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Alles andere als „peanuts“
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"That’s peanuts!", sagen die Amerikaner und meinen damit: "Das ist nichts Besonderes." Peanuts, Erdnüsse, gibt es weltweit tatsächlich in Massen. Allerdings aus gutem Grund, wie wir später sehen werden.
Doch zunächst einmal: Was sind eigentlich Erdnüsse? Stellen Sie sich eine hübsche gelbe Blüte vor, etwa die einer Erbse, und ein zierliches Pflänzchen, ganz ähnlich wie Klee. So in etwa muss man sich eine Erdnusspflanze vorstellen. Zieht man sie einige Wochen später aus der Erde, dann hängt an ihren Wurzeln eine Reihe von Pantöffelchen - die Erdnüsse.
Gesundes Suchtmittel
Ähnlich wie die Kartoffel haben die Indianer Südamerikas dieses nützliche Gewächs entdeckt. Erstmals wurde es vermutlich in den Tälern Perus angebaut; heute hat die Erdnuss die ganze Welt erobert und wird vorwiegend in den USA, Asien und Afrika kultiviert. Kein Wunder, denn in kleinen Schalen auf den Tisch gestellt, entwickelt sich die Erdnuss rasch zum Suchtmittel.
Das Aussehen der Erdnusspflanze trügt nicht. Erdnüsse sind so etwas wie aus der Erde geerntete Bohnenkapseln mit meistens zwei Früchten. Erdnüsse sind also gar keine Nüsse, sondern Hülsenfrüchte. Damit sind sie direkte Verwandte auch von Erbsen und Linsen. Ähnlich wie Bohnen sind sie ungenießbar und müssen vor dem Verzehr erst gegart, meist geröstet, werden. Ähnlich wie Fleisch sind Erdnüsse die reinsten Eiweißdepots: 100 Gramm enthalten bis zu 26 Gramm Eiweiß; allerdings auch eine Menge Purine.
Genießen, aber mit Vorsicht
Das sind Stoffe, die unser Stoffwechsel zu Harnsäure abbaut und die deshalb Gichtanfälle auslösen können. Und noch auf einen weiteren Aspekt sollte man bei Erdnüssen achten: Sobald sie keinen einwandfreien Eindruck mehr machen, sollte man sie unbedingt in den Mülleimer geben. Falsch gelagerte Erdnüsse entwickeln nämlich ein stark Krebs erregendes Pilzgift. Allzu viel Sorgen muss man sich aber deshalb nicht machen, denn Erdnüsse werden aus genau diesem Grund relativ streng kontrolliert.
Erdnüsse wirken nicht nur prall, sie sind es auch. Neben Eiweiß sind es vor allem gesundheitlich wertvolle Fette, die in der Erdnuss stecken. 100 Gramm geröstete Erdnüsse enthalten beinahe 50 Gramm Fett, davon viel von der ungesättigten Ölsäure und der zweifach ungesättigten Linolsäure. Auch andere wertvolle Inhaltsstoffe müssen sich nicht verstecken. Das Vitamin Folsäure beispielsweise kommt auf 126 Mikrogramm, eine Menge, die wenig andere Lebensmittel vorweisen können. Folsäure braucht unser Körper für sämtliche Wachstums- und Entwicklungsprozesse; meist nehmen wir zu wenig davon zu uns.
Das Vitalstoff-Depot
Ansonsten kann die Erdnuss noch mit Vitamin E, den Vitaminen B1, B2 und B6 punkten, außerdem mit Nicotinamid (Vit. B3), das eine wichtige Rolle bei der Prävention von Hautkrebs durch zu viel Sonnenstrahlung spielt. Pantothensäure, manchmal auch als Vitamin B5 bezeichnet, spielt eine wichtige Rolle im gesamten Stoffwechsel, Biotin ist wichtig für die richtige Verwertung unserer genetischen Informationen, und Niacin brauchen wir, um Haut, Muskeln, Nerven und DNA zu erneuern.
All dies würde schon für den reichlichen Genuss von Erdnüssen, idealerweise aus Bioproduktion, sprechen. Doch ein wichtiger Aspekt fehlt noch, um das volle Gewicht der Erdnuss auf die Waage zu bringen: die Mineralstoffe. Nennenswerte Mengen sind vorhanden von Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Phosphor, Kupfer, Zink, Fluor, Jod, Mangan und Schwefel.
Die kulinarische Bereicherung
Mit anderen Worten: Erdnüsse sind Power-Lebensmittel. Sie sind so gesund wie kalorienreich. Hobbyköche sollten immer eine Packung im Vorrat haben, denn mit Erdnüssen lässt sich kulinarisch zaubern. Sie verleihen, vorsichtig dosiert, Suppen ein vollmundiges Aroma, peppen klein gehackt Salate, Dressings und Panaden auf und machen sich auch gut als Backzutat, zum Beispiel für Brownies. Für einen leckeren Überraschungseffekt sorgen sie zum Beispiel in einem Glasnudelsalat, in buntem Gemüse oder einem Kartoffeleintopf; oder wie wär's mit einem Schokopudding mit karamellisierten Erdnüssen?
Wie auch immer: Für den besten kulinarischen Effekt kauft man Erdnüsse in Schalen, pult sie aus und röstet sie bei etwas über 200 Grad ca. sechs Minuten im Ofen. Damit lässt sich dann eine wunderbare Erdnussbutter herstellen: Zunächst einmal röstet man 250g enthäutete ungesalzene Erdnüsse mit einer Prise Salz und zwei EL Öl, idealerweise Erdnussöl, es geht aber auch Sonnenblumenöl. Dann zerkleinert man die Erdnüsse bis zur gewünschten Größe und mischt sie mit genügend Öl, um eine streichfähige Masse herzustellen. Fertig.
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