pinienkerne aus China stoßen Prüfern auf

Ernährung

Pinienkerne aus China stoßen Prüfern auf

    • |

    Die offene Milch am Frühstückbuffet, das gefährliche Haarglättungsmittel oder der Kaffee zum Abnehmen aus dem Internet - vieles, was die Kontrolleure des Chemischen und Veterinär-Untersuchungsamts (CVUA) Karlsruhe im vergangenen Jahr überprüften, stieß ihnen ganz schön sauer auf. Und manches, wie Pinienkerne aus China, hinterließ einen wahrhaft bitteren Nachgeschmack. Mit einer ganz neuen Messtechnik konnten die Prüfer die verdächtigen Kerne identifizieren. Ihre Einfuhr ist inzwischen verboten. Doch weltweit gibt es 120 verschiedene Pinienkernarten. Und für Verbraucher ist zudem das Problem: "Sie kaufen

    Der Behörde zufolge sind die bitteren Pinienkerne seit einiger Zeit vereinzelt im Handel aufgetaucht. Ob sie gesundheitsschädlich sind, ist noch unklar. Betroffene hätten jedenfalls 12 bis 24 Stunden später einen Bittergeschmack, der bis zu zwei Wochen anhält. Was den Bitter-Geschmack auslöst, ist noch nicht klar. "Die Ursachenforschung läuft auf Hochtouren", so Tschiersch.

    Besonders riskant ist für Verbraucher nach wie vor der Kauf von Lebensmitteln aus dem Internet, sofern die Herkunft dubios ist. "Es wird oft mit illegalen Zusätzen gehandelt", weiß CVUA-Pharmazeut Matthias Kohl-Himmelseher - wenn nicht gar ein gefährliches Arzneimittel drin ist. Wie bei einem teuren Kaffee zum Abnehmen, der von einem hessischen Betrieb zurückgerufen werden musste.

    Krebserregendes Formaldehyd in großen Mengen war in einem Haarglättungsmittel aus Brasilien. Von 18 untersuchten Proben wurden sechs als gesundheitsgefährlich eingestuft. In diesem Jahr wurde zwar noch keine gefährliche Probe entdeckt, doch die Prüfer sind wachsam: "Friseure wollen Ersatz, deshalb wird uns das Thema nicht verlassen."

    Nur vereinzelt die Nase rümpften die Prüfer bei der Untersuchung von offener Milch oder Sahne bei Bäckereien, Kantinen, Tankstellen oder Frühstücksbuffets. Die meisten der 2010 genommenen 21 Proben waren unauffällig. Ausgerechnet die Milch beim Frühstücksbuffet eines "namhaften Hotels" war aber verdorben, weil sie zu lange offen dagestanden hatte. Auch in einem Bäckerei-Ausschank tummelten sich schon Keime in der Milch.

    In Baden-Württemberg gibt es vier Untersuchungsämter, die in ihren jeweiligen Regierungsbezirken regelmäßig unter anderem Lebensmittel, Trinkwasser, Kosmetika und Gegenstände des täglichen Bedarfs untersuchen. Neben Karlsruhe gibt es CVUA-Standorte in Freiburg, Stuttgart und Sigmaringen.

    Verbraucher können nicht direkt verdächtige Proben dort abliefern. Sie können diese der örtlichen Lebensmittelüberwachung oder der Polizei geben; am CVUA-Tag der offenen Tür (9. Oktober) in Karlsruhe aber ausnahmsweise auch bei der Behörde.

    Aufgabe der amtlichen Lebensmittelüberwachung ist es, Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken durch Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs und vor Täuschung zu schützen. Die amtliche Überwachung ist die "Kontrolle der Kontrolle": Sie überwacht die Wirksamkeit der betrieblichen Prüfungen.

    Allein bei dem Karlsruher Amt wurden im vergangenen Jahr 44 000 Proben untersucht. Von den 12 216 aus dem Bereich Lebensmittel inklusive Trinkwasser und Kosmetik untersuchten Proben wurden 19 Prozent beanstandet, gefährlich für die Gesundheit waren nach Angaben von Amtsleiterin Susanne Hartmann aber nur 0,3 Prozent. (dpa)

    Webseite des CVUA

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden