Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Wintersport
Icon Pfeil nach unten

Ski-WM 2021: Ski-WM in Oberstdorf: Jarl Magnus Riiber ist der Herr der Lüfte

Ski-WM 2021

Ski-WM in Oberstdorf: Jarl Magnus Riiber ist der Herr der Lüfte

    • |
    Jarl Magnus Riiber beim Absprung. Am Mittwoch hat sich der Norweger wieder ein gutes Gefühl auf der Schanze geholt.
    Jarl Magnus Riiber beim Absprung. Am Mittwoch hat sich der Norweger wieder ein gutes Gefühl auf der Schanze geholt. Foto: Benedikt Siegert

    Jarl Magnus Riiber ballt die Fäuste. Er ist gerade bei 136 Metern gelandet, ein guter Sprung. Auf eine technisch saubere Landung verzichtet er, ein Telemark ist im Training nicht nötig. Riiber landet also lieber sicher, auf Haltungsnoten muss er an diesem trüben Morgen nicht achten. Für den Norweger geht es darum, sich ein gutes Gefühl auf der Großschanze in Oberstdorf zu holen. Das hatte er zuletzt verloren, auch sein letzter Sprung von der Normalschanze hatte den 23-Jährigen nicht zufrieden gestellt.

    Riiber zeigt konstante Trainingssprünge bei der Ski-WM

    Er ist ein Perfektionist, das Springen ist seine große Stärke. Zwei Goldmedaillen hat er bei der WM im Allgäu in der Nordischen Kombination schon geholt, die dritte ist für den Donnerstag (11.00/15.15 Uhr) sein Ziel beim Einzelwettbewerb von der Großschanze und über zehn Kilometer in der Loipe. „Natürlich will ich Gold holen“, sagt er am Mittwoch. Nach dem Training von der Schanze geht es für ihn zurück ins Hotel. „Ein bisschen relaxen“, wie er sagt – und sich auf den Wettbewerb freuen.

    Bei ihm läuft es in Oberstdorf: Jarl Magnus Riiber.
    Bei ihm läuft es in Oberstdorf: Jarl Magnus Riiber. Foto: Ralf Lienert

    Konstant waren seine Trainingssprünge. „Ich habe bei der Technik einiges ausprobiert“, sagt er. Mit dem Ergebnis ist er sehr zufrieden, „es hat mir das Vertrauen zurückgegeben.“ Vertrauen in seine Stärke braucht er. Von der Schanze setzt er oft die Maßstäbe. Hier legt er die Basis für den Erfolg.

    Ski-WM in Oberstdorf: DSV-Athleten haben beim Springen aufgeholt

    Auch die deutschen Springer haben sich an ihm orientiert. Sie haben vor dieser Saison stark am Springen gearbeitet. „Riiber hat vom Absprung einen längeren Impuls, nimmt mehr Drehmoment mit und steht dadurch höher. Vor allem hat er mehr Geschwindigkeit im Sprung und dadurch die Möglichkeit, im Landeanflug noch länger zu gleiten“, erklärt Bundestrainer Hermann Weinbuch. Bei seinem Team hatte er vor allem beim Absprung noch Reserven entdeckt. Aber zweifelsfrei haben sie auf Riiber aufgeholt. „Die Deutschen haben sich beim Springen deutlich verbessert“, sagt der Norweger, „da haben sie einen sehr guten Job gemacht.“

    So zählt er Eric Frenzel, Vinzenz Geiger oder Fabian Rießle zu den Favoriten für den Donnerstag. Weinbuch hat zudem Manuel Faißt und Johannes Rydzek nominiert. Der Oberstdorfer hat 2017 vier Mal Gold bei der WM in Lahti geholt. Riiber strebt am Donnerstag Nummer drei an, am Samstag steht zum Abschluss der Kombinations-Wettbewerbe der Teamsprint an. Es ist also noch viel möglich für den Dominator. Chancenlos aber wird die Konkurrenz nicht sein. „Riiber ist in Top-Form, aber ich habe schon gezeigt, dass ich ihn bezwingen kann. Warum soll das nicht wieder gelingen?“, sagt Vinzenz Geiger. Und Weinbuch fügt an: „Alle Nationen sind näher an Riiber dran, es gibt die Möglichkeit, ihn zu schlagen.“

    Riiber vermisst die Fans bei der Ski-WM in Oberstdorf

    Riiber wirkt nicht so, als beunruhige ihn das in den Tagen von Oberstdorf. Er macht einen entspannten Eindruck. Probleme hat er am Mittwoch eigentlich nur, als er sich nach seinem zweiten Trainingssprung die Maske aufsetzen möchte. Mit Helm in der einen Hand und den Skier auf den Schultern ist das gar nicht so leicht. Riiber schmunzelt kurz, dann ist es ihm gelungen. Die Maske gehört zur WM wie die leeren Tribünen. „Das ist schon ein komisches Gefühl“, sagt der Norweger, „die Fans machen eigentlich eine solche WM aus.“ Nun ist alles viel ruhiger, die Sportler müssen ganz bei sich sein. Für die Konzentration mag das helfen, bei der Suche nach den letzten Prozent in der Loipe aber kann die Unterstützung von außen entscheidend sein. Trotz aller Begleitumstände geht es in Oberstdorf darum, den Besten zu suchen und zu finden. „Darum kämpfen wir“, sagt Riiber. Er weiß: Er hat allerbeste Chancen, auch am Donnerstag der Beste zu sein. Die Basis will er auf der Schanze legen.

    Lesen Sie dazu auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden