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Aktion der Bäcker: „Gewalt kommt nicht in die Tüte“

Aktion der Bäcker

„Gewalt kommt nicht in die Tüte“

Schirmpatin Julia Schmitt-Thiel, Geschäftsführerin der Bäckerinnung Claudia Krüger-Köck, die Vorstandsfrauen von One Billion Rising München e.V. Romy Stangl und Alexandra Kugge
Schirmpatin Julia Schmitt-Thiel, Geschäftsführerin der Bäckerinnung Claudia Krüger-Köck, die Vorstandsfrauen von One Billion Rising München e.V. Romy Stangl und Alexandra Kugge Foto: Romy Stangl

Zum Internationalen Welttag gegen Gewalt an Frauen am 25. November machen der Verein One Billion Rising München e.V. und die Bäcker-Innung München, Landsberg und Erding KdöR mit einer besonderen Kampagne auf das Thema Partnerschaftsgewalt aufmerksam. Auf 230.000 Bäckertüten sind Webadressen von Hilfseinrichtungen gedruckt, an die sich Frauen und Mädchen wenden können, die von psychischer und physischer Gewalt betroffen sind. Die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ wird zum dritten Mal von der Bäcker-Innung München, Landsberg und Erding KdöR unterstützt. Wenn durch die Kampagne nur ein paar Fälle verhindert werden können, sei schon etwas gewonnen, erklärt Obermeister Heinrich Traublinger das Engagement der Bäckerei-Betriebe. Sie wollen Anteil nehmen und wachrütteln, schließlich arbeiteten in den Filialen sehr viele Frauen. Die Aktion ermöglicht, Menschen jeden Alters und aus allen Schichten zu erreichen, denn zum Bäcker geht fast jeder.

Welttag gegen Gewalt an Frauen

Die Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge (SPD), die die Aktion unterstützt, kommt aus diesem Anlass am Donnerstag, 23. November, um 9 Uhr, in die Landsberger Filiale der Bäckerei Manhart. Unterstützt wird die Aktion in Landsberg auch von den Bäckereien Fischer, Pfatischer und Storch.

Die Zahlen sind nicht neu, aber immer wieder erschreckend – in Deutschland ist jede vierte Frau von körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner betroffen. Jeden dritten Tag geschieht ein Femizid, die Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts.

Programm am Aktionstag

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen – dem „Orange Day“ – am 25. November findet auch in diesem Jahr am Vorabend – am Freitag, 24. November, um 18.30 Uhr – ein öffentlicher Informationsabend des Inner Wheel Club (IWC) Ammersee und des „Initiativkreis Frauenhaus Landsberg“ mit Vorträgen in den Räumlichkeiten der VHS Landsberg statt. Die Stadt Landsberg setzt mit der Unterstützung dieser Initiative ein Zeichen.

Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl, Schirmherrin des Aktionstags in Landsberg: „Mit der Veranstaltung möchten wir in Landsberg für dieses vielfach tabuisierte Thema sensibilisieren, sodass betroffenen Frauen geholfen werden kann.“ Bereits ab 17 Uhr werden die Veranstalter mit Informationsständen vor dem Klostereck (Hubertvon-Herkomer-Straße) auf das Thema aufmerksam machen.

Die Initiatoren der Aktion in Landsberg möchten auch in diesem unter anderem auf die vielen Gesichter von Gewalt an Frauen – angefangen von Erniedrigen, Belästigen bis hin zu Missbrauch, Schlägen und Töten- aufmerksam machen und hierbei Möglichkeiten der Wege aus der Gewalt aufzeigen.

Für mehr Frauenrechte

Für den interaktiven Vortrag am Aktionstag unter dem Titel „Wer die große Gewalt nicht will, darf die kleine nicht dulden – Frauenrechte bei uns zwischen Fortschritt und Rückschritt“ konnte Inge Bell gewonnen werden, sie ist Consultant und Dozentin mit dem Fokus auf Fairness, Diversity und Female Leadership. Die Kulturwissenschaftlerin, OsteuropaHistorikerin und langjährige investigative ARD-Auslandsreporterin engagiert sich seit über 20 Jahren als Menschenrechtsverteidigerin, humanitäre Helferin und Publizistin zu Frauenrechten. Bell trägt den Preis „Frau Europas“ und das Bundesverdienstkreuz am Bande.v.

Vortrag und anschließende Diskussion finden am Freitag, 24. November, in den Räumlichkeiten der VHS Landsberg im Rosarium (Erdgeschoss) statt. Beginn ist um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Zum geschichtlichen Hintergrund: Am 25. November 1960 wurden in der Dominikanischen Republik drei Regimegegnerinnen, die Schwestern Miarabal, bekannt als „las mariposas“ (die Schmetterlinge), auf Befehl des Diktators Trujillo verschleppt, vergewaltigt und ermordet. Ihre politische Arbeit galt dem Sturz der Diktatur und dem Widerstand gegen die sexuelle Versklavung der Frauen. 1961 riefen lateinamerikanische Feministinnen diesen Tag zum Widerstandstag gegen Gewalt an Frauen aus, 1999 wurde er zum internationalen Aktionstag durch die Vereinten Nationen deklariert. Weltweit finden an diesem Tag Aktionen zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt an Frauen statt.

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