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Skispringen: Auf der Suche nach Lösungen: Skispringer Markus Eisenbichler in der Krise

Skispringen

Auf der Suche nach Lösungen: Skispringer Markus Eisenbichler in der Krise

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    Markus Eisenbichler hadert mit seiner Form. Zuletzt verpasste der Skispringer in Engelberg den zweiten Durchgang.
    Markus Eisenbichler hadert mit seiner Form. Zuletzt verpasste der Skispringer in Engelberg den zweiten Durchgang. Foto: Gian Ehrenzeller, dpa

    Eigentlich kann alles so einfach sein. Sein Zeug machen, das was gelernt und geübt ist. Sven Hannawald hat zu seinen aktiven, durchaus sehr erfolgreichen Zeiten immer davon gesprochen, wenn er nach seinem Erfolgsgeheimnis gefragt worden war. Sein Zeug machen. Auch Markus Eisenbichler nutzt dieses Vokabular gerne. Einfach mal sein Zeug machen, klingt einleuchtend. Aber ganz so einfach ist es eben auch nicht, wie Eisenbichler gerade merkt.

    In Engelberg am vergangenen Wochenende verpasste er den zweiten Durchgang. Rang 35, das ernüchtert. Eisenbichler ist ein Typ, der seine Enttäuschung offen zeigt. Er flucht oder schlägt sich auf die Beine. Skispringen ist eben eine komplizierte Gesamtlage verschiedener Faktoren. Der Absprung muss passen, der Übergang in den Flug, die Ski dürfen nicht zu steil im Wind stehen und in der Luft sollte das Gefühl auch gut sein. Alles muss zusammenpassen, dass es weit nach unten geht. Für Eisenbichler hat es oft gepasst. Er ist sechsmaliger Weltmeister, auch der Saisonauftakt in diesem Winter war in Ordnung. Mehrmals sprang er unter die besten Zehn. Irgendwann aber hakte das System. Die Fehlerfindung ist mühsam. „Ich bin ratlos“, sagte Eisenbichler. Er spüre eine Verunsicherung. Die sei eines der größeren Probleme. Ein Skispringer, der Unsicherheit mit auf den Turm schleppt, hat ähnliche Erfolgsaussichten wie ein Dartsspieler, der mit einem Bierkrug auf die Scheibe wirft. Eisenbichler bekommt das gerade deutlich zu spüren.

    Skispringer Markus Eisenbichler nutzt Weihnachten zur Ablenkung

    Zuletzt landete er auf den Plätzen 40, 27 und 35. Das zermürbt. Er wisse ja, dass er grundsätzlich gut Skispringen könne. Dass er alles hat, was es für diese Sportart benötigt: Mut, Technik und ein gutes Fluggefühl. Er bekommt sein Zeug aber einfach nicht zusammen momentan. Und das ausgerechnet vor der Vierschanzentournee, dem Skispringspektakel in Deutschland und Österreich. Los geht es in knapp einer Woche in Oberstdorf, wo Eisenbichler schon häufig gesprungen ist.

    Fast so oft war er bei seinem Freund und Zimmerkollegen Karl Geiger zu Gast. Er hat häufig beim Oberstdorfer übernachtet. Doch während der eine, Karl Geiger, die Weltcup-Gesamtwertung anführt, grübelt der andere. Den Frust nimmt Eisenbichler mit in die Weihnachtstage. Auch unter dem Christbaum wird er die Gedanken an seine Probleme auf der Schanze wohl nicht ganz verdrängen können. Dennoch bleibt der 30-Jährige zuversichtlich. „Die paar Tage Weihnachtsferien haben mir immer ganz gutgetan“, sagte Eisenbichler. Einfach sei die Situation nicht, er lasse sich aber keinesfalls unterkriegen.

    Kraft tanken über Weihnachten und dann gestärt nach Oberstdorf. Das ist sein Plan. Die vergangenen Wochen vergessen, sich dafür an den Saisonauftakt erinnern, darum geht es. Zu den Favoriten zählt Eisenbichler in diesem Jahr nicht. Dafür ist seine Formkrise zu ausgeprägt. Andererseits hat die Vierschanzentournee in ihrer langen Geschichte schon die überraschendesten Ergebnisse erlebt. Gerade Springer, mit denen kaum einer gerechnet hat, sind plötzlich wieder vorne dabei. Aufgeben wird Eisenbichler nicht. Zumal dieser Winter nach der Vierschanzentournee mit den Olympischen Spielen in Peking einen weiteren Höhepunkt liefert.

    Ist ein Sturz in Klingenthal die Ursache für Eisenbichlers Krise?

    Ursache seiner Formkrise könnte ein Erlebnis vor wenigen Monaten sein. Eisenbichler ist beim Sommer-Grand-Prix in Klingenthal gestürzt, passiert war das im Probedurchgang. Den Wettkampf hatte Eisenbichler ausgelassen, eine schwere Verletzung hatte er sich nicht zugezogen. Ein solcher Sturz aber wirkt nach, vor allem mental. Auch für einem Springer, der schon viele Jahre im Weltcup dabei ist. „Solche Stürze machen mit mir halt auch ab und zu mittlerweile was. Da ist man nicht mehr so ein ruhiger, spritziger Hund, der dann sagt: ‘Ja, ja, das stecke ich schon locker weg’“, erklärte Eisenbichler, der zu den Routiniers im deutschen Team zählt. Und der weiß, wie gefährlich Skispringen sein kann. Und wie schwierig ist es, all sein Zeug perfekt zu machen.

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