Rodel-Legende Georg Hackl verlässt Deutschland und macht künftig gemeinsame Sache mit seinem einstmals größten Konkurrenten.
Ein Angebot aus Österreich hat den dreimaligen Olympiasieger davon überzeugt, noch einmal etwas Neues zu probieren. Künftig arbeitet Hackl als Trainer beim Verband des Nachbarlandes, den sein einstiger Dauerrivale Markus Prock als Präsident führt.
"Das Angebot war lukrativ"
"Gemeinsam mit meinen Sportlern haben wir die Rodelwelt gerockt, jetzt ist es aber Zeit zu gehen", sagte Hackl der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. "Das Angebot war für mich lukrativ." Zuvor hatten die Tageszeitungen "Österreich" und "Die Welt" über entsprechende Gespräche berichtet. Der 55-Jährige arbeitete seit vielen Jahren für den bei Olympia so erfolgreichen deutschen Verband. Prock sei mit einem Angebot auf ihn zugekommen, erklärte Hackl, das habe ihn sehr gefreut.
"Dass uns der Schorsch verlässt, tut extrem weh"
Der deutsche Verband bestätigte den Abgang. "Ich habe lange mit ihm gesprochen, aber das Angebot war für ihn zu reizvoll", sagte Sportdirektor Thomas Schwab der Mediengruppe Münchner Merkur/tz und nannte Hackl eine Leitfigur. Der dreimalige Olympiasieger Felix Loch zeigte sich überrascht. "Dass uns der Schorsch verlässt, tut natürlich nach all den vielen gemeinsamen Jahren extrem weh", sagte Loch, der mit Hackl gern zusammen in Rente gegangen wäre. "Für mich war er mehr als nur ein Trainer. Er kennt mich von klein auf und wir haben herausragende Erfolge zusammen gefeiert, sind gemeinsam durch alle Höhen und Tiefen meiner Karriere gegangen."
Eine Rückkehr ist nicht ausgeschlossen
Neben den Olympia-Goldmedaillen 1992, 1994 und 1998 sowie zweimal Silber gewann Hackl, "Schorsch" genannt, zahlreiche WM-Titel und insgesamt 33 Weltcuprennen. Im November 2020 war er in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen worden. Er soll den Medienberichten zufolge am 21. April offiziell als Teil des Trainerteams in Österreich vorgestellt werden.
Eine Rückkehr nach Deutschland ist zumindest nicht ausgeschlossen. "Er weiß, dass unsere Türen für ihn geöffnet sind und bei unseren Nachwuchssportlern immer ein Platz für ihn wäre", sagte Schwab. Bei den vergangenen Winterspielen in China hatte das deutsche Rodel-Team alle vier Wettbewerbe gewonnen und noch zweimal Silber geholt.
(dpa)