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Glosse: Ski-WM in Oberstdorf: Testen oder Tannenzweige?

Glosse

Ski-WM in Oberstdorf: Testen oder Tannenzweige?

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    Katharina Hennig hatte offenbar verwachste Ski.
    Katharina Hennig hatte offenbar verwachste Ski. Foto: Ralf Lienert

    Bevor die Langläufer in die Loipe gehen heißt es für ihre Techniker den richtigen Belag zu finden und zu testen. Damit der Athlet am Burgstall nicht wie ein Frosch im Einwegglas vergeblich die Wände emporzuklimmen versucht. Aber Vorsicht, die Matikainen-Methode funktioniert nicht immer. Sie erinnern sich nicht mehr an die finnische Langläuferin Marjo Matikainen? Macht nichts, wir auch nicht. Aber wozu gibt es ein Zeitungsarchiv.

    Ski-WM: Ein paar Tannenzweige reichten schon aus, um das Rennen für sich zu entscheiden

    Die finnische Athletin kämpfte sich 1987 bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf zunächst schleppend durch die Loipe. Wie durch ein Wunder, einen natürlichen Trick, fand sie den Weg aus dem Dilemma. Ein paar Tannenzweige reichten schon aus, um das Rennen für sich zu entscheiden...

    Wer weiß, ob dieser Kniff auch Katharina Hennig im Skiathlon über 15 Kilometer geholfen hätte. Im Ziel vergoss die DSV-Starterin jedenfalls Tränen. Bundestrainer Peter Schlickenrieder machte „ziemlich glatte Ski“ als eine der Ursachen für den großen Rückstand auf die Medaillen verantwortlich. Die Schicht auf dem Ski, die für den nötigen Halt am Aufstieg zum Burgstall hätte sorgen sollen, sei nach der ersten Schussfahrt bereits abgefahren gewesen. Erzählt man sich hinter vorgehaltener Hand in den Technik-Trucks. Davon gibt es im Langlauf-Stadion im Ried genügend. Gleich vier Gefährte der Abteilung „Technologie und Entwicklung“ hat der DSV ins Allgäu gekarrt.

    Ski-WM in Oberstdorf: Die Skiwachser zählen zu den fleißigsten Helfern

    Die Skiwachser zählen zu den fleißigsten Helfern. Viele Stunden vor dem Wettkampf beginnen sie ihre Arbeit. Letztendlich ist Langlaufen ein Teamsport. Athlet, Trainer und Techniker müssen perfekt zusammenarbeiten, wenn man Erfolge feiern will. Und Glück, um aus bis zu 50 Paar Ski und rund 100 verschiedenen Wachsarten die richtige Kombination zu finden.

    Womit wir wieder bei Marjo Matikainen landen. 1987 hatte die Finnin bei Schneefall und etwa null Grad mit Materialproblemen zu kämpfen. Ihre Skier wollten nicht vorankommen. Ihr Betreuer hatte eine einfache, wie geniale Idee. Er streute Tannenzweige in die Spur. Die Nadeln reinigten ihre völlig verwachsten Ski. Marjo Matikainen wurde Weltmeisterin über fünf Kilometer. So einfach geht Langlaufen: Entweder testen oder die Matikainen-Methode.

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