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Materialkunde: Welches Dach am besten ist

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Materialkunde: Welches Dach am besten ist

Materialkunde: Welches Dach am besten ist
Materialkunde: Welches Dach am besten ist

Bei der Wahl der Dacheindeckung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Dachsteine, Dachziegel, Titanzink und Schiefer. Doch wo liegen die Unterschiede der Werkstoffe, welche Vorteile bieten sie und wie groß ist die Gestaltungsvielfalt?

Material und Herstellung

Schiefer ist ein Sedimentgestein, das durch Ablagerungen vor ca. 400 Millionen Jahren entstand. Schiefer wird mit moderner Technik umweltschonend Über- und Untertage gewonnen  und anschließend bearbeitet. Es erfordert viel Geschick und sorgfältiges Vorgehen, bis aus den massiven Schieferblöcken Decksteine für Dach und Fassade werden.

Der Dachziegel ist ebenfalls ein Baustoff mit langer Tradition, der aus rein natürlichen Rohstoffen besteht. Er wird aus Ton geformt und bei ca.1000 Grad im Ofen gebrannt. Dieses Produktionsprinzip hat sich seit Jahrtausenden nicht geändert.

Dachsteine finden seit rund 150 Jahren Verwendung und bestehen zu rund 70% aus klassiertem Sand. Hinzu kommen Zement, Wasser, Farbpigmente auf Eisenoxidbasis und eine Acrylatdispersion. Der Grundstoff für Zement ist ein Gemisch aus Kalkstein und Ton. Der Kalkmergel wird in Steinbrüchen gebrochen, getrocknet, gebrannt und dann zu Zement vermahlen.

Titanzink ist eine Legierung aus Elektrolyt-Feinzink mit einem Reinheitsgrad von fast 100% und exakt definierten Anteilen an Kupfer und Titan. In einem kontinuierlichen Arbeitsgang wird der Rohstoff geschmolzen, gegossen und in gleichmäßiger und störungsfreier Materialgüte als Coil auf eine Stahlhülse gewickelt. Diese Coils dienen der Weiterverarbeitung als universelles Ausgangsprodukt.

Gestaltungsmöglichkeiten

Was die Farbauswahl angeht, haben Dachsteine und Dachziegel aufgrund ihrer Oberflächenveredelung durch Acrylatfarbe bei Dachsteinen oder durch eine Engobe oder Glasur bei Dachziegeln die Nase vorn. Ob matt oder glänzend, tiefrot oder himmelblau – alles ist möglich. Gestaltungsvielfalt erhält man zudem über die verschieden geformten Ziegel bzw. Dachsteine. Die Auswahl reicht dabei vom Rautenziegel bis hin zur asymmetrischen Wellenform.

Schiefer ist ebenfalls über die Formgebung und zusätzlich über die unterschiedlichen Verlegarten vielfältig in der Gestaltung. Besonders beliebt ist momentan die Rechteck-Doppeldeckung, die aufgrund ihrer Geradlinigkeit besonders modern wirkt, so die dach.de Experten. Aber auch farblich hat Schiefer einiges zu bieten. Schiefer ist keineswegs nur in klassischem Graublau erhältlich, sondern auch in Rot- oder Grüntönen. Alle Farben sind dabei in einem natürlichen Prozess entstanden.

Patina oder walzblank?

Bei Titanzink kann zwischen einer walzblanken Variante, die über die Jahre die typische blaugraue Patina erhält, und der bereits vorbewitterten Variante in Blaugrau oder Schiefergrau gewählt werden. Neben den natürlichen, patinabildenden Oberflächen bietet Titanzink ebenfalls die Möglichkeit der Farbbeschichtung in RAL-Farbtönen. Die Gestaltungsvielfalt erschließt sich bei Titanzink vor allem über die Flexibilität des Werkstoffs.

Neben der vollflächigen Eindeckung von geradlinigen, gebogenen oder gekrümmten Dachformen  in verschiedenen Varianten, können alle Dachdetails, wie Kamin, Dachabschluss, Gauben und Dachbalkone harmonisch mit Titanzink verkleidet werden. Der besondere Reiz bei der Verwendung von Zinkdächern liegt in der Gestaltungsmöglichkeit durch den Schattenwurf von Falzen und Verbindungen der Zinkprofile.

Langlebigkeit und Sicherheit

Frostbeständig, langlebig, nahezu wartungsfrei und äußerst robust: Diese Attribute treffen auf alle vier der vorgestellten Dachbaustoffe zu, wissen die dach.de Experten. Titanzink erreicht die lange Lebensdauer aufgrund der hohen Korrosionsfestigkeit, die über die natürliche Patina entsteht. Zudem lässt sich das Material zu mehr als 90% problemlos recyceln. Auch Schiefer überzeugt mit einer langen Lebensdauer, besonderer Robustheit und minimalem Pflegeaufwand.

Bei Dachziegel und Dachsteinen schützt die Oberflächenveredelung vor schädlichen Umwelteinflüssen wie saurem Regen, Abgasen, und UV-Strahlung. Die Besonderheit des Dachsteins liegt darüber hinaus in seiner Härte: Je länger Dachsteine auf dem Dach liegen, umso härter und widerstandsfähiger werden sie.

Gesundheitlich unbedenklich

Keiner der vier Dachbaustoffe ist baubiologisch oder gesundheitlich bedenklich. Sowohl Schiefer und Titanzink als auch Dachziegel und Dachstein sind robuste und sichere Baustoffe, die auf dem Dach lange Jahre zuverlässigen Schutz bieten und dem Eigenheim vor allem optisch einen eigenen Charakter verleihen.

Die Frage nach dem besten Dachbaustoff muss folglich jeder individuell und passend zum eigenen Geschmack, der Dachform und dem Stil des Hauses beantworten, so das Resümee der Experten von dach.de, dem führenden Onlineportal rund ums Thema Dach.

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