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WM 2022 in Katar: Vergabe war laut Blatter "ein Irrtum"

WM 2022

Ex-Fifa-Präsident Blatter nennt WM-Vergabe an Katar "Irrtum"

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    Bezeichnet die WM-Vergabe nach Katar mittlerweile als großen Fehler: Ex-FIFA-Chef Joseph Blatter.
    Bezeichnet die WM-Vergabe nach Katar mittlerweile als großen Fehler: Ex-FIFA-Chef Joseph Blatter. Foto: Walter Bieri/epa/dpa

    Wenige Tage vor Beginn der Fußball-WM hat der ehemalige Fifa-Präsident Joseph Blatter die Wahl Katars als Gastgeber erneut als "schlecht" bezeichnet. Der 86-Jährige sagte dem Schweizer Tages-Anzeiger: "Es ist ein zu kleines Land – der Fußball und die WM sind dafür zu groß."

    "Die Vergabe an Katar war ein Irrtum", so Blatter weiter. Er habe dafür als damaliger Präsident die Verantwortung getragen. "Jetzt, da die WM unmittelbar bevorsteht, bin ich froh, dass bis auf wenige Ausnahmen keine Fußballer die WM boykottieren."

    Der Schweizer wird nicht nach Katar reisen. Er stand von 1998 bis 2016 der FIFA vor. 2015 sperrte ihn die Ethikkommission. 2016 trat Gianni Infantino seine Nachfolge an.

    Joseph Blatter kritisiert Entscheidung für Katar

    Die Entscheidung für Katar hatte Blatter immer wieder kritisiert und betont, sich bei der Abstimmung 2010 für die USA ausgesprochen zu haben. Das Katar den Zuschlag erhielt, dafür macht der Schweizer den damaligen Uefa-Präsidenten Michel Platini verantwortlich. Eine Woche vor dem Fifa-Kongress 2010 habe ihn Platini angerufen: "Er meinte damit, dass unser Plan nicht mehr aufgehen werde." Der Chef der Europäischen Fußball-Union habe sich vom damals regierenden französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy bedrängen lassen. "Dank der vier Stimmen Platinis mit seinen Leuten ging die WM nach Katar statt in die USA. Das ist die Wahrheit."

    Blatter kritisierte auch seinen Nachfolger Infantino. Er frage sich, warum sein Landsmann in Katar lebe. Der 86-Jährige sieht darin eine zu große Nähe zu den WM-Organisatoren. "Der Fifa-Präsident müsste die Oberaufsicht haben", sagte er. "Ein Beispiel: Es gibt ja den Vorschlag, man solle für die verstorbenen Arbeiter und die Hinterbliebenen einen Fonds einrichten. Katar sagt Nein. Was soll jetzt die Fifa dazu sagen, wenn ihr Präsident mit Katar im selben Boot sitzt?"

    WM 2022: Katar in der Kritik

    Der Wüstenstaat gilt als einer der umstrittensten Gastgeber in der WM-Geschichte. Katar werden unter anderem Verstöße gegen Menschenrechte, mangelnde Frauenrechte und ein schlechter Umgang mit ausländischen Arbeitern vorgeworfen. Jüngst bezeichnete der katarische WM-Botschafter und frühere Fußball-Nationalspieler Khalid Salman Homosexualität in einem Interview mit dem ZDF als "geistigen Schaden". Die WM beginnt am 20. November und endet am 18. Dezember. (mit dpa)

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