Gesundheit: Neuer Ausbruch von Masern: Fast 50 Masern-Erkrankte in diesem Jahr
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Neuer Ausbruch von Masern: Fast 50 Masern-Erkrankte in diesem Jahr
Die Masern sind erneut in Berlin ausgebrochen. Bisher steckten sich demnach in diesem Jahr 48 Menschen mit der Infektionskrankheit an, davon mehr als 40 seit April.
Von Dutzende Fälle seit April: Masernviren breiten sich aus|
Zum Großteil sind Erwachsene ohne Impfschutz betroffen - im Mittel liegt das Alter der Erkrankten den Lageso-Daten zufolge bei 29 Jahren. Bisher mussten 16 Masern-Patienten in einer Klinik behandelt werden. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) erfasste bisher Fälle in fast allen Bezirken. Auch seien einzelne Erkrankungen bei Menschen in Brandenburg, Hessen und Thüringen bekannt geworden, die sich in Berlin angesteckt hätten. "Derzeit wird circa ein Fall pro Tag gemeldet", heißt es.
Masern ausrotten: Neuer Ausbruch der Masern in Berlin erschwert Bekämpfung
Das sind die Masern
Die Masern sollten in Deutschland eigentlich bis zum Jahr 2015 ausgerottet sein. Das Gegenteil ist der Fall. Was Sie über die Krankheit wissen müssen:
Masern werden durch ein Virus ausgelöst und sind hochansteckend.
Der Masern-Erreger wird über die Luft (aerogen) und bei direktem körperlichem Kontakt verbreitet.
Symptome der Krankheit sind Fieber, Husten, Schnupfen, und ein Masern-typischer Ausschlag.
Mögliche Komplikationen bei Masern sind Lungenentzündung oder Gehirnentzündung (Meningitis).
Mit steigendem Alter steigt das Risiko für Komplikationen.
Bei Erwachsenen sind Komplikationen häufiger als bei Kindern, und der Krankheitsverlauf ist schwerer.
Masern gehören zu den meldepflichtigen Krankheiten.
Wer einmal an Masern erkrankt ist, wird in seinem gesamten Leben nicht noch einmal daran erkranken. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen das Virus und speichert diese im Körper.
Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist es, die Masern auszurotten. Um dies zu erreichen, dürften sich nach WHO-Definition in Berlin eigentlich nicht mehr als vier Menschen pro Jahr mit Masern anstecken. Allerdings gab es in Berlin auch bereits in den vergangenen Jahren mehrere größere Masernausbrüche - zuletzt erkrankten von Ende 2014 bis Spätsommer 2015 rund 1360 Menschen. Kleinere Ausbrüche, bei denen sich zum Beispiel Familienmitglieder untereinander anstecken, gibt es auch immer wieder.
Da die Masernzahlen generell im Sommer rückläufig seien, sei in diesem Jahr auf einen kürzeren und vielleicht auch milderen Verlauf der Ansteckungswelle zu hoffen, sagte Dirk Werber. In den vergangenen Wochen blieben die pro Woche gemeldeten Fallzahlen auch relativ stabil.
Tourist aus Südostasien bringt Masern wieder nach Deutschland
Nach Erkenntnissen des Lageso ging der aktuelle Ausbruch von einem Reisenden aus Südostasien aus, der Anfang März in einem Hotel in Berlin-Mitte wohnte. Zwei weitere Fälle lassen sich mit dieser Unterkunft in Verbindung bringen, schreiben die Experten im jüngsten Bericht. Im Umfeld der Wohnorte gab es die nächsten Ansteckungen.
Aus Sicht Dirk Werbers liegt das Problem bei nicht geimpften erwachsenen Patienten vor allem darin, dass sie die Krankheit effektiver weiterverbreiten als zum Beispiel Kleinkinder, weil sie im Schnitt eine höhere Anzahl von Kontakten hätten. Patienten seien bereits einige Tage vor Auftreten des typischen Masernausschlages ansteckend - einige gingen bei ersten Krankheitszeichen, die noch nicht auf die Masern deuten, weiter zur Arbeit und trügen das Virus auf diese Weise weiter.
Masern: Symptome wie Fieber, Husten und Schnupfen
Masern sind eine hochansteckende Krankheit, die von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen übertragen wird. Nach anfänglichen Symptomen wie Fieber, Husten und Schnupfen bekommen Infizierte einen charakteristischen roten Hautausschlag. Masern schwächen das Immunsystem und können auch schwere Komplikationen wie Gehirnentzündungen mit sich bringen. Schwere Verläufe werden vor allem bei Säuglingen und Erwachsenen beobachtet.
Der Ausbruch von 2015 ließ aber auch die Nachfrage nach dem Impfstoff in Berlin in die Höhe schnellen. (dpa)