Xabi Alonso ist nicht nur der bestaussehende Trainer der Fußball-Bundesliga, er darf fortan auch als bester Schenker gelten. Ein Prädikat, das so kurz vor Weihnachten von erheblicher Bedeutung ist. Vor allem für seine Frau und die Kinder. Wer nicht mit dem gleichsam adretten wie charmanten Spanier verwandt ist, kann sich zumindest ein Beispiel an ihm nehmen.
Der Coach von Bayer 04 Leverkusen hat sich bei seinem Trainerteam für die erfolgreiche Saison mit zwei Titeln bedankt. Dafür ließ er für jeden seiner elf Mitarbeiter ein verkleinertes Duplikat der Meisterschale anfertigen und überreichte es. Die Miniaturschale ist ein perfektes Geschenk. Wieder einmal zeigt sich, dass es nicht zwingend auf den Preis ankommt – wie wohl die Nachfertigung nicht günstig gewesen sein dürfte. Eine teure Uhr, einlösbare Bonuspunkte für die Spielekonsole oder ein Tattoo-Gutschein hätten bei ähnlichem Wert aber nicht so große Freude ausgelöst.
Knoblauchpressen sind selten ein gelungenes Geschenk
Präsente können von optischer Schönheit sein, sie können an gemeinsame Erlebnisse erinnern, für künftige Tätigkeiten motivieren oder einfach nützlich sein. Von Letzterem ist abzusehen – außer der oder die Beschenkte hat den ausdrücklichen Wunsch geäußert. Ansonsten sorgen Knoblauchpressen und Kopierpapier nur bedingt für Freude.
Die Schale glänzt wunderbar, weckt vergangene Emotionen und regt dazu an, sich um weitere Titel zu bemühen. Große Klasse von Xabi Alonso. Eine noch erfolgreichere Saison als der Spanier hat Max Verstappen hinter sich. Der ist sogar Weltmeister geworden. Als solcher könnte man den Großmut haben, seinen Konkurrenten ein Geschenk zu machen. Nachgebildete Bremslichter seines Dienstwagens beispielsweise. Die erinnern Lando Norris und Co. an die vergangene Saison und dürften sie motivieren, im nächsten Jahr an dem Niederländer vorbeizuziehen. Freuen würde man sich über das Päckchen aus dem Hause Verstappen aber wohl trotzdem nicht.
Da sich Profisportler fast alles leisten können, bietet es sich an, gemeinsame Zeit zu verschenken. Zeit lässt sich nicht kaufen. Insofern war Felix Magath ein begnadeter Geber. Er schenkte beispielsweise den Spielern des FC Bayern ein gemeinsames Event in den Bergen. Die fanden es überraschenderweise wenig romantisch, den Wallberg hochzustapfen. Das hielt den Trainer nicht davon ab, später in Wolfsburg der Mannschaft einen Hügel anlegen zu lassen, auf dass dort gemeinsam Zeit verbracht werden kann. Auch das sorgte nur für wenig Freude.
Gut zu schenken, ist schwer. Nicht jeder besitzt die Klasse eines Xabi Alonso.
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