Im Sommer ist man ganz oft barfuß unterwegs oder genießt das Abendessen bei lauen Temperaturen auf der Terrasse. Einmal nicht aufgepasst – und schon tut es höllisch weh. Eine Biene hat zugestochen. Oder war es eine Wespe?
Von Nicola Kübler|
Wenn eine Biene zusticht, ist sie danach tot und der Stachel steckt in der Wunde. Das weiß man eigentlich. Viele greifen jetzt zur Pinzette, um den Stachel zu entfernen. Warum das ein Fehler ist und was einen Bienen- von einem Wespenstich unterscheidet, erfahren Sie hier.
Wie kann ich Insektenstiche verhindern?
Wer verhindern möchte, von einer Biene oder Wespe gestochen zu werden, sollte am besten nicht barfuß laufen. Denn viele Menschen werden von im Gras versteckten Insekten in den Fuß gestochen. Schwirren Bienen oder Wespen um einen herum, bitte nicht nach ihnen schlagen oder herumwedeln. Das macht sie aggressiv und verleitet sie eher dazu, sich durch einen Stich zu verteidigen. Ruhe bewahren ist also angesagt.
Was hilft noch? Die Tiere erst gar nicht anzulocken. So sollte man Süßigkeiten und Essen im Freien grundsätzlich abdecken. Das ist auch bei Getränken in Gläsern oder Flaschen ratsam.
Zudem sollte man sich gründlich Hände und Gesicht waschen, wenn man Eis, Kuchen oder Süßigkeiten gegessen hat. Besonders bei Kindern ist das eine wichtige Methode, Wespen von ihnen fernzuhalten. Gerüche wie Parfums oder Schweiß reizen Wespen. Also sollte man lieber frisch geduscht und unparfümiert auf der Terrasse sitzen.
Für Innenräume empfiehlt es sich, Mückenschutzgitter anzubringen. Gerade in Schlafräumen kann man so problemlos lüften und läuft nicht Gefahr, nachts durch Insekten im Schlaf gestört zu werden.
Viele Menschen haben allerlei Tipps und Tricks gegen Wespen & Co. parat. Die einen zünden Kaffeepulver an, andere stellen eine Duftlampe mit ätherischen Ölen auf, wieder andere setzen auf den Duft von Lavendel.
Eine einfache aber sehr wirksame Methode ist, eine mit Wasser gefüllte Sprühflasche bereit zu stellen. Diese sollte absolut frei von Rückständen wie Fenster- oder Badreiniger sein, sonst könnten die Insekten bei dem Manöver Schaden nehmen.
Sind Wespen im Anflug, einfach ein paar Sprühstöße Wasser in ihre Richtung abgeben, dann denkt das Insekt, dass es anfängt zu regnen und fliegt zurück in sein Nest. Diese Methode hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen und ist zudem sehr insekten- und umweltfreundlich.
Was sind die ersten Maßnahmen nach einem Bienen- oder Wespenstich?
Aber manchmal hilft einfach alles nicht. Plötzlich hat die Wespe oder Biene zugestochen – dann muss schnell gehandelt werden. So geht man am besten vor:
Stachel entfernen (nur bei Bienenstich) Aber nicht mit einer Pinzette oder den Fingern, sondern mit einem stumpfen Gegenstand. Eine EC- oder Kreditkarte eignet sich gut, um den Stachel herauszuschaben. Dabei muss man unbedingt darauf achten, die Giftblase am Stachel nicht zu berühren. Denn dann wird Gift in die Stichwunde gedrückt. Das ist schmerzhaft und verschlimmert die Symptome.
Desinfizieren Mit einem Desinfektionsspray aus der Apotheke kann man (ggf. nach der Entfernung des Stachels) die Wunde säubern.
Einstichstelle erhitzen Mit einem speziellen Stift zur Behandlung von Insektenstichen kann man nun die Einstichstelle erhitzen. Dies zerstört die Eiweiße und die Symptome werden minimiert.
Kühlen und hochlagern Auf die Hitzebehandlung folgt das Gegenteil. Mit einem Kühlpad sollte die Einstichstelle nun vorsichtig gekühlt werden. Hierbei darauf achten, dass zwischen dem Kühlakku und der Haut kein direkter Kontakt besteht und immer wieder Pausen machen. Zudem empfiehlt es sich, das betroffene Körperteil hoch zu lagern.
Insektenstichgel auftragen Nach dem Kühlen kann man nun noch ein Insektenstichgel auftragen, das man am besten im Kühlschrank lagert. So verstärkt sich der kühlende Effekt. Das Gel mindert den Juckreiz und gerade Kinder kratzen die Wunde daher nicht auf. Die Behandlung kann man in den folgenden Tagen bei Bedarf wiederholen.
Gerne beraten die Mitarbeitenden der Ostend-Apotheke Neuburg zum Thema Mücken-, Bienen- und Wespenstiche sowie in allen anderen Gesundheitsfragen. Für die meisten Fälle haben sie einen passenden Rat und ein hilfreiches Medikament.