Startseite
Icon Pfeil nach unten
Ratgeber
Icon Pfeil nach unten
Gesundheit
Icon Pfeil nach unten

Region: Tipps gegen gefährliche Ambrosia: "Auf keinen Fall kompostieren"

Region

Tipps gegen gefährliche Ambrosia: "Auf keinen Fall kompostieren"

Tipps gegen gefährliche Ambrosia: "Auf keinen Fall kompostieren"
Tipps gegen gefährliche Ambrosia: "Auf keinen Fall kompostieren"

Europa hat einen lästigen Einwanderer: die Beifuß-Ambrosie, kurz Ambrosia-Pflanze. Die Pflanze gilt als gefährlich für die Bevölkerung. Ihre Pollen können starke Allegien oder sogar Asthma auslösen. Ist Ambrosia in  Augsburg und in der Region auch ein Problem?

Ambrosia-Planzen immer in den Restmüll entsorgen

Die gefährliche Pflanze Ambrosia

Die Beifuß-Ambrosie stammt ursprünglich aus Nordamerika.

Die Beifuß-Ambrosie gelangt auf verschiedenen Wegen unbeabsichtigt nach Europa bzw. nach Deutschland.

Einer der Wege ist zum Beispiel der Import von Vogelfutter. Besonders, wenn das Futter als Saatgut zweckentfremdet wird.

Die Beifuß-Ambrosie ruft schwere Pollenallergien beim Menschen hervor. Die allergischen Reaktionen auf die Ambrosia-Pollen können unterschiedlich sein und beispielsweise Bindehautentzündung, Heuschnupfen oder gar Asthma umfassen.

Da zur Blütezeit der Ambrosie die meisten allergieauslösenden Pflanzen bereits verblüht sind, verlängert die Beifuß-Ambrosie die Beschwerdezeit vieler Menschen.

In Gebieten mit großen Ambrosia-Vorkommen wie z. B. in einigen Regionen in Frankreich und Italien, leiden bis zu 12 % der Bevölkerung an Allergien, die mit Ambrosia-Pollen in Verbindung stehen.

Nach Angaben der „Asthma and Allergy Foundation of America (Washington, D. C.)“ leiden in Nordamerika zwischen zehn und zwanzig Prozent an einer Allergie gegen Ambrosia-Arten.

Auch Australien hat Probleme mit dem "ungebetenem Gast". Dort hat die Pflanze den Spitznamen „Asthma plant“.

Ambrosia verursacht außerdem in vielen Ländern Probleme im landwirtschaftlichen Bereich. Die Art ist beispielsweise in Nordamerika ein gefürchtetes Unkraut.

Untersuchungen aus den USA beschreiben, dass die Ambrosia-Pflanze eine große genetische Plastizität aufweist und eine sehr erfolgreiche Pionierpflanze auf offenen Standorten ist.

Die Beifuß-Ambrosie ist eine recht unscheinbare Pflanze ohne auffällige Blüten. Dadurch wird ihre Identifizierung und Bekämpfung erschwert. Sie ist von ihrer Erscheinung her leicht mit verschiedenen Arten zu verwechseln.

Manuela Riepold, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Aichach-Friedberg, beruhigt: "Die Lage in unserem Landkreis ist gut. Die Menschen, die Ambrosia-Pflanzen bemerken, melden uns ihren Fund oder entsorgen die Pflanzen selbst." Wer eine Beifuß-Ambrosie in seinem Garten findet, soll sie vorsichtig entfernen und im Restmüll entsorgen. Auf keinen Fall kompostieren, das würde die Problematik nur aufschieben, sagt die Expertin.

Anette Vedder, Leiterin im Amt für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen der Stadt Augsburg, sagt, dass es in Augsburg sehr selten Ambrosien gibt. Falls jedoch ein Verdacht bestehe, könne die Pflanze immer per Post in einem Plastikbeutel oder persönlich im Botanischen Garten zur Analyse abgegeben werden. Das Amt dürfe sich laut Gesetz nur um die städtischen Grünflächen kümmern. Wenn eine Ambrosie in privaten Gärten entdeckt wird, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als den Grundstücksbesitzer darauf aufmerksam zu machen. Beim Pflücken und Entsorgen der Pflanze rät die Expertin besonders Allergikern, Masken und Handschuhe zu tragen.

Allergie-Kits können großen Schaden verhindern

Vor ungeschütztem Kontakt warnt auch Lorenz Schröfel, Amtsarzt des Landkreises Landsberg. Er berichtet, dass es beim Kontakt eines Allergikers mit Ambrosia zu Ausschlägen, Atemnot und Schlimmeren kommen kann. Deshalb rät er Allergikern grundsätzlich dazu, immer ein Allergie-Kit dabei zu haben. "Wenn man einen allergischen Schock hat, kann ein Kortison- oder Adrenalin-Spray Leben retten." Im Landkreis Landsberg sind ihm keine akuten Fälle von allergischen Reaktionen auf Ambrosia bekannt.

Doch nicht nur Ambrosia ist eine problematische Pflanze. Anette Vedder von der Stadt Augsburg berichtet auch von anderen Einwanderern in der Pflanzenwelt. Zum Beispiel die Herkulesstaude oder das indische Springkraut. Das Springkraut habe keine Fressfeinde in Europa. Mit der schnellen Verbreitung verursache es eine starke Beeinträchtigung der heimischen Pflanzenwelt.

Die Herkulesstaude ist für den Menschen auch ein unangenehmer Zeitgenosse. Laut der Expertin entwickelt das Springkraut ein Kontaktallergen, das bei einer Berührung die Haut entzündet. Diese Entzündungen sollen stark jucken, auch Blasen bilden und Verbrennungen dritten Grades entsprechen.

Ein öffentliches Bewusstsein soll entstehen

Das Wichtigste im Kampf gegen die lästigen Einwanderer ist, dass ein öffentliches Bewusstsein für die Problematik geschaffen wird. Wenn jeder weiß, wie eine gefährliche nicht-heimische Pflanze, wie die Beifuß-Ambrosie aussieht, kann sie viel einfacher bekämpft werden. Im Landkreis Aichach-Friedberg sind ehrenamtliche Naturschutzwächter unterwegs, die unter anderem auf Ambrosia-Vorkommen achten. "Das bedeutet trotzdem, dass eine zufällige Entdeckung ebenfalls dem Amt gemeldet werden sollte", sagt Manuela Riepold.

Wer meint, eine oder gar mehrere Ambrosien in der freien Natur entdeckt zu haben, der sollte dies melden. Das geht schnell und unkompliziert online.

Diskutieren Sie mit
0 Kommentare
Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden