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Vorstellung denkmalprämierter Bauobjekte im Landkreis: Die Familie Sailer hat ihr Anwesen renoviert

Vorstellung denkmalprämierter Bauobjekte im Landkreis

Die Familie Sailer hat ihr Anwesen renoviert

Das landwirtschaftliche Anwesen der Familie Sailer in Donaualtheim erhielt den Denkmalpreis des Landkreises.
Das landwirtschaftliche Anwesen der Familie Sailer in Donaualtheim erhielt den Denkmalpreis des Landkreises. Foto: Bianca Herker

An der Garderobe hängen pinke Winterjacken, kleine Schühchen mit Glitzer stehen darunter. Das Haus der Familie Sailer in Donaualtheim ist voller Leben. Im Erdgeschoss wohnen Oma und Opa, daneben und darüber Bernhard und Iris Sailer mit ihren vier Kindern.

Ganz oben unter dem Dach hat sich Bernhard Sailer sein Studierzimmer eingerichtet, um Gedichte zu verfassen oder sich in theologisch-philosophische Gedanken zu vertiefen. Wenn es die Zeit erlaubt. Denn auf dem Hof wartet viel Arbeit. Draußen hat sein Bruder den Pflug an den Traktor angehängt und tuckert auf das Kartoffelfeld.

Renovierung während laufendem landwirtschaftlichem Betrieb

Doch alle Arbeit, die die Landwirtschaft täglich mit sich bringt, hielt die Familie Sailer nicht davon ab, ihren Hof inmitten von Donaualtheim über die Jahre nach und nach zu sanieren.

Mit der vollbrachten Renovierung des ehemaligen Göppelhauses und des Bildstocks sowie dem Neubau des Wohnhauses hat das landwirtschaftliches Anwesen viel gewonnen. Dafür überreichte der Landkreis den Denkmalpreis.

Viele helfende Hände

„Jeder, der Hand und Füße hat, hat mitgeholfen“, berichtet Bernhard Sailer von den Arbeiten. Neben den beauftragten Firmen steckt in den Gebäuden viel Eigenleistung.

Alle Stuckarbeiten hat Bernhard Sailer erledigt

Der gelernte Maurer hatte zum Glück einen Stuckateur als Ausbildungsmeister, von ihm schaute sich Bernhard Sailer viele Kniffe ab. Sämtliche Stuckarbeiten hat er selbst erledigt. An den raffinierten Linien des Bildstocks, der gegenüber dem Anwesen steht, hat er viele Wochen getüftelt.

Wohnhaus identisch wieder errichtet

Zur Harmonie des Ensembles trägt bei, dass das Wohnhaus mit gleichem Grundriss und identischen Maßen neu errichtet wurde. Das Treppenhaus verlegte Bernhard Sailer komplett nach hinten, damit jeder einen eigenen Eingang zu seinem Teil des Hauses hat.

Die Fensterläden sind ebenfalls nach historischem Vorbild angebracht. Durch die dezente Farbgebung und die wunderschönen Zierelemente an den Fenstern entsteht ein rundes Gesamtbild.

Ein selbstverfasstes Gedicht

Besonders stolz ist Bernhard Sailer auf das selbstverfasste Gedicht, das nun an der Fassade des Stadels, des ehemaligen Göppelhauses, prangt. Zwar sei die Philosophie ein zähes Geschäft und man müsse die letzte Wahrheit mühsam herauskitzeln, wie er meint, aber es ist seine Passion und seine besondere Gabe. Nun sind die gereimten Zeilen eine besondere Zierde am Haus.

„Es ist kein Herr so hoch im Land, daß er nicht lebt aus Bauernhand. Der einzig Herr der sie nicht braucht alles Leben in die Welt einhaucht. Lobe Gott, daß er die Welt, in seiner Liebe uns erhält.

Oh Mensch, was rennst du nach den Stätten die dich retten - auf der Flucht - vor dem Himmel den du suchst. Bekehre deinen Geist, des Himmels Liebe mehr verheist.“

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