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Abnehmen: Die große Diät-Übersicht (I)
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Schlank und rank will jeder sein - vor allem jetzt im Sommer. Eine Vielzahl an Fastenkuren und Diäten versprechen schnelle Erfolge. Schwer, bei dieser Fülle an Systemen den Überblick zu behalten. In unserer Serie erklären wir sie Ihnen.
Fasten und Diät werden häufig verwechselt. Doch Fasten ist keine Diät. Weit mehr als zum Abnehmen eignet es sich zum „Entschlacken“ des Körpers und zum spirituellen „Auftanken“. Nur wer wenigstens zwei Wochen fastet (dann am besten unter ärztlicher Aufsicht), greift wirklich seine Fettreserven an. Ohne eine stark kalorienreduzierte Nachdiät ist die Gefahr der vermehrten Gewichtszunahme sehr hoch.
Bei der sogenannten Nulldiät werden nur energiefreie Getränke getrunken. Vitamine und Mineralstoffe nimmt man als Präparate zu sich. Teilfasten-Kuren werden häufig in Kliniken durchgeführt.
Heilfasten regeneriert den Darm
Beim Buchinger-Fasten erhält man Mineralstoffe und Vitamine über Obst- und Gemüsesäfte. Zusammen mit Kräutertees und heißen Gemüsebrühen nimmt man während des Tages mindestens drei bis vier Liter Flüssigkeit zu sich. Der Darm wird vollkommen ruhig gestellt, um sich zu regenerieren. Großen Wert legt man auf fastenbegleitende Maßnahmen wie Bewegungs- und Entspannungsprogramme, regelmäßige Körper- und Darmpflege sowie auf einen geregelten Kostaufbau und die psychosoziale Betreuung. Eine Variante dieses Heilfastens ist das Früchtefasten, bei dem häufig viel Wert auf Traubenkuren gelegt wird.
Bei der Mayr-Kur - besonders bei Stoffwechselerkrankungen - findet eine intensiv durchgeführte Darmreinigung statt. Die drei Hauptprinzipien lauten: Säuberung - Schonung - Schulung. Bei der Mayr-Kur wird das Fastenprogramm auf jeden individuell zugeschnitten. Meist wird eine Milch-Semmel-Kur durchgeführt, die mit Einleitung und Fastenbrechen circa vier Wochen dauert. Über den Tag verteilt trinkt man mehrere Liter Wasser oder Kräutertee.
Tipps vom Experten
Das Diätprogramm „Abnehmen mit Genuss“ hat der Leiter der Ernährungspsychologischen Forschungsstelle Göttingen für die AOK entwickelt. Der Teilnehmer, der AOK-Mitglied sein muss, führt während der gesamten Zeit (sieben bis 12 Monate) Protokoll über seine Ernährungsgewohnheiten. Vorschriften und feste Diätpläne gibt es nicht, sondern Tipps zur Fettreduzierung im Essen. Der Dialog zwischen Ernährungsfachkraft und Teilnehmer steht im Vordergrund, Information, Motivation und persönliche Ernährungs-Ratschläge per Brief, E-Mail oder auch SMS gehören dazu.
So erfährt man auch von seinen ganz persönlichen „Ernährungssünden“ und „Fettfallen“, die für das Übergewicht verantwortlich sind. Ziel ist eine dauerhafte Ernährungs- und Bewegungsumstellung ohne Jojo-Effekt. Wer die lange Zeit durchhalten will, sucht sich am besten Freunde oder Kollegen zum Mitmachen und zum Erfahrungsaustausch. Das Programm kostet 45 Euro.
Kohlenhydrate? Nein, danke!
Die Atkins-Diät basiert auf kohlenhydratarmer, fett- und eiweißreicher Kost. Lockmittel: Schlemmen und trotzdem schlank werden, daher auch der Beiname „Schlemmerdiät“. Ausgangspunkt ist die Theorie, der Körper benötige Kohlenhydrate zur Fettverbrennung. Ohne Kohlenhydrate setze das Fett in der Nahrung nicht an. Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Kartoffeln und Nudeln gelten als „Dickmacher“ und sind verboten. Fettreiche Nahrungsmittel wie Wurst, Käse, Fisch, Eier oder Sahne können unbegrenzt gegessen werden. Alkohol ist erlaubt.
Was verschwiegen wird: die negativen Begleitstoffe fettreicher Lebensmittel wie Cholesterin (Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen), Purine (Gicht). Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe spielen kaum eine Rolle. Man bekommt die fettreichen Nahrungsmittel schnell über.
Abnehmen wie die Stars
Viel Aufsehen erregte 2004 eine Kombination von Atkins- und Glyx-Diät (siehe unten), die South Beach Diät. Sie wurde vom US-Kardiologen Arthur Agatston entwickelt und unterscheidet im Gegensatz zu Atkins zwischen guten und schlechten Fetten. Im Großen und Ganzen handelt es sich dabei allerdings um viel Lärm um wenig. Denn die vor allem bei Stars und Starlets beliebte Diät unterscheidet sich in ihrer dritten und wichtigsten Phase nicht wesentlich von allgemeinen Ernährungsempfehlungen.
Während bei der South Beach Diät pflanzliche Öle, vor allem Olivenöl und Nüsse, erlaubt sind, bleiben tierische Fette mit Ausnahme von Fischöl bzw. Fischfett weiter verdammt. Solange man die erste Phase der dreiphasigen Diät wirklich nur 14 Tage lang einhält, kommt ein gesunder Körper mit der einseitigen, vitamin- und ballaststoffarmen Ernährung ohne Schaden zurecht. Da man trotz satt Essens anfangs rasch abnimmt - drei bis sechs Kilo innerhalb von zwei Wochen -, ist man stark motiviert, seine Ernährung sinnvoll umzustellen.
Kohlenhydrate? Ja, bitte!
Die Pritkin-Diät ist das andere Extrem der Atkins-Diät. Fleisch, Fisch, Butter und Käse sind fast tabu, Vollkornbrot, Kartoffeln, Reis und Nudeln machen über 80 Prozent der Nahrung aus. Daneben gibt es Gemüse, Obst, Salat und fettarme Suppen. Die tägliche Kalorienaufnahme ist auf 650 Kilokalorien reduziert, dem Körper fehlen wichtige Vitalstoffe wie Eisen, Jod und Kalzium, essentielle Fettsäuren und fettlösliche Vitamine. Man fastet also eher, wird nervös und leidet unter Hungergefühlen. Wegen der vielen Ballaststoffe kann es zu Blähungen, Durchfall und Völlegefühl kommen.
Fortsetzung folgt...
Wichtiger Hinweis: Die Serie "Abnehmen: Die große Diät-Übersicht" ist einzig und allein das, als was sie sich bezeichnet - eine Übersicht. Wer gezielt und vor allem gesund abnehmen möchte, sollte vorher unbedingt seinen Arzt um Rat fragen und am besten einen Gesundheitscheck durchführen lassen.
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