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Vierschanzentournee: Qualifikation beim Auftaktspringen: Eisenbichler wird grantig

Vierschanzentournee

Qualifikation beim Auftaktspringen: Eisenbichler wird grantig

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    Landete in der Qualifikation nur auf Rang 25: Markus Eisenbichler.
    Landete in der Qualifikation nur auf Rang 25: Markus Eisenbichler. Foto: Daniel Karmann, dpa

    Rauf auf den Balken, runter vom Absprungbalken, wieder rauf und dann los ins dichte Schneetreiben. Bei böigem Wind und dicken Flocken stürzten sich die Skispringer die Schattenbergschanze am Montagnachmittag hinunter.

    Im Auslauf schimpfte dann Markus Eisenbichler – auch ein wenig mit sich selbst: „Ich habe keinen guten Sprung gemacht. Es hat mich genervt, dass ich sehr spät am Tisch war, weil der Anlauf immer wieder stockt, das ist eklig“, sagte der Siegsdorfer, der als einer der Favoriten in die Vierschanzentournee geht.

    Lediglich als fünftbester Deutscher landete der Oberbayer auf Rang 25 in der Qualifikation und zeigte sich auch mit der Organisation im Allgäu nicht zufrieden. „Das war irgendwie ein Kindergeburtstag“, sagte er und fügte an: „Du hast beim Lift ewig warten müssen.“ Eisenbichler ist bekannt dafür, nicht die Diplomatenschule besucht zu haben.

    Auch Geiger musste wie Eisenbichler wieder runter vom Absprungbalken

    Im ersten Springen am Dienstag (16.30 Uhr/live in ZDF und Eurosport) trifft der Oberbayer auf den Slowenen Domen Prevc, eine lösbare Aufgabe. Nur die Sieger der K.-o.-Duelle sowie die fünf besten Verlierer ziehen ins Finale ein. Eisenbichler baut auf seine starke Verfassung aus dem Training und macht sich Mut: „Ich freue mich extrem auf die Tournee, weil ich in einer guten Form bin.“

    Bester Deutscher im böigen Wind war ein Rückkehrer. Erst kurz vor dem Tourneeauftakt hatte das Gesundheitsamt in Sonthofen Karl Geiger aus der Quarantäne entlassen und die Startgenehmigung erteilt. Nach zwei negativen PCR-Tests durfte der 27-Jährige die Schanze hinauffahren.

    Lockdown: Corona-Regeln seit 16. Dezember 2020

    Weihnachten

    An Heiligabend und Weihnachten (24. bis 26. Dezember) dürfen zum eigenen Haushalt noch vier weitere Menschen hinzukommen - die Zahl der weiteren Haushalte spielt keine Rolle. Auch hier zählen Kinder unter 14 Jahren nicht mit. Es gilt aber in Bayern eine generelle Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr.

    Silvester

    Es gelten die allgemeinen Corona-Maßnahmen, was Zahl der Kontakte und Ausgangssperre anbelangt. Nach dem Beschluss von Bund und Ländern gilt an Silvester bundesweit ein An- und Versammlungsverbot. Außerdem gibt es ein Feuerwerksverbot an belebten Plätzen, die von den Kommunen festgelegt werden. Es gilt zwar nicht direkt ein Böllerverbot, der Verkauf von Feuerwerk ist aber untersagt.

    Einzelhandel

    Die Öffnung von Ladengeschäften des Einzelhandels ist untersagt. Ausgenommen sind der Lebensmittelhandel einschließlich Direktvermarktung, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Reformhäuser, Babyfachmärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Optiker, Hörgeräteakustiker, Tankstellen, Kfz-Werkstätten, Fahrradwerkstätten, Banken und Sparkassen, Filialen des Brief- und Versandhandels, Reinigungen und Waschsalons, der Verkauf von Presseartikeln, Tierbedarf und Futtermittel und der Verkauf von Weihnachtsbäumen. Wochenmärkte sind nur zum Verkauf von Lebensmitteln zulässig. Der Großhandel bleibt geöffnet. Die danach ausnahmsweise geöffneten Geschäfte dürfen über ihr übliches Sortiment hinaus keine sonstigen Waren verkaufen

    Dienstleistungen

    Dienstleistungsbetriebe mit Kundenverkehr, bei denen körperliche Nähe zum Kunden unabdingbar ist, sind untersagt. Das schließt neben Massagepraxen, Kosmetikstudios, Tattoo-Studios und ähnlichen Betrieben auch Friseure ein. Medizinisch notwendige Behandlungen, zum Beispiel Physio-, Ergo und Logotherapien oder Podologie bleiben weiter möglich.

    Gastronomie

    In der Gastronomie sind nur die Abgabe und Lieferung von Speisen und Getränke zulässig. Bei der Gastronomie einschließlich Imbissständen wird der Verzehr von Speisen und Getränken vor Ort untersagt. Kantinen bleiben offen.

    Auch Geiger musste wie Eisenbichler wieder runter vom Absprungbalken, doch der Oberstdorfer ließ sich wie so oft nicht aus der Ruhe bringen und landete nach einem Satz von 114 Metern auf dem 14. Platz. „Die Quali ist geschafft. Es war echt nicht einfach, weil es ziemlich geblasen hat“, sagte der Allgäuer, der sein Resultat nicht weiter kommentieren wollte. „Ich bin einfach froh, dass ich wieder dabei sein darf.“ Weltmeistertitel im Skifliegen, Quarantäne, Geburt der Tochter und dann die Rückkehr auf die Schanze – für Karl Geiger bot das Jahr zum Ausklang mehr als genügend Abwechslung.

    Den Sieg und damit auch 5000 Euro Preisgeld sicherte sich der Österreicher Philipp Aschenwald. Er gewann vor dem norwegischen Top-Favoriten Halvor Egner Granerud und dem Slowenen Cene Prevc. Sportlich hatte die Qualifikation wegen der sehr unterschiedlichen Bedingungen für die Springer nur einen geringen Wert.

    Nur 15 Nationen gehen an den Start

    Statt der ursprünglich geplanten 16 Nationen gingen vor leeren Zuschauerrängen am Schattenberg nur 15 an den Start. Der Ausschluss der polnischen Mannschaft (siehe Beitrag unten) hatte den ganzen Tag über für Wirbel gesorgt. Neben Titelverteidiger Dawid Kubacki darf auch der zweifache Vierschanzentournee-Sieger (2017 und 2018) Kamil Stoch nicht antreten.

    Der Ausschluss trifft allerdings nicht nur Kubacki, Stoch und die Mannschaft, sondern das gesamte Skispringen hart. In der Sportart, in der nur einige Athleten aus wenigen Nationen die Siege unter sich ausmachen, ist der Ausfall von gleich zwei Mitfavoriten ein schwerer Schlag.

    In den vergangenen zwölf Jahren kamen die Tournee-Gewinner nur aus vier Ländern, dreimal triumphierten Polen. Eisenbichler bedauert den Ausschluss: „Ich will mich mit den Besten der Welt messen und da gehören die Polen dazu. Dass gleich das ganze Team nicht starten darf, finde ich schon heftig.“

    Erstmals fand die Vierschanzentournee ohne Zuschauer statt

    Auch Geiger findet die Entscheidung zu hart: „Ich bin ein bisschen zwiegespalten. Wenn die Polen ein ähnliches Hygienekonzept wie wir haben, finde ich es übertrieben, dass keiner von ihnen starten darf.“ Für seine ehemaligen Schützlinge tue es ihm leid, sagte der frühere polnische und heutige deutsche Nationaltrainer Stefan Horngacher. Zum eigenen Team sagte er: „Wir sind weiterhin optimistisch. Wir haben unser Sicherheitskonzept, und das wirkt auch.“

    Erstmals fand die 69. Auflage der Vierschanzentournee ohne Zuschauer statt. Unter den 350 Pappkameraden auf den Tribünen waren auch die Figuren der Winterstars Felix Neureuther und Laura Dahlmeier. Eisenbichler hat sich an die traurige Kulisse gewöhnt: „Man findet sich damit ab. Ich konzentriere mich auf das Wesentliche, und das ist das Springen am Dienstag.“

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